Am Sonntag den 20. Juni fand der erste Stadt-Grand-Prix in Gerlingen statt. Gefahren wurden auf einem 650 Meter langen Rundkurs mitten durch die Stadt. Das Schaufahren, das Demonstrationsläufe für Motorräder, Gespanne, Sport- und Rennwagen beinhaltete, wurde am Sonntagnachmittag auf Grund eines Unfalls mit Verletzten vorzeitig abgebrochen.
Beim Schaulauf der Klasse E3 (GT-Rennsportwagen) kam ein Fahrer in seinem Abarth 3000 V8 von der Ideallinie ab und geriet samt Absperrgitter in die Zuschauer. Spekulationen um die Anzahl der Schwerverletzten wurden schnell aus der Welt geschafft; Organisator Tobias Aichele und Bürgermeister Georg Brenner waren am Unfallort, halfen bei der Erstversorgung der Verletzten, brachen die Veranstaltung sofort ab und gaben schon 30 Minuten später eine Pressekonferenz. Mittlerweile sind nach unseren Recherchen glücklicherweise alle Verletzten ausser Gefahr.
Absperrgitter verhinderten, dass Zuschauer die Strecke betreten konnten; Kurven waren mit Strohballen und Poller mit Reifen gesichert. Auf dem gesamten Rundkurs galt Tempo 50. Aichele: „Die Anteilnahme und das Mitgefühl aller Organisatoren, Helfer und Teilnehmer gilt den Betroffenen und deren Angehörigen. Zusätzlich wurden entlang der ganzen Strecke professionelle Ordnungsdienstmitarbeiter positioniert. Als Höchstgeschwindigkeit wurden 50 km/h festgeschrieben. Wie es zu diesem Unfall kommen konnte, wird derzeit von der Polizei und einem Gutachter ermittelt. Trotz aller Sicherheitsvorkehrungen und einer generellen Geschwindigkeitsbegrenzung von 50 km/h kam der erfahrene Rennfahrer Leo Aumüller im dritten Lauf der Tagesveranstaltung, ausgeschrieben für GT- und Sportwagen, mit seinem Abarth Biposto auf gerader Strecke vom Kurs ab. Das schleudernde Fahrzeug drückte ein Absperrgitter in eine Ansammlung von Besuchern. Der Vorfall ist umso rätselhafter, als Aumüller im Mittelfeld der GT-Klasse fuhr, die von Altmeister Eberhard Mahle, begleitet von Gerlingens Bürgermeister Georg Brenner als Beifahrer, in moderatem Tempo angeführt wurde. Eberhard Mahle und Bürgermeister Brenner haben die digitale Geschwindigkeitsanzeige abgelesen, die kurz vor dem Unfallort angebracht war. In der ersten Runde waren es 46 km/h und in der zweiten Runde 43 km/h.“
Der Fahrer des Abarth ist ein in der Szene des historischen Motorsports bekannter Mann, der eine jahrzehntelange Erfahrung im Rennsport vorweisen kann.
Classic Driver hofft auf eine schnelle Genesung für die Verletzten.
Text: J. Philip Rathgen
Fotos: Ralf Ruehlemann / Gerlingen