Direkt zum Inhalt

Magazin

Designer Ian Callum erfindet seinen Aston Martin Vanquish neu

Unter dem Banner seiner neuen Design Group Callum hat der frühere Aston Martin- und Jaguar-Designer Ian Callum dem originalen Vanquish ein gezieltes Facelift verpasst und damit ein paar Schwächen seines eigenen Entwurfs aus den späten 90er-Jahren korrigiert…

Inklusive des Preises für ein Spenderfahrzeug verlangt die nach Ian Callum benannte Designschmiede für den inzwischen von Aston Martin offiziell anerkannten Vanquish 25 einen Preis von satten £550.000. Und wer genauer in die Tiefen des V12-Modells eintaucht, wird verstehen, warum. Für viele Menschen, war – und bleibt – der originale Vanquish einer der schönsten Grand Turismo aller Zeiten. Doch ob man es nun glaubt oder nicht – Callum war niemals ganz zufrieden mit dem Resultat und sehnte sich immer danach, nochmal nachbessern zu können. Und nachdem er Jaguar verlassen hat, bot sich endlich die Chance dazu. 

Die Serie ist auf 25 Einheiten limitiert. Jedes Auto wird zunächst zerlegt und dann bei R-Reforged in England gründlich wieder neu aufgebaut –so wird der 18 Jahre alte Entwurf fit für die Gegenwart gemacht. Aus ästhetischer Sicht wurden die perfekten Proportionen zum Glück beibehalten. So sind es eher eine Reihe von kleinen Änderungen, die zusammengenommen den Unterschied ausmachen. Von neuen LED-Scheinwerfern und einem modifizierten Frontstoßfänger/Grill bis zu Seitenfenstereinfassungen in Kohlefaser und sehr harmonisch in den Heckdiffusor integrierte Auspuffrohre.

Im Interieur fallen die Änderungen noch dramatischer aus. In die komplett neue und aus Kohlefaser gefertigte Mittelkonsole integriert ist ein Touchscreen; hinter den Vordersitzen findet sich anstelle von Sitzschalen ein maßgefertigter Koffer-Set nach Entwürfen von Mulberry, und das üppig ausgelegte Leder von Bridge of Weir trägt prominent Callums neues „abstract tartan“-Muster. Am oberen Ende der Mittelkonsole platziert ist eine abnehmbare Bremont Uhr, passend zu den übrigen Instrumenten, deren Skalen ebenfalls vom britischen Uhrenbauer entworfen wurden. Sehr zu unserer Freude finden sich nirgendwo billige Jaguar Schalter und Tasten.

Unter der Haube sitzt ein um 60 auf 580 PS gesteigerter 6,0-Liter-V12. Die Bremsen aus Kohlefaser/Keramik kommen aus dem Aston-Teileregal, die Spezial-Felgen sind mit Michelin-Gummi bezogen und auch das Fahrwerk wurde so abgestimmt, dass sich der Vanquish 25 wie ein GT des Jahres 2019 bewegen lässt. Und für alle, die sich schon damals nicht mit der elektrohydraulischen Halbautomatik anfreunden konnten, gibt es eine moderne Sechsstufen-Automatik. Auch wenn der Fokus des Autos stark auf Personalisierung liegt, erwarten wir keinen Vanquish 25 in außergewöhnlichen Farbkombinationen.

Vielmehr hofft Callum darauf, dass sich seine Kunden während des Spezifikationsprozesses bei allen Designfragen von ihm leiten lassen – denn wie beim betörenden Urentwurf geht es auch diesmal wieder um guten Geschmack und ein wenig Understatement.

Fotos: Callum

​Sind Sie der Meinung, dass die Änderungen an einer Ikone wie dem Aston Martin Vanquish vergleichbar sind mit einem Instagram Filter über der Mona Lisa, dann können Sie aus fast 50 Original-Exemplaren des großartigen V12-GT wählen, die aktuell im Classic Driver Markt zum Verkauf gelistet sind.