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RM-Auktion in Arizona: Traumwagen in der Wüste

Ferrari 410 Superamerica Coupé (1957): 1.750.000 - 2.250.000 US-Dollar

Das kanadische Auktionshaus RM hat einen Stammplatz unter den Versteigerungen, die im Januar im US-Bundesstaat Arizona stattfinden. Dieses Mal präsentiert RM über 140 außergewöhnliche Automobile, für die vom 19. bis 20. Januar geboten werden kann. Eine gute Gelegenheit, die eigene Sammlung auszubauen und ganz nebenbei Sonne zu tanken.

Allein schon die Liste der italienischen Sportwagen, die bei dieser Winterauktion aufgerufen werden, lässt einen schwärmen. Für Ferrari-Enthusiasten stehen zehn Modelle bereit, zwar weniger als sonst (ausnahmsweise kein 275 GTB, kein California Spider), dafür aber durchaus qualitative Exemplare. Über das Spitzenmodell, einen Ferrari 410 Superamerica Coupé von 1957 (Schätzpreis umgerechnet 1,3 bis 1,7 Millionen Euro), haben wir erst kürzlich berichtet – er würde jeden Concours zieren. Der 1963er Ferrari 250 GT Lusso (690.000 – 843.000 Euro) wird geadelt durch seine Teilnahme an der Targa Florio 1964 (die Fahrer Taormina und Tacci erreichten in einem Feld von 64 den 14. Platz). Aber der von Ferrari Classische zertifizierte Sportwagen hat auch beim Klassikertreffen in Pebble Beach eine Trophäe gewonnen und mehrere Platin-Auszeichnungen vom Ferrari Club of America erhalten.

Maserati 3500 GT Berlinetta (1957): 170.000 - 200.000 US-Dollar Jaguar XK120 Drophead Coupé (1954): 75.000 - 100.000 US-Dollar

Ebenfalls interessant sind der Ferrari 250 GT Berlinetta „Elena“ von 1958, der für 345.000 bis 402.000 Euro aufgerufen wird, und der nach wie vor sehr populären Ferrari F40 von 1991, der kaum 30 Meilen auf dem Zähler hat und für 498.000 bis 575.000 Euro den Besitzer wechseln könnte. Aston Martin und Maserati, Ferraris Erzrivalen um die Gunst des Jetsets in den Fünfzigern und Sechzigern, sind in Arizona mit epochalen Modellen vertreten. Von den Briten gibt es einen 1958er DB Mk III Coupé (Schätzpreis 191.000 bis 223.000 Euro), einen linksgelenkten DB6 von 1968 (172.000 bis 210.000 Euro) sowie eine ansprechende Reihe von DB 2/4 und ein paar DB4.

Jaguar XJ220S (1993): 225.000 - 300.000 US-Dollar

Vom Dreizack aus Modena stammen drei Fahrzeuge: ein 1963er 3500 GT Vignale Spyder (für den 230.000 bis 287.000 Euro aufgerufen sind), eine 3500 GT Berlinetta von 1957, für die mindestens 130.000 und 153.000 Euro investiert werden müssen, und als Ikone der Automobilgeschichte ein 1971er Ghibli Spyder, für den zwischen 249.000 und 325.000 Euro angesetzt sind. Doch keine RM-Auktion in Scottsdale wäre komplett ohne eine Shelby Cobra. Dieses Jahr ist es das Modell CSX3228, ein 427 von 1966, für den 474.000 und 650.000 Euro aufgerufen werden. Der mächtige, aggressiv gezeichnete Sportwagen ist ein sehr originelles Exemplar, das bisher nur drei Besitzer hatte, davon 30 Jahre in einer Hand. Die Cobra wurde bisher erst rund 13.000 Kilometer bewegt und wird mit einem Eintrag im angesehenen Shelby American World Registry geführt.

Porsche 356A 1600 Speedster (1958): 300.000 - 375.000 US-Dollar Jaguar E-type Series 1 1/2 4.2-litre Roadster (1968): 120.000 - 130.000 US-Dollar

Ein weiteres grandioses Design – diesmal mit adeliger Hand gezeichnet von Albrecht Graf Goertz – ist der 1959er 507 Roadster von BMW. Dieses begehrenswerte Exemplar aus der Serie II bot erstmals mehr Beinfreiheit für den größeren Fahrer. Für das Fahrzeug, das von RM Auto Restoration instandgesetzt wurde, müssen umgerechnet 695.000 bis 930.000 Euro geboten werden. Gut eine Epoche weiter zurück liegen die „Earlies“, die in Arizona zur Versteigerung kommen. Zu dieser Gruppe aus der Pionierzeit des Automobils zählen zum Beispiel der Pathfinder Touring von 1913, der fünf Passagieren Platz bietet und dessen Gebot bei 96.000 bis 135.000 Euro festgelegt wurde. Verlockend für Enthusiasten der ganz frühen Amerikaner dürften auch die eleganten und luxuriösen Modelle von Cadillac, Duesenberg, Cord und Packard aus den glamourösen Dreißigerjahren sein.

BMW 507 Roadster (1959): 900.000 - 1.200.000 US-Dollar

Nicht zu verachten ist auch das Marmon Sixteen Convertible Coupé Baujahr 1931 in diskretem Grau mit einer Karosserie von LeBaron. Angeboten für 367.000 bis 502.000 Euro ist es eines von nur acht bekannten Marmons. Es siegte letztes Jahr in seiner Klasse beim Amelia Island Concours d'Elegance und holte auch schon im Jahr 2000 mit der Bestnote von 100 Punkten den Titel in der Primary Production Class des Classic Car Club of America (CCCA).

Cord 812 SC 'Sportsman' Convertible Coupé (1937): 325.000 - 425.000 US-Dollar Aston Martin DB Mk III Coupé (1958): 250.000 - 300.000 US-Dollar

Keine Auktion in Scottsdale kommt ohne eine Auswahl der sogenannten „hi pos“ aus, jenen uramerikanischen Muscle- und Pony-Cars mit mächtig Power unter der Motorhaube. In diesem Genre geht es fast nicht besser als mit dem Dodge Hemi Challenger R/T Baujahr 1971. Dieses Liebhaberstück ist zudem eines von 12 Challenger-Modellen, das mit einem mit Code E-74 bezeichneten 426-Hemi-V8-Motor sowie einem manuellen Vierganggetriebe und einer „Shaker“-Motorhaube ausgerüstet wurde. Den letzten Tuning-Schliff erhielt das Coupé in der legendären Werkstatt des Grand-Spalding-Dodge-Händlers „Mr. Norm“ in Chicago. Das hat seinen Preis: RM hat den Schätzpreis bei 231.000 bis 367.000 Euro angesiedelt.

Porsche 911 T 2.4 (1972): 65.000 - 85.000 US-Dollar Shelby 427 Cobra (1966): 750.000 - 850.000 US-Dollar

Wer über dieses Budget nicht verfügt, den locken andere US-Klassiker der V8-Va-Va-Vroom-Schule wie beispielsweise ein 1967 Pontiac GTO Cabriolet (58.000 bis 73.000 Euro) oder der Chevrolet Camaro Z28 von 1967 für den zwischen 73.000 und 96.000 Euro geboten werden müssen. Andererseits, wenn für einen Chevrolet „Nickey“ Camaro mit Baujahr 1967 schon 309.000 bis 386.000 Euro Mindestgebot verlangt sind und für einen 53er Chevrolet Corvette Roadster ebenfalls mit umgerechnet 347.000 bis 502.000 Euro die Grenze nach oben neuerdings offen scheint, dann erleben Muscle Cars auf dem Auktionsmarkt wohl eine Renaissance.

Chevrolet Corvette (1958): 90.000 - 110.000 US-Dollar Ford Mustang Boss 429 Fastback (1970): 175.000 - 225.000 US-Dollar

Eine Marke, die in den USA immer attraktiv bleibt, ist Porsche. Sieben Modelle weist der RM-Katalog für die Januar-Auktion aus. Das Preisgefüge reicht von 50.000 bis 66.00 Euro für einen 911 T 2.4 Baujahr 1972 und 270.000 bis 309.000 Euro für einen Porsche Carrera GT von 2005. Und natürlich könnte auch wie immer der eine oder andere 356er Speedster unter den Hammer kommen. Der mehrfach ausgezeichnete 356A 1600 Speedster von 1958 wird im Katalog mit umgerechnet zwischen 232.000 und 290.000 Euro geführt, für den höchst alltagstauglichen 57er 356A Speedster müssen Interessenten bei der Auktion mindestens 93.000 bis 116.000 Euro investieren.

Chevrolet Corvette 427/435 Stingray Roadster (1967): 225.000 - 300.000 US-Dollar

Alle Angebote der RM-Auktion "Automobiles of Arizone" am 19. und 20. Januar 2012 finden Sie im Classic Driver Marktplatz oder unter www.rmauctions.com

Text: Steve Wakefield (aus dem Englischen von Alexandra Felts)
Fotos: RM Auctions