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Magazin

Jingle Bulls: Lamborghini Countach trifft LM002

Wer in den späten Achtzigern und frühen Neunzigern einen V12 aus Sant’Agata orderte, hatte die Wahl zwischen geflügeltem Supersport-Keil und Drei-Tonnen-SUV-Monster. Zum Fest der Liebe haben wir Lamborghini Countach LP 5000 S Quattrovalvole und Lamborghini LM002 nun wieder vereint.

Wir schreiben das Jahr 1985, der Lamborghini Countach ist so brutal wie nie zuvor.

Wir schreiben das Jahr 1985, der Lamborghini Countach ist seit elf Jahren auf dem Markt und so brutal wie nie zuvor. Im Frühjahr war in Genf der Countach LP5000S Quattrovalvole vorgestellt worden – ein kaum kontrollierbares Biest, das aus 5,2 Litern Hubraum gut 455 PS generierte und ein Drehmoment von 500 Nm auf die Breitreifen leitete. Leichter war der „Über-Countach“ zwar nicht geworden, dafür dauerte der Show-Sprint auf Tempo 100 nur nur 4,8 Sekunden. Auch optisch war der „QV“, wie der Keil mit dem Zungenbrechernamen bald genannt wurde, keine Verzichtserklärung: Die klaren Kanten Marcello Gandinis hatte man mit fast obszönem Aerodynamik-Kits und Monster-Spoiler auf Angriff getrimmt. Die US-Version wurde zudem durch gruselige Stoßfänger entmannt. Doch das Klientel war begeistert und legte die 100.000 US-Dollar mit freudigem Lächeln – und ohne die verspiegelte Ray Ban abzunehmen – auf den Tisch.

Ein Geländewagenmonster erschüttert die Welt

Der Countach war Mitte der 1980er Jahre der größte Hingucker unter den Supersportwagen – doch wer wirklich auffallen wollte, konnte in Sant’Agata eine noch brutalere Zwölfzylinder-Waffe ordern: den Lamborghini LM002. Das 2,7 Tonnen schwere Geländewagenmonster war aus einem Prototypen für die US-Armee hervorgegangen – und verband die brachiale Kraft des Countach mit Geländegängigkeit, vier Sitzen und einem so unanständigen Benzinverbrauch, dass die Anschaffung eigentlich nur Ölquellenbesitzern möglich war. Tatsächlich sollte sich der Lamborghini LM002 vor allem in den Golfstaaten großer Beliebtheit erfreuen. Doch auch in Europa und den USA sorgte der Geländewagen für offene Münder: Schließlich war das Donnergrollen des 5,2-Liter-V12 aus dem Countach LP5000S Quattrovalvole für Unwissende nur schwer mit dem Kampfpanzer-Look in Einklang zu bringen. Und mit einem Top Speed von rund 220 km/h war er viele Jahre lang der schnellste Geländewagen der Welt.

Ein Stier für alle Fälle

Wer es sich leisten konnte, hielt sich natürlich beide Stiere in der Garage: Den Countach QV für die große Boulevard-Show inklusive Rückwärtseinparken mit offenen Flügeltüren - und den LM002 für’s Grobe. Wobei man sich die Grobheiten, die man mit dem Monster-SUV anstellen konnte, nicht unbedingt ausmalen wollte. Doch während der Countach heute zu den großen Sportwagen-Ikonen gezählt wird, blieb dem LM der große Erfolg zeitlebens verwehrt. 

Bad Boys vor der Kita

Rund 300 Autos wurden gebaut, zu den Kunden zählten Sylvester Stallone und Malcolm Forbes, der sich sein Modell im Farbton „Money Green“ lackieren ließ – aber auch echte Bad Boys wie Pablo Escobar, Muammar al-Gaddafi und Uday Hussein. Dass der Lamborghini LM002 bis heute als martialischer Dinosaurier gilt, während vor jeder besseren Kindertagesstätte ein ebenso brutaler Porsche Cayenne Turbo S oder Mercedes G55 AMG steht, ist eine Ironie des Schicksals. 

Fotos: Jan Baedeker

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