Kräftemessen auf dem Militärflughafen Ghedi bei Brescia, Italien. Der neue Lamborghini Reventón, ein flügelloser Kampfjet mit Straßenzulassung, tritt gegen einen Tornado der italienischen Luftwaffe im Beschleunigungsduell an: Knapp 1,66 Tonnen auf 650 PS gegen 20 Tonnen auf fast 15.000 Kilopond, Ottomotor gegen Turbine, Straßensportwagen gegen Kampfflugzeug. Wer gewinnt?
Platz für das Beschleunigungsduell bot die drei Kilometer lange Startbahn des Militärflughafens Ghedi bei Brescia, der Heimat der sechsten Staffel der italienischen Luftwaffe. Ausgerüstet ist sie mit dem Kampfflugzeug Panavia Tornado – ein würdiger „Gegner“ für den Lamborghini Reventón. Pilotiert wurden beide Gefährte von ausgewiesenen Profis: Der Tornado von einem erfahrenen Piloten der italienischen Luftwaffe, der Reventón von einem langjährigen Testfahrer von Automobili Lamborghini.
Dank seines geringen Kampfgewichts von 1.660 Kilogramm, die von einem 6,5 Liter großen Zwölfzylinder mit 650 PS angetrieben werden, hatte der Lamborghini Reventón zunächst leichtes Spiel gegen den 20 Tonnen schweren Düsenjäger. Erst bei Geschwindigkeiten jenseits der 300 km/h zeigte sich das gewaltige Potenzial der Turbinen, die jeweils rund 7.400 Kilopond (72.570 Newton) leisten. Mit enormer Schubkraft schloss der Kampfjet zum Reventón auf. Beim Überholen war er bereits in der Luft.
Dass der auf 20 Einheiten limitierte und bereits ausverkaufte Reventón zum Show-Kamf gegen einen Düsenjäger antritt, ist natürlich kein Zufall. Das erste Rendezvous zwischen Lamborghini und dem italienischen Militär fand Mitte 2006 auf einem Flugzeugträger statt. Schon damals waren Parallelen zwischen der Formensprache der Kampflugzeuge und der des Murciélago LP640 zu erkennen. Der Reventón ist, zugegeben etwas übertrieben gesehen, die Straßenversion eines modernen Tornados.
Text: Jan-Christian Richter
Fotos: Lamborghini
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