Deutschland, Ende September, der Sommer geht zu Ende und das Gemüt rutscht ab. Schokolade soll helfen! Aber bitte im großen Stil, das dachte sich wohl auch Peter Oschätzchen, als er das gleichnamige Geschäft in den Hohen Bleichen, Hamburg, im Juni 2003 eröffnete. Seither schafft er es, Menschen von überall mit seinem Paradies auf Erden zu beglücken. Soeben eröffnete der gebbürtige Däne eine weitere Filliale im Hamburger Alsterhaus.
Gern mag ich den Stammladen in der Topadresse Hohe Bleichen in der Hamburger Innenstadt betreten. Durch ein Meer von Farben, eine Vielfalt an Geschmäckern und verlockende Gerüche geht für mich die Sonne auf.Als ich Peter Oschätzchen nach der Idee fragte, kam die menschliche Antwort, dass er gerne kocht, einkaufen geht und auf hohe Qualität achtet. Dankbar ist man, wenn man die Variation an Gewürzen, Ölen, Pasten, Saucen, Schokoladen und Küchenaccessoires sieht, die der Gourmet mühevoll auf mindestens zehn Messen pro Jahr zusammensucht und in seinen beiden Läden qualitätsorientierten Menschen zum Verkauf anbietet.
Die Frage, womit anfangen, um dieses Paradies für Hobbyköche und Kunden für alles Schöne in Worte zu fassen? Das perfekt durchdachte Ladenkonzept beginnt mit dem antik-schwedischen Design, was zusammen mit der Inneneinrichterin Adrianna Koziewicz geschaffen wurde. Edelste Holzverarbeitungen und schönste Steinböden sind die Basis. Abgerundet wird die Warenpräsentation mit den schönsten Blumensträußen, die übrigens saisonabhängig sind und jede Woche ausgewechselt werden. Wie weit der Perfektionismus des Herrn Oschätzchen reicht, lässt sich dadurch beantworten, dass er selbst entscheidet, wie jede Praline und jedes Bonbon drapiert ist.
Gegenüber von Prada gelegen, mit einem attraktiven Eigentümer, der meist selbst anwesend ist, und versehen mit einem absolutem „Hip-Status“, könnte man meinen, dass Oschätzchen eine Anlaufstelle für nur gewisse Hamburger Damen ist. Jedoch war ich erstaunt über die Vielfalt der Menschen, die nach und nach den Laden betraten, um sich der unwiderstehlichen Auswahl an Produkten hinzugeben. Die Farben der Gewürze des Eigenlabels und das Design der kleinen, runden Stahldosen mit durchsichtigem Deckel laden förmlich zum Kauf ein. Besonders schrill sind die kandierten Rosenblüten, die einen im knalligen Pink eher an das „vie en rose“ der 70er erinnern.
Weiter könnte man von den unzähligen Saucen aus England, dem Senf aus Frankreich, Ahornsirupzucker aus Kanada und vielen anderen Köstlichkeiten erzählen. Als wichtig empfinde ich unter anderem die Öle. Bei einer Auswahl von über 50 Sorten aus der ganzen Welt kann durch persönliche Beratung und Verkostung gemütlich die richtige Wahl getroffen werden. Das Ersetzen des Essigs durch Aceto oder besser noch Aceto Balsamico hat sich über die letzten Jahre auch in Deutschland gut eingebürgert und natürlich kann Oschätzchen auch in diesem Bereich standardgemäß offerieren - mit den erlesensten Marken und Sorten, wie zum Beispiel Feigen Aceto von der Firma Vincotto. Wer mag, kann tief in die Tasche greifen und 395 Euro für einen 50 Jahre alten Aceto der Firma Malpighi ausgeben, ein Schätzchen eben. Sehr gute Qualität gibt es aber auch ab 7,80 Euro.
Man hebt sich ja bekanntlich das Beste für den Schluss auf, was in diesem Fall die Süßwaren sind. Angefangen mit den köstlichsten Pralinenmischungen von der Firma Summerbird aus Dänemark, unter welchen sich mein Favorit befindet, Schaumküsse mit Marzipanboden, auch als Luxusversion des Bürgerlichen Dickmanns bekannt, bis hin zu handgemachten Bonbons gibt es nichts, was den Bereich des geschmacklich Möglichen nicht übertreffen könnte. Auf meine Frage, was besonders beliebt sei, antwortet Herr Oschätzchen, dass der Trend definitiv zur dunklen oder auch Zartbitter Schokolade geht, also mit hohem Kakaoanteil. Die meisten wissen vielleicht nicht, dass auch die Kalorien besitzt? Hier empfehle ich die Pfefferschokolade von der Marke Dolfin, die sich gut zu einem schönen Rotwein verzehren lässt.
Mein weiterer persönlicher Favorit aus dem Laden ist das Schokoladen-Fondue-Set, ebenfalls von der Firma Summerbird, welches auf keiner Wunschliste fehlen sollte. Wer nun die schwere Wahl aus Aromen, Düften und Accessoires treffen konnte, dem wird jede kleinste Ware nach Wunsch in rose, pink oder grün verpackt und mit dem traditionellem Oschätzchen-Siegel versehen, so dass man mit Glück beladen den Shop verlassen kann. Peter Oschätzchen hat sich seinen Lebenstraum erfüllt und für seine Kunden ein süße Traumwelt zum Eintauchen geschaffen.
Weitere Informationen unter www.oschaetzchen.com.
Text & Fotos: Christina Knapp Voith
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