• Baujahr 
    1929
  • Kilometerstand 
    827 km / 514 mi
  • Automobiltyp 
    Limousine
  • Lenkung 
    Lenkung links
  • Zustand 
    Restauriert
  • Innenfarbe 
    Rot
  • Innenausstattung 
    Leather
  • Anzahl der Türen 
    5
  • Zahl der Sitze 
    mehr
  • Standort
    Deutschland
  • Außenfarbe 
    Rot
  • Getriebe 
    Manuell
  • Leistung 
    80 PS / 59 kW / 79 BHP
  • Antrieb 
    2wd
  • Kraftstoff 
    Petrol

Beschreibung

Der Mercedes-Benz 460 Nürburg

Letzter Eckpfeiler des nach der Fusion neu gestalteten Mercedes-Benz Pkw-Programms war ein unter Leitung von Ferdinand Porsche entwickeltes 4,6-l-Modell mit Achtzylinder-Motor, das die Bezeichnung Typ Nürburg 460 erhielt. Der Grund für diese Namensgebung lag nicht in der besonderen Sportlichkeit dieses Modells, sondern in einer Dauererprobung auf dem Nürburgring. Hier hatte ein Typ 460 in 13 Fahrtagen 20 000 Kilometer zurückgelegt. Der im Oktober 1928 auf dem Pariser Automobil-Salon vorgestellte Typ Nürburg 460 fungierte als Nachfolger des vier Jahre zuvor präsentierten Sechszylinder-Kompressormodells 15/70/100 PS, das noch bis Februar 1929 produziert wurde. Er war das erste Serienautomobil der ältesten Automobilfabrik der Welt, das mit einem Achtzylinder-Motor ausgerüstet war. Deshalb wurde er in einigen Druckschriften auch "Nürburg 8" genannt, und das Deckblatt der frühen Kataloge zierte eine goldgeprägte 8, die in eine Raute eingebettet war. Bei seinem ersten Auftritt wirkte der neue Mercedes-Benz der Oberklasse mit seinem Hochrahmenchassis tatsächlich wie seine Namensgeberin, die Nürburg: schon etwas betagt und angestaubt. Das ließ bei einem Verkaufspreis für die Pullman-Limousine von RM 20.000,- nicht unbedingt auf eine Erfolgsstory schließen. Ferdinand Porsches Nachfolger Dr.-Ing. E.h. Hans Nibel, mit Wirkung vom 1. Januar 1929 Chefkonstrukteur der Daimler-Benz AG, überarbeitete den Nürburg denn auch bereits für sein zweites Modelljahr. So konnte der Öffentlichkeit schon im Herbst 1929, wiederum auf dem Pariser Salon, ein wesentlich gefälligeres Fahrzeug präsentiert werden. Dr. Nibel hatte den Hochrahmen durch einen Niederrahmen ersetzt. Das niedrigere Fahrzeug wirkte gestreckter und eleganter und stand in seiner äußeren Erscheinung den Wettbewerbern nun in nichts mehr nach. Von dem Nürburg der ersten Jahre gab es neben der Variante mit normalem Radstand auch eine kurze Ausführung, die den Zusatz "K" trug. Das "K" stand allerdings hier nicht für "Kompressor", sondern für "kurz". Der 460 K hatte einen 240 mm kürzeren Radstand und einen 50 kg leichteren Rahmen. Beiden Varianten gemeinsam waren der 80 PS starke Achtzylinder-Reihenmotor und das Viergang-Getriebe.

Das kurze Fahrgestell wurde für 4/5-sitzige Aufbauten verwendet, die als Limousine, offener Tourenwagen und Cabriolet D erhältlich waren. Die Niederrahmen-Variante des 460 K war zusätzlich noch als Spezial-Cabriolet C "St. Moritz" lieferbar. Der klangvolle Name des Engadiner Wintersportortes wurde diesem Modell Anfang 1930 verliehen, da es bei einer dort veranstalteten Schönheitskonkurrenz die beste Wertung aller vorgeführten Wagen erhalten hatte. Die Tatsache, dass die Windschutzscheibe schräg gestellt war, wurde damals als Besonderheit extra hervorgehoben; so bezeichnet die Preisliste vom Dezember 1931 das Sondermodell als "Spezial-Cabriolet C "St. Moritz" in Sonderausführung, Führerscheibe schräg". Eine Sonderausführung des Nürburg 460 auf dem kurzen Fahrgestell war in keinem Prospekt und keiner Preisliste enthalten: Ein 2-sitziger Sportroadster, von dem zwei Fahrzeuge an Motorsport-Veranstaltungen des Jahres 1929 teilnahmen. Rudolf Caracciola und Otto Merz steuerten diese ungewöhnlichen Sportwagen bei der Internationalen Alpenfahrt über eine Distanz von 2 660 km und bei der 8 Stunden dauernden ADAC-Langstreckenfahrt für kompressorlose Tourenwagen auf dem Nürburgring. Der Nürburg 460 mit normalem Radstand war als offener Tourenwagen und als Pullman-Limousine, jeweils mit 6 bis 7 Sitzen, erhältlich. Ab Ende 1931 wurde die Modellpalette durch ein 6/7-sitziges Cabriolet F ergänzt, das allerdings nicht mit Sindelfinger Karosserie, sondern mit Fremdaufbauten von Neuß, Erdmann & Rossi, Voll & Ruhrbeck, Papler sowie Gläser angeboten wurde. Die hauseigenen Karosserien der anderen Varianten entstanden nicht nur im Werk Mannheim, wo sämtliche Modellvarianten des Typ Nürburg gefertigt wurden, sondern teilweise auch in Sindelfingen. Bei besonders hochkarätigen Kunden wie z.B. Papst Pius XI. wurde auch für den Nürburg der Pullman-Aufbau des "Großen Mercedes" verwendet. Wie seinerzeit allgemein üblich, konnte der Kunde auch das unkarossierte Fahrgestell erwerben und bei einem Karossier mit einem Aufbau seiner Wahl versehen lassen. Zu diesem Zweck waren Fahrgestelle in beiden Radständen erhältlich. Als ganz spezielle Variante des Typ "Nürburg" entstand im Februar 1931 eine Pullman-Limousine in Sonderschutzausführung, die durch eine Serie zeitgenössischer Archivfotos dokumentiert ist. Die Panzerung bestand aus verschiebbaren Stahlplatten, mit denen die Fenster von innen geschützt werden konnten. Ob Dach und Türen ebenfalls gepanzert waren, läßt sich auf den Fotos nicht erkennen. Die Frontscheibe war durch eine zusammenklappbare Stahlplatte geschützt, die im entfalteten Zustand nur eine kleinen Sehschlitz freiließ. Bei ausgefahrenen Schutzeinrichtingen konnten die Passagiere durch ein auf dem Dach angebrachtes Periskop ihre Umwelt wahrnehmen. Leider läßt sich nicht mehr nachvollziehen, unter welchen Umständen und für welchen Auftraggeber das auf den Fotos gezeigte Fahrzeug gebaut wurde. Die Tatsache, dass es sich um eine Rechtslenker-Version handelt, könnte aber darauf hindeuten, dass dieses Exemplar nach Japan geliefert wurde - wie zwei gepanzerte Pullman-Limousinen des Typs "Großer Mercedes" im August 1932 und Januar 1935. Im Dezember 1933 endete die Produktion des Nürburg 460, und im Februar 1934 wurde die 5-l-Variante in Typ 500 umbenannt. Für etwas Verwirrung sorgte die Tatsache, dass nur einen Monat später der "Typ 500 mit Kompressor", heute besser bekannt als 500 K, präsentiert wurde. Zur Unterscheidung der beiden 5-l-Modelle wurden dann recht bald die Bezeichnungen 500 K und 500 N eingeführt, wobei das "N" als Abkürzung für "Nürburg" oder "Normal" (d.h. ohne Kompressor) interpretiert werden kann und nicht konsequent verwendet wurde.

Der hier angebotene Mercedes-Benz 460 Nürburg wurde als kurze Fahrgestellversion fertiggestellt. Er ist mit der werkseitigen Limousinenkarosserie ausgestattet und wirkt durch die rot-schwarze Lackierung ausgesprochen sportlich. Der Wagen wurde nach Fertigstellung vermutlich an einen hochrangigen Kunden ausgeliefert, da er mit der seltenen Trennwand ausgestattet ist. Das Mercedes Archiv in Mannheim wurde während eines Bombenangriffs im Zweiten Weltkrieg weitgehend zerstört, so dass die frühe Geschichte dieses imposanten Mercedes leider nicht bekannt ist. Wir haben jedoch einen Vorbesitzer, Herrn Peter S, kontaktiert, der uns mitteilte, dass vor etwa zwanzig Jahren eine vollständige Restaurierung im Raum Frankfurt durchgeführt wurde. Es ist offensichtlich, dass der Wagen nur für besondere Anlässe eingesetzt wurde, da sowohl die Karosserie als auch der Innenraum sich in einem außergewöhnlich neuwertigen Zustand befinden. Die Qualität der Verarbeitung und der Materialien ist bemerkenswert, mit einer vorderen Sitzbank aus Leder, wie es für den Fahrer seinerzeit gängig war. Das Fahrzeug befindet sich in einem vollfunktionsfähigen Zustand und wird von uns inklusive eines frischen Service und TÜV übergeben. Dieser 460 Nürburg repräsentiert die ganzvolle Vorkriegsära wie nur wenige Fahrzeuge nach ihm, bereit als ein willkommener Teilnehmer eines Concours d'Elégance seinen Besitzer stolz zu machen.
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The last cornerstone of the post-merger revamp of the Mercedes-Benz passenger car range was a 4.6-litre eight-cylinder vehicle that had been developed under Ferdinand Porsche and which was called the Nürburg 460. This model owed its name not to any particular sportiness, but to the fact that it had undergone endurance testing on the Nürburgring, where a 460 had covered 20,000 kilometres in 13 days of driving. Unveiled in October 1928 at the Paris Motor Show, the Nürburg 460 served as a successor to the six-cylinder supercharged 15/70/100 hp, which had been launched four years previously and was to remain in production until February 1929. It was the first series-produced automobile from the world's oldest automobile manufacturer to be powered by an eight-cylinder engine. For this reason, it was also referred to in some publications as the "Nürburg 8", and the cover page of early catalogues was adorned with a gold-embossed 8 inside a lozenge shape. At its launch, the new luxury-class Mercedes-Benz with its high-frame chassis did indeed look similar to its namesake, the Nürburg: rather old and outdated. At a sales price of RM 20,000 for the pullman saloon, this did not necessarily point to a success story. Ferdinand Porsche's successor, Dr Hans Nibel, who became chief designer at Daimler-Benz AG with effect from 1 January 1929, then proceeded to revise the Nürburg for its second model year. Consequently, as early as autumn 1929, once again at the Paris Motor Show, the public was introduced to a vehicle of considerably greater appeal. Dr. Nibel had replaced the high-frame chassis with a low-frame version. The reduced height having given it a more stretched and elegant look, the vehicle was now every bit the equal of its competitors in terms of external appearance. Alongside the variant with the standard wheelbase, there was also a short version of the early Nürburg, which was given the additional designation letter "K". In this case, however, the "K" stood not for "Kompressor" (supercharger), but for "kurz" (short). The 460 K had a 240 mm shorter wheelbase and a 50 kg lighter frame. Common to both variants were the 80 hp eight-cylinder in-line engine and four-speed transmission. The short chassis was used for four-/five-seater bodies, which were available in saloon, open tourer and Convertible D versions. The low-frame variant of the 460 K could additionally be ordered in the form of a special Convertible C "St. Moritz". The melodious name of the winter sports resort in Engadin was bestowed upon this model in early 1930 after it had received the best rating of all entries in a car beauty competition held in that town. The raked windscreen came in for particular praise, the prize list from December 1931 describing the Daimler-Benz entry as the "Special Convertible C "St. Moritz", sloping windscreen". One special version of the Nürburg 460 on the short chassis did not feature in any brochure or price list: a two-seater sports roadster, two examples of which participated in motor sport events in 1929.Rudolf Caracciola and Otto Merz were at the wheels of these unusual sports cars in the International Alpine Rally over a distance of 2660 km and in the 8-hour ADAC long-distance race for non-supercharged touring cars on the Nürburgring. The standard-wheelbase Nürburg 460 was available as an open tourer and as a pullman saloon, each with six to seven seats. In late 1931, the model range was augmented by a six-/seven-seater Convertible F, although this came not with a Sindelfingen body, but instead with bodies built by the third-party firms of Neuss, Erdmann & Rossi, Voll & Ruhrbeck, Papler and Gläser. In-house bodies for the other variants were produced not just at the Mannheim plant, which built all model variants of the Nürburg, but in some cases also in Sindelfingen. For a handful of VIP customers such as Pope Pius XI, the Nürburg was also fitted with the pullman body of the "Grand Mercedes". As was usual at the time, customers could also purchase a bodyless chassis with a view to having an external coachbuilder fit it with a custom-built body. To this end, the chassis was available in both wheelbase lengths. Production of the Nürburg 460 came to an end in December 1933, while the five‑l itre variant was renamed the 500 in February 1934. Some confusion was caused by the fact that, just one month later, the with supercharger", today better known as the 500 K, was unveiled. The designations 500 K and 500 N were soon introduced in an effort to distinguish the two five-litre models. The "N" can be interpreted as an abbreviation of "Nürburg" or "Normal" (i.e. without supercharger) and was not used consistently.

This exceptional example is a short chassis version (3430 mm). It is fitted with the factory limousine body, and the red and black paintwork gives it a sporty appearance. The car was likely delivered new to a person of some standing as it is fitted with a partition. Pre-war Mercedes archives were largely destroyed during WW2 bombing, and so the early history of this imposing Mercedes is not known. We have, however, contacted a previous owner, Mr Peter S, who informed us that a full restoration was carried out some twenty years ago in the Frankfurt area. It is clear the car has been used sparingly as both the bodywork and interior remain in exceptional condition. The quality of workmanship and materials is remarkable, with a front bench seat in leather, as was correct for the driver, in red, and rear seats and fold-down seating covered in red velvet. There are no defects and the upholstery is in 'as-new' condition. At the back, the car has its original travelling trunk with two large black suitcases. The chrome is in excellent condition and the artillery wheels are superb.
This is a high-class automobile that would be a welcome participant at a Concours d'Elégance.