Der Veranstaltungskalender eines Oldtimer Enthusiasten füllt sich von Jahr zu Jahr mit mehr Terminen rund um das klassische Automobil. Allerdings gibt es weltweit nur eine handvoll Events, die so außergewöhnlich und aufregend sind, dass sie einem den Atem rauben. Zu dieser Art von Treffen zählt für mich seit letztem Wochenende der NYC Concours d’Elegance. Eine Auswahl erlesener Automobile wurde aus aller Welt nach New York gebracht, um sich feiern zu lassen. Sammler, wie zum Beispiel Joseph Cassini, Jack Thomas, Lawrence Aurania, Oscar Davis oder Peter Kalikow waren mit ihren Preziosen, die schon einige Concours–Preise in Pebble Beach und Amelia Island gewannen, buchstäblich direkt vor meine Haustür gekommen.
Ein wirklich unglaubliches Event! Hier in New York nennt man so etwas einen „No–Brainer“, das bedeutet, man muss nicht darüber nachdenken hinzugehen – man muss einfach dabei gewesen sein. Am Samstag und Sonntag versammelte sich die Abordnung der wohl schönsten Autos, die die Welt jemals gesehen hat, auf dem Wollman Rink inmitten des zeitlosen Central Parks, vor der beeindruckenden Skyline von „Uptown“ New York. Am Tage verzauberte der „Indian–Summer“ den Park in ein wunderschönes Farbenmeer. Eine perfekte Kulisse am Abend bildeten Partys und vornehme Dinner. Alles unter dem Dach eines großen Festzeltes – es war wirklich alles sehr „Bond“!
Die Concours–Jury setzte sich unter anderem aus einigen berühmten Persönlichkeiten zusammen: Le Mans–Sieger Derek Bell, Pink Floyd– Drummer Nick Mason, Schauspielerin Anne Hathaway, Bonhams–Vertreter Malcom Barber und Möbeldesigner Thom Filicia.
Ich bin mir sicher, dass Audi–Repräsentant Axel Catton (Audi war einer der Sponsoren) sehr zufrieden den Heimweg angetreten hat. Er konnte nicht nur einige Bestellungen für den neuen Audi Geländewagen Q7 mit nach Hause nehmen – dieser wurde erstmals in den USA gezeigt – auch der mitgebrachte Horch 853 von 1938 gewann die Auszeichnung „Best of Show“.
Meinen ganz persönlichen Höhepunkt des NYC Concours erlebte ich Samstagnacht gegen 1.00 Uhr: Ich kam gerade vom Dinner, als einige der Autos für den Abschlusstag umgestellt wurden. Direkt neben mir wurde der Chevrolet V8–Motor eines Sadler Meyers Special, gebaut 1957, angelassen. Das tosende Gebrüll des Motors erinnerte mich an eine V8-Version eines Jaguar D-Type – nur viel lauter! Begeistert war ich von einem Maserati Tipo 60 „Birdcage“ und einem Ferrari 410 Superamerica, beide in einem perfekten Zustand. Völlig zu Recht erhielten sie die Auszeichnung „Best Preserved Automobiles“
Abschließend möchte ich dem Veranstalter Thomas Hamann meinen Respekt zollen. Es hat ganze drei Jahre gedauert, um seinen Traum von einem Treffen automobiler Klassiker im Herzen New Yorks wahr werden zu lassen. Somit ist es eine große Auszeichnung, dass der Bürgermeister von New York, Michael R. Bloomberg, diesem Event den Titel: „The official New York City Concours d’Elegance Weekend“ verlieh. Auch zu erwähnen ist das karitative Engagement des Concours. Es wurden Spenden für mehr als sechs wohltätige Organisationen gesammelt. Darunter auch ein Spendenfonds für die Opfer des Wirbelsturms Katrina. Danke Thomas Hamann für all das!
Text & Fotos: Alexander Davidis
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