
Der C8 Double12 R (Chassis Nummer: 009) des Teams Orange Spyker bewältigte die 24-Stunden von Le Mans. In der Gesamtwertung erreichte das niederländische Team somit Platz 31 und in der GT-Klasse Platz zehn. Nach einer ereignisreichen Nacht, geplagt von Getriebe- und Kupplungsproblemen, fuhr das Auto am nächsten Morgen von 8:30 Uhr an mängelfrei bis ins Ziel durch. Damit ist dem Spyker Team bei ihrem zweiten Antritt in Le Mans ein großartiger Erfolg gelungen.

Die ersten acht Stunden
Während der ersten acht Stunden litt der C8 Double12 R unter diversen technischen Problemen: In der zweiten Stunde des Rennens verlor Tom Coronel den vorderen rechten Reifen, aber erreichte noch mühsam, ohne Radaufhängung oder Bremse zu beschädigen, die Box. Ein neues Rad wurde montiert und das Rennen konnte weitergehen. Breits eine halbe Stunde später fuhr das Auto mit einem beschädigten Stossdämpfer erneut in die Box. Die aufwendige Reparatur kostete das Team wertvolle 20 Minuten.
Nachdem der C8 Double12 R in den folgenden Stunden fehlerfrei lief, beendete in der siebten Stunde ein Schaden am Differential zunächst alle positiven Erwartungen. Coronel quälte das Auto noch bis kurz vor die Linie des Boxenbereichs. Diese Linie musste das Auto noch aus eigener kraft überwinden, denn erst dahinter durften die Mechaniker Unterstützung leisten. Nach zehn nervenaufreibenden Minuten überquerte der Wagen dann endlich die Linie – Coronel hatte durch vielfaches Starten des Motors – bei eingelegtem Gang – die Kraft des Anlassers genutzt, um das Auto vorwärts zu bewegen. In der Box angekommen musste, das Getriebe komplett ausgewechselt werden, so dass der C8 Double12 R erst um 23:00 Uhr wieder fit für die Rennstrecke war...

Victor Muller, Vorstandsvorsitzender von Spyker, sagte nach dem Zieleinlauf: „Letztes Jahr traten wir mit dem Spyker C8 Double12 R als erster niederländischer Hersteller beim 24-Stundenrennen von Le Mans an. Nur in meinen kühnsten Träumen dachte ich daran, auch als erster niederländischer Hersteller die gesamten 24 Stunden zu überstehen. I würde gern jeden Einzelnen der zehntausenden Fans für ihre Unterstützung danken. Es war ein unbeschreiblicher Moment, als Hans Hugenholtz die Ziellinie am Sonntag Nachmittag um 16:00 Uhr passierte – ich war sprachlos. Unter der Leitung von Peter van Erp machte die Crew eine grandiose Performance und somit dem Motto von Spyker „Nulla tenaci invia est via“ („Für den Hartnäckigen ist jeder Weg passierbar“) alle Ehre.
Hans Hugenholtz, der viermalige Le Mans Bestreiter und Fahrer des C8 Double12 R meinte: „Das war der härteste Kampf, den ich je in Le Mans angetreten bin, doch der Anblick der vielen Fans entlang der Strecke beflügelte die Fahrer, so dass wir schließlich das Ziel erreichen konnten. Welch ein Ergebnis, für ein Team, das gerade erst vor 18 Monaten gegründet wurde.“
Text: Jan Richter
Fotos: Spyker