Es mag sich japanisch anhören, ist aber der Name des wohl momentan interessantesten französischen Nachwuchs-Designers. Mit gerade 27 hat der selbst gelehrte Jung-Designer, durch erstellen von virtuellen Marken und dem Klau von bestehenden Marken als Kunden die Medien im Sturm erobert. Er schreibt eine Parodie an die Konsum-Gesellschaft durch einen leicht übertriebenen Emblembezug in seinen futuristischen Designs. Louis Vuitton zum Beispiel wurde als Kunde für einen Rucksack der Zukunft ausgewählt, Cartier als Kunde für einen virtuellen Diamanten und für Davidoff entwarf er einen ausziehbaren Aschenbecher.
Besonders spektakulär ist das Design der so genannten ‚Gucci Villa’. Ein Haus in Form des wohl bekanntesten „G“ der Welt vereint Luxus mit sexy Design und absolutem Status. Die virtuelle Präsentation des Musterhauses wird durch einen „funky sound“, der an die Leichtigkeit der Sixties erinnert, unterstützt. In Verbindung mit dem kleinen Hubschrauber, der über den Bildschirm „flattert“ und auf dem privaten Landeplatz auf dem Dach landet, dem durchsichtigen, im Dach integrierten Swimming Pool oder dem auf dem Wohnzimmertisch platzierten Portrait des Gucci Designers Tom Ford, könnte man ein eventuelles Gefühl der Ironie wahrnehmen.
Neben dieser virtuell bestehenden Produktreihe hat ora-ito es jedoch auch geschafft, sich erfolgreich im Markt des wirklich umgesetzten Produktdesigns zu etablieren. Eines der wohl bekanntesten Stücke mag die coole grüne Aluminium Heineken Bierflasche sein, die gerne mal im Sommer die „stylishen“ Bar-Tresen ziert; leider ist dieser außergewöhnliche Bierkühler bisher nur den Franzosen vorbehalten.
Unter anderem wurde das ora-ito Design Studio auch durch das Innenraum Design des größten Pariser Nachtclubs, dem ‚le Cab’, bekannt. Das Design des Clubs erinnert an einen Science Fiction Film à la ‚Kubrick’, gepaart mit dem coolen Design des 21. Jahrhunderts. Von jeder Ecke des Clubs wurde ein Überblick über die gesamten Räumlichkeiten ermöglicht und ein automatisches Lichtsystem, welches kontinuierlich die Farbe und Helligkeit wechselt, verzaubert den Besucher mit einer sich immer ändernden Atmosphäre.
Alle Designobjekte und virtuellen Prototypen können auf der Webseite, welche schon ein Erlebnis an sich ist, bewundert werden. Ora-itos Erfolg beruht sicher zum großen Teil auf seinem einzigartigen Ideenreichtum, genauso wie auf seinem Team von Architektur-, Graphik- und Kommunikationsspezialisten. Das Besondere ist die Vielfältigkeit, die beibehalten wird durch keine bestimmte Spezialisierung auf nur einen Bereich. Mit monatlich 200.000 Besuchern auf der Webseite könnte ora-ito ein Designer der zukünftigen Geschichte werden.
Weitere Informationen unter www.ora-ito.com.
Text: Christina Knapp Voith
Fotos: ora-ito
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