
Rückblick auf die größte Oldtimermesse der Welt – die Techno Classica. Auf einer Fläche von 85.000m² präsentierten 820 Aussteller aus 15 Nationen alles rund um das klassische Automobil. Neben den Präsentationen von mehr als 130 Klubs (Club Meeting International) und Events, wie z.B. einem „get–together“ mit Legenden des Rennsports oder der Concours d´Elegance World–Tour, ist die Techno Classica auch ein wichtiger Handelsplatz für automobile Klassiker.
Classic Driver war vor Ort und zeigt nun einige Höhepunkte und ausgewählte Austeller der größten Automobilmesse der Welt – Insgesamt wurden mehr als 2000 Automobile ausgestellt.
Das Münchner Handelsunternehmen Wunscholdtimer von Alexander Haas präsentierte ein Highlight im Geiste alter Mille Miglia–Tage. Am Stand 55 in Halle 5 präsentierte Wunscholdtimer einen Ferrari 250 TR Testa Rossa. Der Ferrari, der seiner Zeit technisch weit voraus war, zählt mittlerweile zu den wertvollsten Rennwagen aus Maranello. Auch wenn aus Sicherheitsgründen „nur“ die aus originalen Teilen gefertigte Reproduktion gezeigt wurde (Der Wert liegt bei 300.000 Euro.).
Der Kölner Classic–Händler Movendi präsentierte sich in Halle 6 mit einem der schönsten Stände der Messe. Neben dem beeindruckenden Alfa Romeo 1900 CSS Touring Convertible(dieses 1900er Touring Cabriolet ist laut „Carozzeria Touring“ Chef Carl Felice Anderloni ein Prototyp, der nie in Serie ging und somit Zeit seines Lebens ein Einzelstück blieb), konnten sich die Besucher an einem Fraser Nash und an dem gezeigten Aston Martin DB5 Convertible erfreuen.
Ein weiteres italienisches Highlight hatte Michael Olu Brinkert Klassische Automobile aus Recklinghausen zu bieten. An seinem Stand präsentierte sich ein wunderschöner Ferrari 330 GTC in Hellblau. Vollgepackt mit Aston Martin, Lagonda und Ferrari, war Brinkerts Stand wie in den Jahren zuvor ein Publikumsmagnet. Foto: Michael Olu Brinkert neben dem Ferrari 330 GTC.
Einen weiteren ganz traditionellen Briten fand man am Stand von Lukas Hüni aus Zürich.
Dort stand ein seltener Lagonda V12 Rapide von 1940. Die Entstehungsgeschichte zu diesem Modell ist sehr interessant. Die Lagonda Ltd. befand sich Mitte der 30er Jahre in einer schweren wirtschaftlichen Krise und wurde an Alan P. Good verkauft. Um dem angeschlagenen Unternehmen wieder auf die Beine zu helfen, engagierte Good den bekannten Ingenieur W.O. Bentley als technischen Direktor. Der entschied sich dafür, die neue Lagonda Generation sportlicher, leistungsstärker und zugleich luxuriöser zu gestalten. Aus dieser Idee heraus entstand der 4 ½ Liter V12. Neben den anderen Karosserieversionen, die für den V12 entworfen wurden, entstand eine ganz kleine Serie von leichteren und kürzeren Chassis – der Rapide. Dank einer umfassenden Restaurierung unter der Aufsicht von Peter Whenman gilt dieser Rapide als der best erhaltene, noch existierende Rapide.
Am Stand 50 in Halle 1 präsentierte sich Europas einziger Restaurationsbetrieb, der sich ausschliesslich mit Mercedes SL beschäftigt. Hans Kleissl's Firma HK-Engineering zeigte gleich mehrere MB 300 SL Modelle. Zur Freude der Besucher gab es sowohl das Coupe als auch den Roadster zu bewundern. Im Bild: HK-Engineering Gründer und Firmenchef Hans Kleissl mit Vanessa Fast.
Es gab etwas zu feiern – 100 Jahre ADAC. Der größte Automobilclub Deutschlands nutzte die Techno Classica, um auf 350m2 (Halle2 Stand 2-30) die Geschichte des Clubs zu erzählen. Wer mehr über die Geschichte des ADAC erfahren möchte, kann dies in der vierteiligen Classic Driver Reportage „100 Jahre ADAC“ lesen. Hier im Bild zu sehen: Bastian Schonauer, Dr. Wolfgang Weihtag, Wolfgang Fines und Jürgen Möhle (Veranstalter Eifel-Klassik)
Ganz im Zeichen der zwei wichtigsten historischen Veranstaltungen des AvD stand der Messestand auf der Techno Classica. Der traditionsreichste deutsche Automobilclub präsentierte den March 721X-Ford (1972), der im historischen Formel 1-Feld des 31. AvD-Oldtimer-Grand-Prix (8. – 10. Augsut 2003) am Start stehen wird, und den Opel Ascona 1,9 Rallye, mit dem Walter Röhrl und Jochen Berger 1974 die Rallye-Europameisterschaft gewannen. Der gelb-schwarze Rallyewagen aus Rüsselsheim war zuletzt bei der 11. AvD-Histo-Monte im Einsatz. Damit nahmen der ehemalige Radweltmeister Klaus-Peter Thaler und Jochen Berger an der Zuverlässigkeitsfahrt über die Gesamtdistanz von 2600 Kilometern teil, die auf den Spuren der Rallye Monte-Carlo von Bad Homburg bis nach Monaco führte.
Erstmalig auf der Techno Classica vertreten, präsentierte Stefan Löchler von HCM Innovation seine neue Produktserie Fix40. Die rotierenden Bürsten für die Felgenreinigung kommen für viele Oldtimerfreunde und Felgen-Liebhaber wie gerufen. Im Bild zeigt Stefan Löchler an seinem eigenen Jaguar E-Type, wie Fix40 funktioniert. Fix40 ist erstmalig 2003 auf den Markt. Classic Driver wird in Kürze ausführlicher darüber berichten.
Ein besonders schöner Mercedes–Benz 300 SL „Flügeltürer“ wurde in Halle 6 ausgestellt. Das Düsseldorfer Unternehmen Classicon Automobil-
marketing zeigte unter anderem einen perfekten Nachbau eines 300 SL von Gullwing – in der Farbe mit dem bezeichnenden Namen „Petrol“ lackierte übte der SL eine ganz besondere Anziehungskraft aus. Zwar arbeitet in dem Mercedes kein 300 SL–Motor, aber der verbaute 280er Motor wurde von einer deutschen Meisterwerkstatt optimiert.
Ebenfalls vor Ort: Axel J. Schmutzler von Classic Wheels Berlin. Classic Wheels hat sich über die Grenzen Berlins hinaus einen Namen in Restauration, Verkauf und Service hochwertiger Oldtimer gemacht. Unser Foto zeigt Axel J. Schmutzler (rechts) mit einem seiner Mitarbeiter auf seinem Stand.


















Text & Fotos:Philipp Stodtmeister