Schlag Mitternacht senkt sich Stille über die Place Vendôme, ein Ort in Paris, über dessen Asphalt sich täglich Tausende von Touristen und Pendler bewegen, endlich kommt der vornehme Platz nach dem Trubel ein wenig zur Ruhe. Während die umliegenden Restaurants sich auf die nächsten Besucherströme vorbereiten, lässt sich ein fernes Grummeln vernehmen. Immer lauter werdend, entpuppt sich der Sound als Mix aus Motorenklängen – denn es handelt sich nicht nur um ein Auto, sondern ganze acht. Nämlich acht der seltensten, innovativsten und begehrenswertesten Sammlerautos am Markt. Ihr Ziel ist die Rétromobile 2024, genau genommen: Der Stand von Messina Classics.
2023 Mercedes-AMG Project One
Vermutlich ist es der Mercedes-AMG, der am sehnlichsten erwartet worden war, einer, der unvergleichlichen Nervenkitzel versprach, mit von der F1 entlehnten Technologie an Bord und geradezu unverschämt exklusiv: AMG Project ONE wurde seiner heiß diskutierten Online-Präsenz gerecht. Unfassbare 1.063 PS, die aus einem 1,6-Liter-V6 mit ein wenig Unterstützung dank vier Elektromotoren entwickelt werden und einen beinahe raketengleichen Start von 0 auf 100 Stundenkilometer in 2,9 Sekunden ermöglichen. Dieser AMG mag eine identische Checkliste zum aktuellen Formel 1-Rennwagen besitzen, aber das wohl hervorstechende Merkmal des Project ONE ist, dass Sie einfach ins Cockpit schlüpfen können, um zum Lunch zu brausen.
2015 Porsche 918 Spyder Weissach Edition
Neben dem unerhörten Mercedes-AMG steht Porsches eigenes Hypercar, das auch nicht von dieser Welt zu stammen scheint und der markentypischen Begeisterung für Innovation und Entwicklung entstammt. Der 918 baut auf dem Erbe des 959 und Carrera GT auf und wurde – man mag es kaum glauben – vor über zehn Jahren vorgestellt –, doch die Zeit hat seinem einmaligen Design nichts anhaben können. Die Weissach Edition stellt den 918 auf eine nochmal höhere Stufe, ist er doch nun mit Magnesium-Rädern, Fahrgestellbolzen aus Titan und mehreren Elementen aus sichtbar verbauter Karbonfaser ausgerüstet, die ihm erlauben, trotz seines Alters auch heute mit den Schnellsten mithalten zu können.
1954 Jaguar XK 120 Carrozzeria Pinin Farina
Dieses Auto dürfte allen die Schau stehlen, wenn es an der Rétromobile ankommt, eines im Übrigen, das wir kürzlich in unserer Classic Driver Markt-Serie vorgestellt haben. Bei diesem Jaguar XK120 handelt es sich um veritables Stück Mid-Century-Historie, das extra für Max Hoffman gebaut wurde – ein Mann, dessen starker Einfluss einige der größten Hersteller zum Bau von Ikonen wie BMW 507, Mercedes-Benz 300 SL und sogar den Porsche 356 bewog. Eine ausgeprägt stilvolle und Elegante Karosserie mit einem großzügig in Leder ausgekleideten Cockpit zeichnen dieses Auto aus, das Sie bei der Pariser Messe auf keinen Fall verpassen sollten!
1947 Alfa Romeo 6C 2500 Colli Spider
Die Zielfahne der zermürbenden Mille Miglia zu passieren, ist eine Sache, aber dann noch als erster in seiner Klasse und Gesamtsechster zu reüssieren, ist schon außerordentlich bemerkenswert. Genau dieses Bravourstück ist diesem Alfa Romeo 6C 2500 in 1948 gelungen. Gesteuert vom Gentleman Driver Giampiero Bianchetti, sollte das Auto seine Motorsportkarriere auch in den nächsten Jahren fortführen. Im Laufe von vier Jahren wurde es nach einem schier unglaublichen Anspruch restauriert. Damit hat dieser Rennwagen reinsten Wassers dort wieder angesetzt, wo er aufgehört hatte und seit 2016 an jeder Mille Miglia teilgenommen!
Weiter können Sie am atemberaubenden Stand von Messina Classics (Halle 1 R089) einen noch nicht gefahrenen McLaren Senna GTR entdecken, den ikonischen Ferrari F40 von 1989, einen Low Mileage-Porsche Carrera GT und last not least: Ferdinand Piëchs Daily Driver, einen Porsche 959-Prototyp, den wir 2020 in Classic Driver vorgestellt haben.