• Baujahr 
    1912
  • Automobiltyp 
    Cabriolet / Roadster
  • Landesspezifische Mehrwertsteuer 
    AT
  • Losnummer 
    52
  • Referenznummer 
    unique_id_52
  • Lenkung 
    Lenkung rechts
  • Zustand 
    Gebraucht
  • Standort
    Österreich
  • Außenfarbe 
    Grün

Beschreibung

Zeitzeuge aus der Frühzeit des Automobilbaus
Hinsichtlich Einsetzbarkeit milde optimiert
Mit viel Liebe zum Detail restauriert
Vielfach Ralley-erprobt

Unter den Pionieren der noch jungen Automobilindustrie gab es nur wenige Namen, die angesehener waren als der von Gustave-Adolphe Clément. Bereits 1878 gründete er das Unternehmen Clément & Cie zur Produktion von Fahrrädern und erzeugte ab 1889 exklusiv für Frankreich Dunlop-Luftreifen. Ein Jahr später begann er unter Clément & Cie Automobile zu produzieren und fusionierte mit anderen Herstellern.

1903 zerfiel der Konzern. Unter Clément-Bayard wurden fortan wieder Autos in Levallois gebaut. Den Namen Bayard wählte er nach einem ortsansässigen Ritter von 1521, womit sich auch das Emblem der Wagen erklärt. Die Qualität seiner Fahrzeuge stellte er erfolgreich bei diversen Autorennen jener Jahre unter Beweis. Ab 1908 baute der umtriebige Visionär auch Flugzeuge und Luftschiffe. 1912 verlieh ihm die französische Regierung für seine Verdienste um die Motorisierung Frankreichs den Titel Kommandeur der Ehrenlegion.

1912 bot Clément-Bayard ein breites Angebot von elf Modellen an. Beginnend mit einem 7 HP Zweizylinder mit 970 ccm bis hin zum 30 HP Sechszylinder mit 6.594 ccm. Allesamt verfügten über Kardan-Antrieb, die größeren Modelle auch über Alu-Guss-Räder. Bereits ab Werk konnten unterschiedliche Karosserien geordert werden. Ein vorliegendes Prospekt gibt hierüber mit Bild und Text ausführlich und beeindruckend Auskunft.

Dieser Clément-Bayard begleitet den Einbringer bereits seit 1980. Er fuhr damals mit einem Freund aus Passau in die Schweiz, um dort diesen Wagen bei einem Veteranenhändler zu begutachten und gegebenenfalls zu kaufen. Der Vierzylinder, der als Besonderheit über das optionale 4-Gang-Getriebe verfügte, war noch mit dem Originalmotor, Nr. 20099, ausgestattet. Insgesamt war der Clement noch sehr original erhalten, was allerdings eine Restaurierung notwendig machte. Er ließ sich davon nicht abschrecken, kaufte den Wagen und brachte den Wagen zur Fa. Pilz in Bad Zell, die den Veteranen umfangreich restaurierte.

Im Arbeitsbericht ist der Umfang der ausgeführten Arbeiten ausführlich beschrieben. Das Chassis, sowie Achsen, Motor und Getriebe wurden zerlegt und überholt, Bremsanlage und diverses anderes instand gesetzt. Darüber hinaus wurde die Lackierung und bei einem versierten Sattler die Innenausstattung und Verdeck nebst Hülle und Persenning erneuert. 1987 vermittelte der Einbringer den Verkauf im Freundeskreis, der Clément ging in den Raum Eichstätt, wo er im August 1987 zugelassen wurde. Der neue Eigentümer nahm bei etlichen Veranstaltungen teil, so auch bei den „2000 km durch Deutschland“ im Jahr 1991.

Wartung und Pflege waren dazu ein fester Bestandteil, 2008 wurde deshalb die Magnetzündanlage überholt. 2014 wurde der Clément aus Altersgründen abgemeldet und 2016 ergab es sich, dass der Einbringer, der in all den Jahren den Kontakt zu Mann und Maschine pflegte, den Clément wieder zurückkaufte. Zur Typisierung in Österreich wurden Reifen und Schläuche erneuert, vor allem erhielt der Wagen aber eine der hiesigen Straßenverkehrsordnung entsprechende elektrische Anlage. Zeitgenössische Scheinwerfer wurden angeschafft um der Beleuchtung trotz 12 Volt einen adäquaten Rahmen zu geben. Im Herbst 2016 wurde der Veteran dann einzelgenehmigt und zugelassen. Im Winter 2019 wurden als letzte große Investition Tellerrad und Triebling der Hinterachse erneuert. Selbstverständlich hat der Wagen alljährlich einen Service von kompetenter Hand erhalten.

Der Einbringer ist mit seinem Clément viel unterwegs gewesen. Herkommer Konkurrenz oder Berta-Benz sind bekannte Ausfahrten für Messing-Autos, aber auch aus dem Ausland wurde eingeladen, so etwa vom Musical Watch Veteran Car Club, ehemals Gründer der Mille Miglia, zur „Settimana Motoristica Bresciana“ in Brescia, bei der die Baujahrsgrenze bei 1918 liegt. In der großen Messing-Familie gibt es also etliche sehr angenehme Veranstaltungen.

Dieser Clément-Bayard wurde vor 40 Jahren restauriert, regelmäßig gefahren und instand gehalten. Der Einbringer will einen optimalen Start gewährleisten und gibt entsprechendes Wissen und Material weiter. Das Originalprospekt ist dabei ein nettes Accessoire wie auch diverse Explosionszeichnungen. Hilfreich sind natürlich auch die bestehenden Zulassungen und eine dann anstehende technische Einweisung. Wir haben die Probefahrt genossen und waren überrascht, wie entschlossen der Vierzylinder vorangeht. Gleichermaßen angetan waren wir vom doch wenig komplizierten Handling. Es ist zwar alles anders, als man es heute gewöhnt ist, aber wahrlich kein Hexenwerk. Dieses Automobil entführt Sie in eine fremde Welt, bringt Erwachsene zum Staunen und ist die Eintrittskarte in die große „Messingfamilie“. Die tiefgreifende Restaurierung macht die Entscheidung für diesen Clément-Bayard zu einer leichten.

Chassis: 20088
Motor: 20088
Papiere: Österreichische Einzelgenehmigung (historisch)


Dorotheum Auktion
Dorotheergasse 17
1010Vienna
Österreich
Contact Person Kontaktperson
Titel 
Herr
Vorname 
J. Michael
Nachname 
Dolezal-Pokorny

Telefonnummer 
+43-66488543011
Fax 
+43-151560489