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Dieser Jaguar jenseits von Afrika hat einiges zu erzählen

In den späten Siebzigerjahren ließ ein französischer Geschäftsmann sich einen Jaguar E-Type nach Niger verschiffen, um ihn fast 40 Jahre lang als „Daily Driver“ zu nutzen. Nun ist der vielgereiste Roadster wieder in Frankreich – und wartet auf einen abenteuerlustigen neuen Besitzer.

Im europäischen Straßenbild des Jahres 1978 war ein Jaguar E-Type durchaus ein Exot – doch auf den staubigen Landstraßen des westafrikanischen Staates Niger muss der Sportwagen damals gewirkt haben wie ein Gefährt von einem anderen Stern. Nichtsdestotrotz hatte sich damals ein französischer Geschäftsmann einen Jaguar E-Type Roadster der ersten Serie aus dem Jahr 1961 – das 560. gebaute Modell mit Linkslenkung, um genau zu sein – von Belgien in Nigers Hauptstadt Niamey liefern lassen. Fast vier Jahrzehnte lang diente ihm der Roadster als tägliches Transportmittel und Reisewagen, den er auch großzügig an Freunde und Verwandte verlieh. Selbst in einem Dokumentarfilm des französischen Filmemachers und Anthropologen Jean Rouch, einem der Pioniere des Cinéma Veritéund der Nouvelle Vague, hatte der Jaguar im Jahr 2002 einen Gastauftritt. Bis ins Jahr 2011 wurde der Wagen einmal pro Woche von einem Mechaniker gestartet, 2014 kehrte er schließlich nach Europa zurück. 

Das französische Auktionshaus Leclere versteigert den afrikanischen Jaguar am 24. März in Avignon – als Restaurationsobjekt für geschätzte 50.000 bis 70.000 Euro. Wir möchten uns nur zu gerne vorstellen, dass der neue Besitzer den Roadster nicht nur wieder zum Glänzen bringt, sondern ihn anschließend auch auf einen nostalgischen Road Trip bis in die alte Heimat entführt.