Rückblick 17. Kitzbüheler Alpenrallye
Ing. Peter Denzel mit Beifahrer Dr. Ing. Peter Schaup ist der
Gesamtsieger der 17. Kitzbüheler Alpenrallye. Das Siegerfahrzeug ist ein
Wagen mit großer Geschichte. Der Denzel 1500 von 1955 war mehrfach
Gewinner der österreichischen Alpenfahrt und auch Siegerfahrzeug der
französischen Alpenfahrt - damals pilotiert von Wolfgang Denzel, dem
Konstrukteur des Wagens und Vater des Alpenrallye-Siegers 2004.
Es war eine Kitzbüheler Alpenrallye voller Höhepunkte - darüber waren
sich alle Beteiligten einig. Allerdings: der Wettergott spielte bei der
17. Auflage der größten österreichischen Rallyeveranstaltung nicht so
recht mit.
Nach echtem Kaiserwetter beim Prolog am Donnerstag (erstmals mit Start
in Reith bei Kitzbühel) war es schon am Freitag vorbei mit Sonne und
blauem Himmel. Bei strömendem Regen gingen die rund 160 Oldtimer auf die
340 Kilometer lange Gleichmäßigkeitsrallye über Alpenstraßen in Tirol,
Salzburg und Bayern. Durch Fieberbrunn und Saalfelden, vorbei am
Hochkönig und Bischofshofen ging die Fahrt ins Lammertal, wo das Wetter
wieder aufklarte und den Teilnehmern wundervolle Ansichten auf das
Salzburger Alpenpanorama ge-währte.
Ein Highlight der heurigen Alpenrallye war der Mittagsstopp im Red Bull
Hangar-7 in Salzburg, wo sich die Rallyeteams vor den reizvollen
Kontrasten moderner Architektur und alter Flugzeuge stärken konnten.
Die Rückfahrt auf der Deutschen Alpenstraße über Reit im Winkl ging für
viele Teilnehmer wieder im Regen unter. Vor allem jene Teams, die mit
offenen Vorkriegs-Rennsportwagen unterwegs waren, hatten harte Prüfungen
zu überstehen, kämpften sich jedoch tapfer durch die Kälte und die
Gischt der Vorderleute ins Ziel in Kitzbühel.
Erstmals seit Jahren führte die Kitzbüheler Alpenrallye wieder durch das
Brixental. Start zur Bergprüfung am Samstag war der historische
Marktplatz in Hopfgarten, Etappenziel Westendorf. Trotz des
unfreundlichen Wetters ließen sich viele Zuschauer in den beiden
Etappenorten die Gelegenheit nicht entgehen, die über 160
Automobilklassiker vergangener Jahrzehnte aus nächster Nähe zu
bewundern. Auch der abschließende Concours d’Elégance ging im
strömenden Regen über die Bühne - dennoch ließen sich Tausende Zuschauer
nicht davon abhalten, den krönenden Abschluß der Kitzbüheler Alpenrallye
live mitzuerleben und dem "rollenden Automobilmuseum" den gebührenden
Applaus zu geben.
Glanzvolles Finale der 17. Kitzbüheler Alpenrallye war der Galaabend in
der festlich dekorierten Tennishalle, bei dem Starkoch Alfons Schuhbeck
mit seinem Team für die kulinarischen Höhepunkte und Marc Hess mit
seiner All Star Big Band und Gali Anderson für die stilvolle
musikalische Begleitung sorgten.
Herrliche Fahrzeuge aus vergangenen Jahrzehnten prägten das Bild der 17.
Kitzbüheler Alpenrallye: Vom Bentley Blower Le Mans-Wagen von 1929,
einem raren Bugatti 51 GP-Auto von 1934, einem Mercedes SSK 1928, einem
seltenen Cotura RS (1937) auf BMW 328-Basis (nur zwei Fahrzeuge
weltweit), einem stil-vollen Bugatti 57c Atalante (von der Jury als
"Best of Alpenrallye" prämiert) bis hin zu vielen anderen Kostbarkeiten
der Automobilgeschichte mit klingenden Namen wie Porsche, Jaguar,
Ferrari, Lagonda, Aston Martin, Triumph ...
Prominente Besucher gaben sich bei der Alpenrallye ein Stelldichein:
Markus Wasmeier als Beifahrer des Renn-Veteranen Eberhard Mahle, Joey Kelly am Steuer eines Triumph TR 3, Christoph
Gottschalk auf einem Merdedes Benz 230 SL Pagode, Rallye-Staatsmeister
Raphael Sperrer auf einem Volvo P 1800 Coupé im Rallye-Tuning; Hansi
Hinterseer mit Regisseur Norbert Blecha und SOKO-Kitz-Schauspieler Heinz
Marececk ließen sich fürstlich in der früheren Staatskarosse von
Marschall Tito, einem Mercedes Benz 600 Pullmann Landaulet chauffieren -
und ÖSV-Adler Andi Goldberger nahm in einem Mercedes 300 SL Roadster
Platz. Ebenfalls bei der Alpenrallye gesehen: ÖOC-Generalsekretär und
Casinos Austria-Chef Leo Wallner, die junge Tiroler Formel 3000-Hoffnung
Norbert Siedler, TV-Wetterprophet Jörg Kachelmann, dessen Prognose für
das Rallye-Wochenende leider genau eintraf. Manchmal wäre es eben
angenehmer, wenn sich Wetterexperten irren...
Die Siegerliste der Kitzbüheler Alpenrallye 2004
Alpenrallye-Trophy 2004 (Gesamtwertung):
1. Ing. Peter Denzel / Dr. Peter Schaup, Denzel 1500, Bj. 1955
2. Mag. Michael Höll / Dominik Höll, Aston Martin DB 2/4, Bj. 1959
3. Dr. Johannes Klackl / Florian Klackl, Maserati Mistral, Bj. 1966
Sieger Vorkriegsfahrzeuge:
Manfred Bernd / Jürgen Freiwald, BMW 319/1, Bj. 1936
Sieger Nachkriegsfahrzeuge:
Ing. Peter Denzel / Dr. Peter Schaup, Denzel 1500, Bj. 1955
Concours de Technique:
Vorkrieg: Anna Thomas, Mercedes SSK, Bj. 1928
Nachkrieg: Michael Rygol, Mercedes 220 B Cabrio, Bj. 1952
Concours de Elègance:
Gabi Bisping, Mercedes Benz 300 Adenauer, Bj. 1955
Sonderpreise der Jury:
Best of Sports: Dr. Hans-Dieter Krönung, Bentley Speed 6 Le Mans, 1929
Best Restauration: Eberhard Thiesen, Lagonda V 12 Rapide Roadster, 1937
Best of Originalität: Peter Thomas, Mercedes Benz 600 Pullmann Landaulet, 1968
Best Alpenrallye: Günter Schwarz, Bugatti 57c Atalante, 1938
IMPRESSIONEN
Text: Alpenrallye
Fotos: René Staud Studios