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Bugatti 16 C Galibier: Die stärkste Limousine der Welt

Im September durften handverlesene Bugatti-Kunden in Molsheim bereits einen ersten Blick auf die neue 16-Zylinder-Studie Galibier werfen. Nun wurde die „stärkste Limousine der Welt“ ganz offiziell in Los Angeles präsentiert. Ob das Concept Car, dessen 800 bis 1.000 PS wahlweise auch mit Ethanol erzeugt werden sollen, tatsächlich gebaut wird, steht allerdings noch in den Sternen.

Am nötigen Finanzpolster fehlte es den Gästen, die sich am 5. November in der renommierten Ace Gallery in Beverly Hills zusammen gefunden hatten, kaum. Doch Alasdair Stewart, Vertriebs- und Marketingchef im Hause Bugatti, machte bei der Enthüllung der Konzeptstudie Bugatti 16 C Galibier keine falschen Hoffnungen: Der Galibier sei nur eine von meheren Studien, die im Vorstand der luxuriösen Volkswagen-Tochter für die Markenzukunft zur Auswahl stehen. Eine Serienproduktion, wenn man dieses Wort im Hinblick auf die handgefertigten Pretiosen überhaupt verwenden kann, sei vorerst nicht zu erwarten. Freilich stehen die ökonomischen Zeichen für die Einführung eines weiteren, Millionen-Euro-Kolosses momentan nicht gerade gut, doch der diesjährige 100. Markengeburtstag verlangte nach einem neuen, spektakulären Modell. Die finale Entscheidung über die Zukunft des Galibier treffen wohl letztlich die Kunden.

Bugatti 16 C Galibier: Die stärkste Limousine der Welt Bugatti 16 C Galibier: Die stärkste Limousine der Welt

Was Pomp und Pathos angeht, steht die viertürige Konzeptstudie ihrem Modellbruder Veyron selbstverständlich nicht nach. Unter dem Entwicklungsmotto „Arte – Forme – Technique“, das bereits Firmengründer Ettore Bugatti als Wertmaßstab anlegte, wurde in Molsheim ein faszinierendes Stück Kunst auf vier Rädern geschaffen: Die Karosserie, deren Form den Torpedo-Look eines Bugatti Typ 35 zitiert, wurde von Hand aus Carbonfaser-Teilen zusammengesetzt; bei entsprechendem Spotlight schimmert die wabenförmige Struktur des leichten Werkstoffs durch den dunkelblauen Lack. Als Kontrast hierzu stehen Flächen und Details aus poliertem Aluminium. In der Frontansicht beeindruckt neben dem typischen Bugatti-Kühlergrill und den runden LED-Scheinwerfern auch die langgestreckte, nach beiden Seiten einzeln öffnende Motorhaube.

Bugatti 16 C Galibier: Die stärkste Limousine der Welt Bugatti 16 C Galibier: Die stärkste Limousine der Welt

Darunter verbirgt sich die logische, aber nicht weniger eindrucksvolle Weiterentwicklung des bekannten 1.001-PS-Aggregats des Veyron. Der 16-Zylinder-Motor mit rund acht Litern Hubraum ist mit einem Zweistufen-Kompressor ausgestattet, der zwischen 800 und 1.000 PS generieren soll. Nach dem Vorbild der VW-Schwestermarke Bentley setzt auch Bugatti auf die Möglichkeit, das Triebwerk statt mit Benzin mit Ethanol zu betanken. Einen Zuschuss zur Förderung ökologischer Antriebe werden die Entwickler hierfür dennoch kaum bekommen. Die Kraftübertragung erfolgt über einen permanenten Allrad-Antrieb, für die Verzögerung sorgen Keramik-Bremsen, und eine neue Aufhängung garantiert das sportliche, aber gleichzeitig königlich-komfortable Fahrerlebnis. Die beeindruckende Leistungskraft des Motors verdeutlichen übrigens auch die acht Endrohre am Heck der Studie.

Im Interieur geht es derweil mit feinstem Leder und Holz erwartungsgemäß luxuriös, aber auch überraschend reduziert zur Sache. Auf Heerscharen von Schaltern und Knöpfen wurde verzichtet, dafür können die Command- und Entertainment-Funktionen über ein großes, zentrales LCD-Display gesteuert werden. Die mit hellem Holz getäfelte Mittelkonsole zieht sich übrigens einmal der Länge nach durch den Wagen, sie trennt auch die Einzelsitze im Fond und beherbergt nebenbei auch die hinteren Kontrolleinheiten für Klima und Unterhaltung. Im Kooperation mit der schweizer Uhrenmanufaktur Parmigiani hat Bugatti zudem eine Tourbillion-Uhr entwickelt, die sich vom Fahrer aus ihrem Rahmen auf dem Armaturenbrett herausnehmen und in einer passenden Fassung am Handgelenk tragen lässt.

Text: Jan Baedeker
Fotos: Bugatti



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