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Magazin

Schnallen Sie sich an für RM Sotheby’s Paris 2019 Auktion

Am 6. Februar wird Maarten ten Holder wieder den Hammer bei RM Sotheby’s jährlicher Rétromobile Sale schwingen. Und die Place Vauban vom Geräusch klirrender Sektkelche und von stürmischem Applaus widerhallen. Das sind unsere Favoriten unter den 85 Lots....

Es ist sicher keine Überraschung, dass für die nächste Woche in Paris startende Auktion von RM Sotheby’s ein Ferrari mit dem höchsten Schätzwert ausgezeichnet wurde. Eher schon, dass es sich um ein Modell aus den 80er- statt 60er-Jahren handelt. Genauer gesagt um einen von nur 19 bei Michelotto aufgebauten F40 LM Baujahr 1987, der unter anderem zweimal bei den 24 Stunden von Le Mans antrat. Das für die von Ferrari neu ins Leben gerufene Club Competizione GT-Serie zugelassene Modell in ikonischen blauen „Pilot“-Farben beschrieb DK Engineerings James Cottingham einmal als „den F40 unter den F40.“ RM hat seinem Verkäufer einen Mindestpreis garantiert, sodass das Auto am Mittwoch sicher verkauft werden wird. Ob es jedoch die angepeilten 4,5 bis 5,5 Millionen Euro erzielt, bleibt noch abzuwarten.   

Daneben präsentiert RM noch wenig gelaufene und rot lackierte Exemplare des Ferrari F50 und Enzo, zu Schätzpreisen von 1,7-1,9 Millionen beziehungsweise 1,85-2,0 Millionen Euro. Ein weiterer Coup des kanadischen Auktionshauses kommt in Gestalt des Ferrari SP30 von 2011. Ein Einzelstück auf Basis des 599 GTO, der von der Ferrari-Abteilung Special Projects nach ähnlichen Kriterien aufgebaut wurde wie der SP38 Deborah, jedoch zuletzt aus der öffentlichen Wahrnehmung verschwand. In unseren Augen ist sein Design nicht so „rund“ wie das einiger anderer SP Ferrari oder des muskulösen 599 GTO. Dennoch versprüht der SP einen eigenen Charme; den Schätzpreis erfahren Interessenten auf Anfrage. 

Unter den eher traditionellen Klassikern, für die wir in der nächsten Woche in den Bieterwettstreit einsteigen würden, befinden sich der mit abwechslungsreicher Renngeschichte und umfassender Dokumentation punktende Porsche 550 RS Spyder von 1956 (3,8-4,3 Millionen Euro) und ein wunderschöner Alfa Romeo GTA 1300 Junior Stradale Baujahr 1973 mit nur zwei Vorbesitzern (255.000-280.000 Euro). Und sollten sich die von uns Anfang des Jahres eingeholten Prognosen von Experten uch nur halbwegs bewahrheiten, dann bietet der restaurierte Porsche 911 Carrera RS 2.7 Touring Baujahr 1973 in Glasurblau für 500.000 bis 550.000 Euro einen soliden Gegenwert. 

2019 ist ein besonderes Jahr für Bugatti – die legendäre Marke aus Molsheim feiert 110-jähriges Jubiläum, zugleich wird der noch in Campagalliano gebaute EB110 30 Jahre alt. Für all jene, die an einer der zahlreichen Jubelfeiern mit ihrem eigenen Bugatti teilnehmen worden, hat RM einiges im Gepäck. Nicht nur stehen zwei Veyrons zur Versteigerung an, sondern auch ein gerade erst im Oktober 2018 ausgelieferter Chiron (2,36-2,75 Millionen Euro) sowie ein EB110 Super Sports, der zu den noch existierenden Exemplaren mit der geringsten Laufleistung gehört. Letztes Jahr ging bei RM in Paris ein ebenfalls silberner Prototyp für 1,02 Millionen Euro inklusive Premium weg. Diesem Modell von 1994, mit nur 916 Kilometern auf der Uhr, traut man nun zwischen 1,3 und 1,8 Millionen Euro zu. 

Paris ist der erste Termin, bei dem RM hochkarätige Youngtimer aus einer Ende 2018 aufgekauften und 140 Autos starken Schweizer Sammlung unter den Hammer bringt. Besonders gut gefallen uns der Mercedes-Benz 560 SEC AMG 6.0 „Wide-Body“ von 1989 (150.000-200.000 Euro), der elegante dunkelblau-über-rote Ferrari 412 Baujahr 1988 (60.000-80.000 Euro) und einer von nur elf in den 80er-Jahren gebauten Aston Martin Tickford Lagonda (90.000-120.000 Euro). 

Auch wenn der Alpina B7 S Turbo von 1982, der 22. aus einer Serie von 60, sicher sehr speziell ist, so zweifeln wir ein wenig, ob er seinen Schätzpreis von 200.000-240.000 Euro wirklich wert ist. Vor allem, wenn die ähnlich spezielle und kaum weniger seltene Alpina B12 6.0 Langversion aus dem Jahr 2000 um den Faktor zehn niedriger vortaxiert ist (25.000-35.000 Euro). Wussten Sie eigentlich, dass ein solcher Über-7er der Baureihe E38 schneller war als ein Ferrari F355? 

Geht es um die Frage, mit welchem Auto WIR am liebsten am Mittwochabend vom Place Vauban wegfahren würden, um dann noch ein wenig die Boulevards von Paris – vorausgesetzt, das Wetter stimmt! – unsicher zu machen, kommen zwei in die engere Auswahl: der Venturi 400 GT Trophy von 1994 (120.000-200.000 Euro) und der Ferrari 512 BB Competizione von 1980 (395.000-455.000 Euro). Der Venturi wurde als Neuwagen bestellt und dann auch bei Rennen eingesetzt vom Ehrenvorsitzenden des (rivalisierenden!) Auktionshauses Artcurial, Hervé Poulain. Dekoriert wurde es mit einer auffälligen Lackierung des französischen Künstlers Jean-Yves Lacroix. Der Ferrari wiederum – oder besser gesagt sein Motorsound – eroberte sich letztes Jahr bei Le Mans Classic einen Platz in unseren schönsten Erinnerungen. 

Fotos mit freundlicher Genehmigung von RM Sotheby’s © 2019

Sie finden den kompletten Katalog der RM Sotheby’s Paris Sale, ausgetragen am Mittwoch, 6. Februar, an der Place Vauban, im Classic Driver Markt hinterlegt.