Es ist die wohl größte Ferrari-/Maserati-Auktion der Geschichte. Entscheidend ist dabei nicht allein die Vielzahl an Einzelstücken, Le Mans-Legenden und Designikonen, vor allem der Gesamterlös der Sotheby’s Auktion scheint Rekordverdächtig. Ein schönes Beispiel für die extravagante Lotlist ist das Maserati 450 S Coupé von Zagato, dessen Erwartungen bei über 4 Millionen Euro liegen.
Wer unser Magazin aufmerksam verfolgt hat, wird das wunderschöne Maserati Coupé, Baujahr 1957, schon einmal gesehen haben. Nach seinem einmaligen Auftritt in Le Mans, damals gefahren von Stirling Moss und Harry Schell, wurde der 450 S zum Straßenwagen ummodelliert und erhielt dabei eine schwarze Lackierung. Wer dieses Einzelstück besitzen möchte, wird schätzungsweise zwischen 4.000.000 bis 4.500.000 Euro locker machen müssen.
1962 gewann dieser spektakuläre Ferrari 330 TRI LM das 24-Stunden-Rennen. Wir haben bereits im vorigen Bericht einige Informationen zu diesem Rennwagen geliefert, und so viel ist klar: Es handelt sich hierbei zwar nicht um den schönsten Ferrari der Geschichte, dafür aber um einen legendären Le Mans-Sieger, der nur ein einziges Mal gebaut wurde. Schätzungen wurden für das Unikat nicht vergeben – eine ungefähre Vorstellung bietet sich jedoch mit Rückblick auf eine vergangene Auktion, bei welcher der 330 TRI LM knapp 6,5 Millionen Dollar einbrachte!
Ein weiterer Le Mans-Bezwinger der Scuderia Ferrari ist der 121 LM von 1955. Das Auto ist mit einem 4.410 ccm Reihensechszylinder ausgestattet und ging einst mit dem Team Castelotti/Marzotto in Le Mans an den Start. Auf der berühmten Mulsanne-Geraden erzielte das Auto damals mit sensationellen 280 km/h einen Weltrekord – Schätzwert: 2.500.000 bis 2.900.000 Euro.
Nur 15 Jahre später hatte sich die Optik der Le Mans-Rennwagen stark verändert. Ein Vergleich zwischen dem 121 LM und dem 512 S / M (rechts) gibt einem Aufschluss darüber. 1970 wurde der Fünfliter-Mittelmotor-Rennwagen in zahlreichen Grand Prix erfolgreich eingesetzt und auch an Privateers verkauft. Das ‚M’ steht übrigens für ‚Modificato’, denn 1971 erhielt der Rennwagen nachträglich spezielle Spezifikationen. Seine Erwartungen belaufen sich auf 1.800.000 bis 2.000.000 Euro.
Der 412 S ist zwar kein ehemaliger Le Mans-Veteran, dafür aber einer der berühmtesten Teilnehmer der US-West-Coast-Rennen der späten 50er Jahre. 1958 wurde dieses fantastische Auto gebaut und mit einem 447 PS starken Zwölfzylinder, Scheibenbremsen und einem innovativen Chassis ausgestattet. Ob der Wagen mehr als der 330 TRI LM einbringen wird? Wir werden sehen…
Ebenfalls begehrenswert ist der ‚Ex-Scuderia’ Ferrari Dino 246 SP / 196 SP, Baujahr 1961, für geschätzte 2.400.000 bis 2.900.000 Euro. Das Auto gewann 1961 die Targa Florio und 1962 die 1000 Kilometer am Nürburgring.
Die Auktion beginnt am 28. Juni 2005 um 18.00 Uhr.
Location:
Pista di Fiorano
Via Villeneuve 23
41042 Fiorano Modenese (MO)
Italien
Für eine vollständige Auktionsliste, klicken Sie bitte hier. Weitere Informationen sowie den kompletten Auktionskatalog finden Sie auf www.sothebys.com.
Text: Classic Driver
Fotos: Sotheby's
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