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Weltrad: Renaissance einer Fahrradlegende

In den späten 1920er Jahren war das Weltrad nicht nur das erfolgreichste, sondern auch eines der elegantesten Zweiräder der Republik. Seit einigen Jahren werden die Designklassiker in einer Manufaktur in Sachsen-Anhalt wieder gebaut – von Hand und mit viel Gespür für Tradition und modernste Technik.

Von wegen „weniger ist mehr“: Das neue Weltrad ist so etwas wie der Gegenentwurf zum allgemeinen Rennrad- und Fixie-Hype, dem momentan die gesamte Fahrradnation zu erliegen scheint. „Mit dem Weltrad kann jeder dem Stress des Alltagslebens entfliehen und das Fahrgefühl entdecken, das die Radwanderer der 1930er Jahre bei ihren genüsslichen Ausflügen verspürt haben“, erklärt René Leue, Gründer der Weltrad Manufaktur. Zusammen mit einem befreundeten Jungunternehmer hat Leue die historische Fahrradmarke im Jahr 2004 wieder auferstehen lassen. In Schönebeck an der Elbe, unweit des Elbe-Radwegs in Sachsen-Anhalt, wird seitdem in enger Anlehnung an die historischen Baupläne eine Neuauflage des Weltrads produziert. Die in Handarbeit hergestellten Räder kombinieren traditionelle Linien mit innovativen Materialien, ausgefeilter Technik und einer Verarbeitungsqualität, die man im Fahrrad-Großmarkt vergeblich suchen wird.

Weltrad: Renaissance einer Fahrradlegende Weltrad: Renaissance einer Fahrradlegende

Ziel der Unternehmer war es, mit dem Weltrad ein Premium-Fahrrad mit höchstem Fahrkomfort zu kreieren und dabei auch die Wünsche der Kunden individuell zu bedienen. Charakteristisch für die klassischen Räder sind die gemufften Stahlrahmen, breiten Rohrgepäckträger und eine ganze Reihe liebevoll umgesetzter Details: Ein persönlicher Namensschriftzug oder die freihand mit Pinsel linierten Schutzbleche und Felgen erinnern ebenso an die automobilen Karosseriekunstwerke der Vorkriegszeit, wie auch das Weltrad-Symbol, das im Stil einer Kühlerfigur auf dem Schutzblech thront. Auch bei den Materialien ist den Radkonstrukteuren nur das Beste gut genug: Feines englisches Leder für den Sattel, eine verchromte Messingglocke, Schrauben und Muttern aus Edelstahl, schlagfeste Lacke und verchromte Details geben dem Weltrad die Aura von klassicher Eleganz und gediegenem Luxus „Made in Germany“.

Auch beim Fahrverhalten zählt für Leuche und sein Team die Besinnung auf althergebrachte Werte. Die ausgewogene Rahmengeometrie mit ihrem langen Radstand, den großen Laufrädern, der weit vorgezogenen Gabel, einer federnden Stahlrohrkonstruktion und dem mit Kernleder bespannten Stahlfedersattel sorgen für ein entspanntes, ausgeglichenes Fahrerlebnis. Bestellen kann man das Weltrad ganz bequem im Internet unter www.weltrad.de. Die wesentlich stilvollere Variante ist jedoch ein Besuch der Manufaktur mit einer Probefahrt entlang der Elbe. Die Preise für ein Weltrad beginnen bei 1.620 Euro, einige der stilvollen Extras sollte man dennoch mit einplanen.

Text: Jan Baedeker
Fotos: Weltrad


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