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Maserati Merak: Aus dem Schatten ins Licht

In den 1970er Jahren wurde der Maserati Merak als „Baby-Bora“ und französisch-italienische Sechszylinder-Schnecke geschmäht. Heute gilt der Gran Turismo als eines der lässigsten und vor allem günstigsten Design-Statements der 1970er Jahre.

Während der Maserati Bora die Kundschaft mit einem rassigen 4,7-Liter-V8 beglückte, war der Merak mit einem deutlich weniger kraftvollen Dreiliter-V6 gesegnet, der auch im französischen Schwestermobil, dem Citroën SM, zum Einsatz kam und allein aus Statusgründen für wenig Begeisterung sorgte. Was viele Kritiker von damals nicht wussten: Abgesehen vom Antrieb teilten sich Maserati Junior und Senior die meisten technischen Komponenten. Darüber hinaus hatte der kleinere Motor Platz für eine zweite Sitzreihe geschaffen, während die schwere Glasscheibe des Bora gestrichen und durch eine flache Haube sowie Giugiaros elegantere, frei schwebende C-Säule ersetzt worden war. 

Kleines Meisterwerk mit Mittelmotor

Obwohl der Maserati Merak rund 250 Kilo weniger auf die Waage brachte als der Bora und das agile Handling allerseits gelobt wurde, wollte der 190 PS starke V6 nicht so recht in Fahrt kommen. Abhilfe schaffte eine Supersport-Version, die nochmals an Gewicht verlor und es auf 220 PS brachte. Trotz „Power Boost“ steht der Merak bis heute im Schatten seines großen V8-Bruders, was sich auch an den Preisen bemerkbar macht: Je nach Zustand kann man einen Maserati Merak für 20.000 bis 40.000 Euro erwerben – das englische Auktionshaus Coys bringt am 11. März etwa einen goldbraunen Maserati Merak SS für geschätzte 25.000 bis 30.000 Pfund Sterling unter den Hammer. Wie bei seinen ähnlich unpopulären Zeitgenossen, dem Ferrari 308 GT4 „Dino“ und dem Lamborghini Urraco, dürften die Preise jedoch bald anziehen – und sei es bloß, weil Sammler den kleinen Maserati als Design-Statement der goldenen Giugiaro-Ära in ihrer Sammlung nicht missen wollen.  

Fotos: Coys

Alle Angebote der Coys "Spring Classics"-Auktion am 11. März 2014 in London finden Sie hier. Weitere Maserati Merak stehen im Classic Driver Markt zum Verkauf.