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Der neue Porsche 911 ist stärker, schneller – und komplett vernetzt

Natürlich – auch die achte Generation des Porsche 911 ist wieder etwas schneller, größer und sicherer geworden. Im Zentrum der Neuentwicklungen steht jedoch die Verknüpfung der Sportwagenikone mit der digitalen Welt.

Wie schafft man eine Ikone des Produktdesigns, die sich mehr als ein halbes Jahrhundert lang auf der ganzen Welt bestens verkauft? Man muss ihr treu bleiben – und sie gleichzeitig immer neu erfinden. Auch mit der achten Generation des Porsche 911 haben die Ingenieure, Designer, Entwickler und Strategen ihren erfolgreichsten Sportwagen wieder behutsam, aber bestimmt gutes ein Stück in die Zukunft gerückt. Und natürlich wird auch jetzt wieder heiß diskutiert, ob der neue Elfer dem gewaltigen Erbe gerecht wird. Interessant ist, dass im neuen Porsche 911 nicht nur mehr Technik aus der Zukunft steckt, als in seinen Vorgängern, sondern auch mehr Vergangenheit – in Form intelligenter Referenzen an 55 Jahre Designgeschichte. So sieht clevere Produktstrategie im Jahr 2018 aus. Doch genug philosophiert, hier kommen die hard facts zur Elfer-Baureihe 992.

Der erste Blick fällt aufs Design: Noch ein wenig größer ist er geworden, der Porsche 911. Die Hüften rund um die 21-Zoll-Räder am Heck sind um 45 Millimeter in die Breite gewachsen und ab sofort bei allen Modellen gleich ausgeformt. Auch vorne hat die Spur zugelegt, was die Taille betont – man denke an die ikonische Cola-Flasche – und zusätzliche Stabilität bringt. Aber ein kompakter und puristischer Sportwagen ist der Elfer sicherlich nicht mehr. In der Frontansicht sorgen neue LED-Scheinwerfer und klassische, von den frühen Elfern inspirierte Sicken in der Haube für einen modernen Look, das Heck wird derweil von einem breiteren, ausfahrbaren Spoiler und dem durchgehenden Leuchtenband geprägt, das Porsche jüngst zum Teil der visuellen Markenidentität erklärt hat. 

Mehr Verändert hat sich derweil im Innenraum, der neuerdings wieder von klaren Linien im Cockpit-Stil der 1970er Jahre dominiert wird. Neben dem zentralen Drehzahlmesser blickt der Fahrer auf zwei rahmenlose Displays, unter dem großen Zentraldisplay finden sich fünf Tasten für den Schnellzugriff auf die wichtigsten Funktionen. Was man auf den ersten Bildern nicht sieht, ist die deutlich fortgeschrittene Konnektivität des neuen Systems – so erfolgt die Navigation künftig auf Basis von „Schwarmdaten“. Ein erster Schritt in Richtung autonomes Fahren. Zum digitalen Angebot gehört zudem ein Reiseplaner für Road Trips, ein persönlicher Lifestyle-Assistent und ein Emissionskalkulator – mit dem man seinen CO2-Fußabdruck kompensieren und sein Gewissen reinwaschen kann, wenn man wieder einmal zu stark aufs Gas getreten hat. Auch bei den Sicherheits- und Assistenzsystemen hat der neue Elfer zugelegt: Es gibt einen neuen „Wet Mode“ für Stabilität auf nassen Straßen, einen kamera-basierten Warn- und Bremsassistenten, ein wärmebasiertes Nachtsichtgerät, eine Distanzregelung, eine Stop-and-Go-Funktion, eine autonome Nothaltefunktion. Die Weisheit des großen Rennfahrers Vic Elford, den Porsche 911 müsste man sanft verführen, damit er nicht gnadenlos zubeißt – sie gilt nicht mehr. 

Doch natürlich ist der neue Elfer trotz aller High-Tech an Bord ein Performer geblieben. Dank verbesserter Einspritzung und neu angeordneten Turbos leistet der  Sechszylinder-Boxermotor des Porsche 911 Carrera S nun 450 PS – also 30 PS mehr als im Vorgänger – und beschleunigt den Wagen in 3,7 Sekunden auf 100 km/h. Der Carrera 4S benötigt sogar nur 3,6 Sekunden und mit dem Sport-Chrono-Paket kann man die Sprintzeit nochmals um 0,2 Sekunden drücken. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 308 bis 306 km/h, der Benzinverbrauch soll bei rund neun Litern auf 100 Kilometer liegen. Die Kraftübertragung übernimmt ein neues Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe. Wir sind in jedem Fall gespannt auf die erste Probefahrt.

Die schönsten Exemplare der ersten sieben Generationen des Porsche 911 finden Sie im Classic Driver Markt.