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Plant Porsche wirklich, den Carrera zu meucheln?

Wer sich auf ein kleines „Facelift“ des aktuellen Porsche 911 im kommenden Jahr freut, muss jetzt ganz stark sein! Denn unter dem gestrafften Kleid der zweiten Generation des 991 sollen künftig ausschließlich Turbomotoren den Marsch blasen. Nur der GT3 bleibt voraussichtlich ein Sauger.

Mitten ins Herz

Für Herbst 2015 kündigt sich das Facelift des aktuellen Carrera an. Und dieses beinhaltet standesgemäß schon technische Highlights der nachfolgenden Generation: Wir erinnern uns an die zweite Generation des 997, die das Porsche-Doppelkupplungsgetriebe PDK auf die Straße brachte – ein Segen gegenüber der bisherigen Automatik. Die große technische Innovation, die beim 991/2 ins Haus steht, wird Elfer-Enthusiasten jedoch einen Stich ins Herz verpassen. Noch ist es nicht offiziell bestätigt, doch in der November-Ausgabe des britischen Magazins CAR gibt der renommierte Automobiljournalist Georg Kacher einen Ausblick auf eine 911-Zukunft ohne den großen Motorenklassiker.

2,9 Liter ist das neue Maß der Dinge

Laut Kachers Recherchen werden alle Porsche 911 Carrera bis auf den GT3 künftig von einem Turbomotor angetrieben. Der 3,4-Liter-Basismotor soll durch eine 2,9-Liter-Variante mit Abgasturbolader ersetzt werden. Leistungsmäßig dürfte das neue Triebwerk im Bereich 400 PS liegen. Der Carrera S soll derweil weiterhin von einem 3,8-Liter-Boxermotor befeuert werden, allerdings mit Turbounterstützung, wodurch die Leistung deutlich über 500 PS liegen dürfte. Das deutet auch darauf hin, dass Porsche 911 Turbo und Turbo S an der 600-PS-Marke kratzen werden.

Goodbye Carrera

Damit verbliebe nur noch ein einziges Modell, das die seit der frühen Siebzigerjahre wohl gehütete 911-Carrera-Tradition pflegt: Statt eines „leichteren“ Motors soll der GT3 an anderer Stelle Gewicht sparen und letztlich weniger wiegen als die aktuelle Version. Der schärfere Bruder, der GT3 RS, wird die zusätzliche Leistung jedoch vermutlich auch aus einem Turbolader generieren. Um Verbrauch und CO2-Emissionen zu senken, brach schon BMW mit einer langen Tradition und ersetzte den Reihensechszylinder durch einen Vierzylinder – und erntete dafür Kritik. Auch bei Ferrari sollen nach dem neuen California T künftig auch andere Modelle auf Turbo statt Saugmotor setzen. Wie die 911er-Enthusiasten auf das jähe Ende des Carrera reagieren, wird sich zeigen.

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