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Magazin

Die neue Alpine A110 ruft nach Kurven, Kurven, Kurven!

Die Plastikflunder Alpine A110 gehört nicht nur wegen ihrer Monte Carlo-Siege zu den ewigen Rennsport-Ikonen der Grande Nation. Die Neuauflage schafft den Spagat zwischen moderner Technik und dem Charme des im Schnee nahezu unschlagbaren Originals...

Klassische Formel, moderne Komponenten

Abgesehen vom Volkswagen Beetle, dem Fiat 500 und amerikanischen Remakes von Mustang oder Camaro gelingt es den Autobauern nicht immer, Ikonen des Automobildesigns mit moderner Technik zu einem stimmigen Endprodukt verschmelzen zu lassen. Renault hingegen scheint – zumindest bis zum ersten Fahreindruck – den Nagel auf den Kopf getroffen zu haben. Sprich: Moderne Technik ja, aber viele lieb gewordene Designelemente und die Anmutung des Autos als Ganzes schlagen die Brücke in die glorreichen 70e-Jahre. 

Fahrmaschine, fabriqué en France 

Statt mit einer manuellen Schaltbox, einem Saugmotor und anderen Rückgriffen in die analoge Ära wird die neue A110 von einem 250 PS starken Vierzylinder-Turbo angetrieben. Der 1,8-Liter-Mittelmotor ist mit einem Siebenstufen-Doppelkupplungsgetriebe verblockt und schickzt seine Kraft – natürlich – auf die Hinterachse. Die Karosserie besteht statt aus Kunststoff zu 96 Prozent aus Alu, was entscheidend zum niedrigen Trockengewicht von 1080 Kilogramm beiträgt. Die für unsere Begriffe ziemlich makellos gezeichnete Karosserie mit dem charakteristischen Vieraugengesicht und dem Panorama-Heckfenster ist auch dank eines glatten Unterbodens so austariert, dass auf eher störende Zusatzspoiler verzichtet werden kann. Mit Bremsen von Brembo, Felgen von Otto Fuchs und einteiligen Schalensitzen von Sabelt macht Renault deutlich, dass die erneut am alten-Alpine Standort Dieppe gebaute nouveau Alpine sportliche Ambitionen hat – immerhin soll sie nur 4,5 Sekunden für den Standard-Sprint von 0 auf 100 km/h benötigen. Mag das über Schaltwippen zu bedienende Getriebe und der hubraumschwache Turbomotor nicht unbedingt zu einem Retro-Design passen, hat Alpine für die neue A110 dennoch ein Rezept gefunden, das dem des legendären Vorgängers durchaus nahekommt. Die so genannte „Premìere Edition“ ist auf 1955 Exemplare limitiert – weil 1955 das Gründungsjahr der von Jean Rédéle ins Leben gerufenen Marke ist. Vorbestellungen werden gegen eine Anzahlung von 2000 Euro entgegengenommen, als Endpreis werden 55.000 bis 60.000 Euro genannt. Es soll übrigens bei diesem Modell bleiben, und es wird – Gott sei Dank - auch definitiv keinen SUV von Alpine geben....

Fotos: Alpine

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