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ADAC Zurich 24h-Rennen 2008

Am letzten Wochenende wurden auf zwei der traditionsreichsten europäischen Grand Prix-Rennstrecken die Start- und Zielflaggen geschwungen. Während auf den regennassen Straßen von Monaco, beim Formel 1-Rennen, überwiegend die Safety-Car-Phase eingewedelt wurde, hatten die Piloten beim 36. ADAC Zurich 24h-Rennen auf dem Nürburgring freie Bahn. Beim Langstreckenrennen in der Eifel gelang dem Porsche-Spezialisten Manthey der Hattrick – zum dritten Mal sicherte sich Teamchef Olaf Manthey den Gesamtsieg. Unsere Fotografin Nanette Schärf hat sich Tag und Nacht um die Ohren geschlagen, um Ihnen das Spektakel in Bildern nach Hause zu liefern.

Mit dem dritten Gesamtsieg für Teamchef Olaf Manthey nach 2006 und 2007 endete das 24h-Rennen auf dem Nürburgring. Vor 220.000 Zuschauern entlang der 25,378 km langen Strecke konnten sich nach 148 Runden (3.755,94 km) Timo Bernhard / Marc Lieb / Romain Dumas / Marcel Tiemann (Dittweiler / Ludwigsburg / Schweiz / Monaco) im Porsche 911 GT3-RSR durchsetzen. Das Glück des ehemaligen DTM-Piloten Manthey machte die zweitplatzierte Mannschaft perfekt: Armin Hahne / Christian Haarmann / Jochen Krumbach / Pierre Kaffer (Monaco / Aachen / Eschweiler / Schweiz) waren im Manthey-Porsche 911 GT3-MR an den Start gegangen, der 2006 als erster durchs Ziel ging. Als Drittplatzierte liefen im zeitweise dramatischen Rennen die zweifache 24h-Siegerin Sabine Schmitz (Barweiler) mit ihren Teamkollegen Klaus Abbelen (Barweiler), Dr. Edgar Althoff (Viersen) und Kenneth Heyer (Wegberg) auf einem Porsche 997 im Ziel ein: 17 Mal wechselte beim Langstreckenklassiker in der Eifel die Führung, sieben verschiedene Teams hatten die erste Position zeitweise inne.

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„Dieser Hattrick ist die Krönung meiner Karriere als Teamchef“, jubelte Olaf Manthey nach dem Doppelsieg seiner Fahrzeuge, der mit einer Schrecksekunde begann. Bereits nach der ersten Runde musste der Porsche mit der Nummer 1 die Box mit einem Defekt im Wassersystem anlaufen und startete anschließend mit einer fulminanten Fahrt eine Aufholjagd, die um 3:30 Uhr mit dem ersten Platz gekrönt wurde. „Zu Beginn hatten wir mit kleineren technischen Problemen zu kämpfen, ansonsten haben wir ein nahezu perfektes Rennen abgeliefert“, grinste Manthey, „die Jungs an der Box und im Cockpit haben einen tollen Job gemacht.“ Auch seine Fahrer hatten allen Grund zum Jubeln. Allen voran: Marcel Tiemann, der mit seinem vierten Sieg beim ADAC Zurich 24h-Rennen den Sprung in den exklusiven Club der erfolgreichsten Piloten beim Eifelmarathon schaffte. Riesenfreude auch in der Box des „Frikadelli“-Porsche von Fleischwarenfabrikant Klaus Abbelen. Im Porsche 997 schaffte er mit Dr. Edgar Althoff und Sabine Schmitz den Sprung auf das Siegerehrungspodest.

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Glückliche Gesichter gab es beim ADAC Zurich 24h-Rennen auch an der Box des Volkswagen-Werksteams. Noch vor der Markteinführung des neuen Scirocco schickte Motorsportchef Kris Nissen die Rennversion des neuen Volkswagens ins Rennen. Mit Erfolg, denn die Kombination aus Hans-Joachim Stuck, Thomas Mutsch, Giniel de Villiers und Dieter Depping holte als Gesamt-Elfte den Klassensieg vor ihrem Schwesterfahrzeug (Gesamtrang 14), in dem neben dem dreifachen 24h-Sieger Stuck auch der zweifache Rallyeweltmeister Carlos Sainz ins Volant griff. „Wir haben dem Volkswagen Scirocco mit dem Klassensieg ein wirklich tolles Renndebüt beschert“, freute sich Stuck nach dem Rennen.

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Einen außergewöhnlichen Einsatz hatte Ex-Formel-1-Pilot Heinz-Harald Frentzen: Er trat in einer hybridgetriebenen Rennversion des Gumpert Apollo an. Nach technischen Problemen ging er schließlich in den letzten eineinhalb Rennstunden noch einmal auf die Piste. Die technischen Probleme lagen allerdings auf Seiten des konventionellen Antriebs, das Getriebe streikte gleich zweimal. Der Elektroantrieb zeigte sich dagegen äußerst effizient, also positiv, im Bereich der Energierückgewinnung beim Bremsen.

Als „Vorband“ des 24h-Rennens gingen die Boliden der ADAC GT Masters in zwei Läufen an den Start. Beim ersten Lauf gab es den ersten Porsche-Sieg in der Geschichte der ADAC GT Masters. Lokalmatador Frank Stippler (33, Bad Münstereifel) und sein Heico-Motorsport-Teamkollege Lance David Arnold (21, Duisburg) sicherten sich Rang 1 im Porsche GT3 Cup S. Mit einem erneut packenden Rennen und einem verdienten Start-Ziel-Sieg. Die Fahrerpaarung Peter Kox / Roman Rusinov im Reiter-Engineering-Lamborghini verwies im zweiten Lauf das Ford-GT-Duo Kenneth Heyer / Marc Hennerici vom Schweizer Team Matech Concepts sowie Titelverteidiger Christopher Haase und Partner Albert von Thurn und Taxis in einem weiteren „Reiter-Lambo“ auf die Plätze zwei und drei.

Verkehrte Welt: Die „Hölle“ war 2008 überraschend gnädig. Während es im letzten Jahr wie aus Eimern schüttete und überhaupt die Eifel um diese Zeit gewöhnlich noch von Restschnee und Nebelbänken geprägt ist, präsentierte sich der Nürburgring dieses Jahr sozusagen in Himmelblau. Ein paar kleine Tröpfchen in der Nacht verdampften förmlich auf dem glühenden Asphalt. Stattdessen hatte sich das Regenwetter über dem Sonnen-Staat Monaco eingenistet – wohl kein Formel 1-Rennwagen kam an diesem Sonntag ohne Kratzer davon.

Ergebnisse und weitere Berichte finden Sie unter www.24h-rennen.de.

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Text: Classic Driver / ADAC
Fotos: Nanette Schärf


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