• Baujahr 
    1939
  • Automobiltyp 
    Limousine
  • Losnummer 
    59
  • Referenznummer 
    unique_id_59
  • Lenkung 
    Lenkung links
  • Zustand 
    Gebraucht
  • Standort
    Österreich
  • Außenfarbe 
    Rot

Beschreibung

Einzigartiges Stück österreichische Automobilgeschichte
Nur drei Besitzer in den Nachkriegsjahren
Vom Einbringer umfangreich restauriert

1938 brachte Steyr eine gründlich überarbeitete Version seines Kleinwagens auf den Markt. Die hörte statt Typ 50 nun auf den Namen Typ 55, wurde landläufig aber weiterhin als 50er Steyr oder eben als Steyr Baby bezeichnet. Die wesentliche Neuerung steckte unter der geschwungenen, vorderen Haube, ein auf 1.158 ccm vergrößerter Motor mit Solex Vergaser anstelle eines von Pallas, der 25,5 PS mehr leistete, 2,5 mehr als sein Vorgänger. Auch die Thermosyphon-Wasserkühlung wurde merklich größer dimensioniert, was die ohnehin schon beachtlichen Kletterqualitäten noch einmal deutlich verbesserte.

Zeitgenössische Testberichte lobten die neu gewonnene Elastizität des Motors, der genauso wie die Hinterachse im 55 für weniger Geräuschkulisse sorgte. Auch die höhere Höchstgeschwindigkeit und Sprintqualitäten wurden hervorgestrichen. Schon das Prospekt hatte eine Spitze von 95 km/h angekündigt und in 10 Sekunden sollten 40 km/h erreicht sein. Auch die Übersetzung des Viergang-Getriebes wurde gewissenhaft an die zarten Verbesserungen angepasst. Die Allgemeine Automobil-Zeitung sprach 1938 gar von eindrucksvollen Erfolgen bei der Weiterentwicklung.

Äußerlich übernahm der Typ 55 das Erscheinungsbild der Spezial-Ausführung seines Vorgängers. Das heißt, Stoßstangen gehörten nun ebenso zur Serienausstattung wie eine Zweifarben-Lackierung und zwei Instrumente. An der Karosserie mit ihrem großen Schiebedach änderte sich ansonsten nichts. Die oftmals fälschlicherweise dem Typ 55 zugeschriebenen hinteren Fenster waren immer nachträgliche Einbauten diverser Karosseriebauer wie Kohlruss oder Keibl, ab Werk gab es die nie. Schon 1940 musste kriegsbedingt die Fertigung in Steyr auf Rüstungsgeräte und Waffen umgestellt werden und der gesamte Automobilbau wurde eingestellt. In drei Jahren waren exakt 7.800 Stück vom Typ 55 entstanden, mehr als von seinem nur zwei Jahre gebauten Vorgänger.

Aus 1957 datieren die Papiere, die anstelle jener aus dem Dritten Reich, für diesen Steyr 55 neu ausgegeben wurden. Aus Ihnen geht hervor, dass das Baby schon im September auf Diplomingenieur Martens, einem Mitarbeiter der Zuckerfabrik im burgenländischen Siegendorf, angemeldet worden war. Ab 1. April war der Steyr dann auf einen Verwandten in Mittersill zugelassen. Von dort kam der 55 dann ins Deutsche Auto-Museum auf Schloss Langenburg, wo er die nächsten Jahrzehnte verbrachte. 1998 konnten der Einbringer und sein Vater den noch gut erhaltenen Kleinwagen dort heraus kaufen und sie begannen umgehend mit dessen Restaurierung, um ihn nach all den Jahren wieder auf die Straße zu bringen.

Erst einmal kümmerte man sich umfassend um die mechanischen Teile und schon 1999 war das Baby wieder zugelassen. Erst ein gutes Jahrzehnt später folgte dann eine grundlegende Sanierung der Karosserie, die mit einer korrekten Zweifarben-Lackierung abgeschlossen wurde. Genauso wurde das Interieur in bester Qualität erneuert. Höchstes Augenmerk legte man auf die Authentizität, weil man so nah wie möglich ans Original herankommen möchte. Auf den ersten Metern spürt man bereits, dass diejenigen, die ihre Hände an diesen kleinen Steyr legten, genau wussten was sie da taten, und dass seit der Fertigstellung auch die regelmäßige Wartung nicht zu kurz gekommen ist. Man will dem Testbericht von 1938 sofort beipflichten, so überraschend leichtfüßig und souverän fährt sich der Typ 55.

Die letzten Jahre wurde das Baby regelmäßig bei Ausfahrten und zu Marken-Treffen bewegt, wobei letzteres täglich auch in der eigenen Garage stattfand. Man sieht diesem Kleinwagen auf den ersten Blick an, dass sein Besitzer ein absoluter Enthusiast und akribischer Perfektionist ist. Und so ist dieser Typ 55 gut und gern eines der besten überlebenden Exemplare, die es noch gibt.

Chassis: LV 4359
Motor: LV 4359
Aufbau LV 4359
Papiere: Österreichische Einzelgenehmigung von 1957


Dorotheum Auktion
Dorotheergasse 17
1010 Vienna
Österreich
Contact Person Kontaktperson
Titel 
Herr
Vorname 
J. Michael
Nachname 
Dolezal-Pokorny

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