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Magazin

Fototermin in Tokio: Ein Besuch bei Naito Auto Engineering

Classic Driver entsandte Fotograf Tim Brown nach Japan, um Naito-san, Inhaber von Naito Auto Engineering, einen Besuch abzustatten – und einige seiner fabelhaften Klassiker im Tokioter Showroom vor die Linse zu bekommen. Doch Tim brachte nicht nur Bildern mit, er fand auch jede Menge Worte.

Alle Autos, die hier auf den Fotos zu sehen sind, gehören zu Naito-sans persönlicher Sammlung. Sein Hauptgeschäft besteht darin, klassische Automobile zu restaurieren und rennfertig zu machen. Doch die Sammlung liegt nicht etwa versteckt hinter eisernen Türen, vielmehr an einer Hauptverkehrsstraße, und der „Showroom“ besitzt große Schaufenster. Schilder, Kontakt-Daten oder Öffnungszeiten sucht man derweil vergeblich. Ein Besuch ist sowieso nur mit frühzeitiger Terminvereinbarung möglich. Und da Naito-san noch niemals Werbung für sein Business gemacht hat, ist er in den Medien entsprechend selten anzutreffen – umso geehrter fühle ich mich, dass mir Einlass gewährt wird.

Wie der Vater, so…

Auf dem Teststand liegen noch zwei Nockenwellen vom 250 GTO – nur für den Fall, dass sie doch irgendwann einmal gebaucht werden.

 

Naito-san wirkt sehr bescheiden. Er gibt sich freundlich, offen und aufrichtig. Mit seinen langen Haaren, einem lässigen T-Shirt und Sandalen sieht Naito-san kaum aus wie ein solventer Sammler, viel eher wie ein Mechaniker. In den 70er Jahren pilotierte er historische Rennwagen bei Motorveranstaltungen in Europa. Darunter ein Lotus 11 und Jim Clarks ehemaliger Lotus 18. Heute sind es seine Söhne So und Kei, die nach Europa reisen und bei historischen Veranstaltungen zum Beispiel im Lotus Elan 26R antreten. Beide sind ganz heiß darauf, bald einmal einem Porsche 907 die Sporen zu geben. Die zwei großen Schwarz-Weiß-Zeichnungen, die auf einigen meiner Bilder zu erkennen sind, hat übrigens der jüngere Sohn Kei (im Bild trägt er ein graues T-Shirt) angefertigt. Das linke zeigt einen Escort-MK1-Motor, das rechte den Achtzylinder-Boxermotor des 907.

Auf einem anderen meiner Fotos ist der „Sun 200 Tune-up Tester“ zu sehen, den Naito-sans Vater einmal aus Hawaii importiert hatte. Er war Raumfahrtkonstrukteur und einer der ersten Werksrennfahrer für das Team Honda. Auf dem historischen Teststand liegen dann noch zwei Nockenwellen vom 250 GTO – nur für den Fall, dass sie doch irgendwann einmal gebaucht werden. Naito-san entschuldigt sich vielmals für diese Unordnung im Showroom, zu der sich auch die Haube eines Mini Cooper S Rallye-Wagens und ein Satz Flügelzentralmutter gesellen.

Große Liebe zum Detail

Naito-san hat wirklich eine besondere Leidenschaft für Details. Er besitzt etwa einen Satz originaler Scheibenwischer eines Ferrari Dino, die er mir stolz zeigt. Und der Ferrari 275 in seiner Sammlung, der lange Jahre Luigi Chinetti gehörte, besitzt ebenfalls wichtiges Zubehör, wie einen offiziellen Nachweis von Chinettis Sohn über seine Authentizität sowie folgendes Accessoire: Chinetti Lieblings-Koffer, den er durch die ganze Welt trug, und an dem heute noch die Empfangs-Bestätigung vom Hotel Celtic auf dem Champs-Elysées hängt, dem heutigen Hotel Balzac. Das nennt man wohl: Liebe zum Detail.

Fotos: Tim Brown

Das Fahrzeugangebot von Naito Engineering finden Sie im Classic Driver Markt.