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Magazin

Fünf Sammlerautos, die Sie diese Woche in Ihre Garage stellen sollten

Vom automobilen Hollywoodstar bis zu einem prachtvoll ausgestatteten Aston Martin von Zagato, der selbst im verwöhnten Monaco für Aufsehen sorgen würde, bietet der Classic Driver Markt auch diese Woche genügend Anreize für anspruchsvolle Connaisseure.

Ein sehr seltener „Knobbly” Lister

Von den 48 „Knobbly” Lister, die in den fünfziger und frühen sechziger Jahren von Brian Listers gleichnamiger Firma gebaut wurden, erhielten nur 16 Stück jenen brutalen v8 von Chevrolet. Dieses Exemplar ist eines aus dieser kleinen Riege  und zeichnet sich außerdem dadurch aus, als einziger Knobbly seinerzeit mit Sponsor-Rennfarben Rennen gefahren zu sein. Das bedeutet auch, dass er gemäß der FIA auch heute wieder im historischen Motorsport zugelassen wäre. Dean Van Lines als ursprünglicher Sponsor ließ sich häufig auf den schlanken Renneinsitzern von Indianapolis in den Fünfzigern entdecken, aber, dass die Farben auch einen Sportwagen zieren, ist einmalig. Ein Stammgast beim Goodwood Revival, sucht „BHL-110” eine neue Garage und einen neuen Besitzer, der diesen Lister an seinem wahren Bestimmungsort genießen will: auf der Rennstrecke.

Ein Trofeo mit Trophäe

Die meisten dürften wohl zustimmen, dass das auf dem 3200 GT basierende Maserati Coupé fantastisch aussieht. Aber tatsächlich ist der Trofeo Light, der Rennwagen, der seinem Ursprung diesem Sportwagen verdankt, noch beeindruckender. Nur 10 dieser aerodynamisch gewagten Coupés wurden von Maserati in Kooperation mit dem Turiner Spezialisten Italtecnica gebaut um in verschiedenen nationalen und internationalen Wettbewerben wie die FIA GT3-Meisterschaft anzutreten. Dieses besondere Exemplar mit der Chassisnummer vier war sehr erfolgreich in den Jahren 2004 und 2005 bei den italienischen GT-Meisterschaften am Start und holte sich auch drei Klassensiege. Danach wurde es außer Dienst gestellt und gut behütet. Gerade dieses Coupé wäre bei der speziellen Maserati-Klasse bei den Challenge & GT Days am Red Bull Ring im nächsten Jahr ein höchst willkommener Gast - und fraglos bei der sehr populären neuen Endurance Legends-Serie.

Auf nach Miami!

Dieser Aston Martin Vanquish Zagato von 2018 wird derzeit von Curated in Miami angeboten. Mit seiner geradezu überschwänglichen und schillernden Spezifikation könnte wir uns auch keine bessere Adresse vorstellen, um dieses umwerfende Coupé - zu Zagatos 100. Geburtstag - in Szene zu setzen. Neben der Sonderlackierung Caribbean Pearl Blue, besitzt dieser Vanquish einen vergrößerten Kühlergrill in einer gedrehten Legierung - eine Option, in die der Erstbesitzer allein 45.000 US-Dollar investierte. Dieses Exemplar ist eines von 100 gebauten Fahrzeugen und hat nur 1.100 Meilen auf der Uhr. Ein besseres Beispiel wird man auf dem Markt kaum finden. Viel Vergnügen bei der Ausfahrt auf dem Ocean Drive!

Stealth Fighter

Ob Sie nun Ferraris Übernahme der sakrosankten Tour de France-Nomenklatur in Ordnung finden oder nicht, der puristische F12tdf ist eine veritable Tour de Force. Schärfer, leichter und noch leistungsfähiger als die sowieso schon kraftvolle F12berlinetta, sorgte dieses Auto schon bei der Premiere für Rekorde: 0 auf 100 Stundenkilometer in 2,9 Sekunden, und eine Runde auf Ferraris eigener Fiorano-Teststrecke wurde bei 1:21,0 Min. und damit schneller als der 488 Pista gestoppt. Der erste und einzige Besitzer dieses Modells von 2016 scheute keine Mühen, um eine einzigartige Spezifikation zu gewährleisten. Dennoch unverständlich, dass dieser Ferrari nur 31 Meilen absolvieren durfte. Normalerweise schätzen wir satinierten Lack nicht, aber dieses düstere Grau passt ideal zur aggressiven Formensprache des F12tdf.

Hollywood in Holland

Wenn ein Automobil die wahrhafte Verkörperung des Glamours des Jetset der sechziger Jahre für sich beanspruchen darf, dann ein Facel Vega. Zuhause in der Welt der Reichen und Schönen waren diese prachtvollen französischen Grand Tourer opulent ausgestattet, aufwändig gezeichnet und technisch überzeugend. Dieser besondere Facel II wurde 1962 neu vom angehenden Hollywoodstar Debbie Reynolds gekauft, die Weltruhm in Musicals wie „Singin´ in the Rain” erreichen sollte. Reynolds liebte anscheinend ihren Facel, den sie sollte ihn bis 1975 behalten, um ihn dann an ihren engen Freund, den verkannten Regisseur Charles „Chuck” Walters zu verkaufen. Seitdem wurde dieses Coupé nur von einer Handvoll Eignern gepflegt und in Ehren gehalten. Es ist wie geschaffen für den Sunset Boulevard oder den grandiosen Mulholland Drive.

Fotos: Duncan Hamilton ROFGO, RM Sotheby's, Curated, Cartique by Mechatronik, JB Classic Cars