Direkt zum Inhalt

Magazin

Große Pandaliebe beim ersten Classic Driver Panda 4x4 Meet in St. Moritz

Der Fiat Panda 4x4 ist so etwas wie das Wahrzeichen von St. Moritz – wird er doch von Hausfrauen wie Milliardenerben gleichermaßen geliebt. Beim ersten Classic Driver Panda 4x4 Meet am letzten Wochenende wurde der winterfeste Allradflitzer nun entsprechend gefeiert.

Alles begann mit einer Idee – für eine Story bei Classic Driver wollten wir Panda-Besitzer aus St. Moritz mit ihren Autos fotografieren und befragen, wie der bescheidene Allrad-Fiat im sonst so mondänen St. Moritz zu einem derartigen Kultauto werden konnte. Die ersten Reaktionen waren begeistert – und fast jeder, mit dem wir zwischen Zürich und Mailand sprachen, schien ein eigenes Panda-4x4-Projekt in der Pipeline zu haben. Panda-Liebe lag definitiv in der Luft. Und so taten wir uns mit unseren Freunden von Larusmiani, dem Suvretta House und der Gemeinde St. Moritz zusammen und riefen zum Auftakt der Wintersaison ein kleines, lockeres Panda-Treffen ins Leben.

Schon am Freitagabend war die Pandadichte im Oberengadin gefühlt nochmals etwas höher als gewohnt – und unter die typischen Bündner Kennzeichen mischten sich erste italienische und französische Nummernschilder. Am Samstagnachmittag kamen sie dann alle vor dem von Lord Norman Foster gestalteten Kulm Country Club im Zentrum von St. Moritz zusammen, um gemeinsam auf Giorgetto Giugiaro’s kleines Meisterwerk anzustoßen. Man bewunderte liebevoll gepflegte Sondereditionen wie den von Duccio Lopresto aus Mailand nach St. Moritz chauffierten Fiat Panda 4x4 Val d’Isere oder die mit einem Weihnachtsbaum beladene Sisley-Edition des autobegeisterten Mediziners Dr. Christian Knetsch aus Ascona – der mit seinem tarnfarbenen „Camo Panda“ übrigens gleich doppelt vertreten war.

Auch unsere Freunde von Larusmiani waren mit einem eigenen Sondermodell angereist: Der Mailänder Autosammler Edoardo Locatelli hatte sich seinen persönlichen „Larus Panda“ mit Stoffen aus den Textilfabriken von Larusmiani auskleiden lassen – und selbstverständlich durften auch die zeitgenössischen Rossignol-Skier auf dem Dach nicht fehlen. Auch Panda-Sammler Paolo Ronconi hatte einen wunderbaren grauen Panda 4x4 Limited Edition 5000 in unrestauriertem und verblüffend gut erhaltenem Originalzustand mitgebracht, der sogar noch seine ursprünglichen roten Pirelli-Sitze besitzt und selbstverständlich auf Corfù-Felgen und 160er-Winterreifen über den Malojapass ins Engadin gekommen war. Ronconi berichtete uns, dass er das Auto vor einigen Jahren von seinem Erstbesitzer übernommen hat und seitdem fast täglich bewegt.

Eine echte Perle war auch die perfekt restaurierte Fiat Panda 4x4 Edizione Limitata aus der ersten Serie, die Enrico Rondinelli von Gulfblue aus Bologna mitgebracht hatte. Nach dem Wochenende in St. Moritz macht sich der Wagen auf den Weg zu seinem neuen Besitzer in den USA – wo ein limitierter Panda 4x4 im Originalzustand vermutlich noch seltener ist als ein Ferrari 250 GTO. Wie unglaublich robust und zuverlässig die kleinen Allrad-Pandas sind, rief uns derweil Ottavio Missoni in Erinnerung: Er hatte mit seinem Panda bei der berüchtigten Mongol Rally stolze 10.000 Meilen durch die Wüste zurückgelegt.  

Die weiteste Anreise hatte wohl Hadrien Berghmans, den wir mit seinem treuen Panda schon bei den Journées d’Automne getroffen hatten und der auf Achse aus Paris nach St. Moritz gekommen war. Den kürzesten Heimweg hatten derweil Fabian Bartlomé, der seinen Panda von St. Moritz zurück nach Samedan praktisch rollen lassen konnte, und Kreativschneider Silvano Vitalini, der mit dem „Körbchen-Panda“ des Gemeindepräsidenten Christian „Jott“ Jenny dabei war. Einen Gastauftritt absolvierte auch Bryan Mainente von der Pavarotti Wine Bar St. Moritz mit seinem türkisfarbenen Trademark-Panda – samt „Pandapuppe“ auf der Haube und einem Kofferraum voller edler Tropfen. Einzig der persönliche Panda von Fiat-Patriarch Gianni Agnelli, der in Sachen Panda als Trendsetter in St. Moritz gilt, war vor dem Kulm Country Club nicht vertreten – nachdem er bei Aste Bolaffi in Turin versteigert worden war, befand er sich nun auf dem Weg nach Skandinavien. Wir hoffen aber, ihn mit seinem neuen Besitzer im Februar 2020 bei The Ice auf dem schneebedeckten See von St. Moritz begrüssen zu dürfen.

Punktlich zur Dämmerung setzten sich die Gäste schließlich in Bewegung, um in einer Panda-Parade durchs weihnachtlich beleuchtete St. Moritz Dorf in Richtung des Suvretta House zu fahren. Hier, vor der imposanten Kulisse des legendären Grand Hotels und in direkter Nachbarschaft des globalen Industrieadels, der an der Via Suvretta seine Anwesen pflegt, versammelten sich die Pandas für die Nacht. Gefeiert wurde abends in locker-lustiger Runde im Restaurant Chasellas – mit einem bündnerisch-piemontesischen Menü zu Ehren der italienisch-schweizerischen Automobilfreundschaft. Am Sonntag ging es schließlich nochmals hinauf zum tief verschneiten Berninapass, wo die Pandas auf 2328 Metern über dem Meer nochmals zeigen konnten, wozu sie gemacht sind und die Teilnehmer bei hausgemachten Pizzoccheri das Wochenende ausklingen ließen, bevor sie die Rückreise nach Mailand, Zürich und Paris antraten.

Wie schon der klassische Fiat 500 der 1950er und 1960er Jahre, der mittlerweile als maßgefertigte Spiaggia- und Jolly-Version zur sommerlichen Grundausstattung der Hautevolée zwischen Cap d’Antibes und Portofino gehört und die Kreativität seiner Besitzer beflügelt, ist der Fiat Panda 4x4 zu einer winterlichen Jetset-Ikone geworden. Was den „kleinen Bambusbären“ im Vergleich zu den gewaltigen Urus, Bentaygas und Cullinans auf den Straßen von St. Moritz so nahbar und sympathisch macht, ist die Tatsache, dass er von bünderischen Hausfrauen, Landwirten und Skilift-Anreichern ebenso gefahren wird wie von Milliardenerben und Popstars – und man nie genau weiß, wer da gerade an einem vorbeisaust. Am Schluss ist es wohl diese spannende Mischung aus unprätentiöser Bodenständigkeit und internationalem Glamour, die auch St. Moritz so einzigartig macht und sich im Kult um den Fiat Panda 4x4 so charmant manifestiert. 

Zum Schluss möchten wir uns nochmals herzlich bei allen Teilnehmern sowie unseren Freunden bedanken, die das erste Classic Driver Panda Meet ermöglicht haben – allen vorweg Andrea Klainguti, unser Fotograf und Organisator vor Ort, Fabrizio d’Aloisio und Marijana Jakic von St. Moritz Tourismus, Peter Egli, Johannes Hohl und Florian Thöni vom Suvretta House sowie Guglielmo Miani und Alexander von Woellwarth von Larusmiani. Wir würden uns freuen, auch im kommenden Jahr gemeinsam die Wintersaison in Sankt Moritz anklingen zu lassen. Bis dahin: Save the Pandas!

Fotos: Andrea Klainguti für Classic Driver © 2019