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Neuer Renn-Porsche für den Kundensport

In der ‚American Le Mans Series’, kurz ALMS, rollt Porsche demnächst mit einem eigenen Prototyp an den Start. Der Renn-Porsche kombiniert das Leistungsvermögen eines 3,4 Liter Achtzylinders mit konsequenten Leichtbau und einer ausgefeilten Aerodynamik. Eine derartige Straßenversion wird in dieser Serie zwar nicht vorgeschrieben – wer allerdings ein Team für die ALMS aufstellt, kann den Rennwagen aus Zuffenhausen jetzt für die Saison 2006 ordern.

Die Entwicklung des Mitte April von Porsche angekündigten Rennsportwagens für den Kundeneinsatz in der LMP2 (Le Mans Prototyp 2)-Kategorie der American Le Mans Series (ALMS) 2006 geht jetzt in die entscheidende Umsetzungsphase. Die ersten Funktionstestläufe auf der Prüfstrecke des Forschungs- und Entwicklungszentrums von Porsche in Weissach sind bereits erfolgreich abgeschlossen worden. Damit hat die praktische Erprobung des neuen Rennfahrzeugs, das von der Kohlefaser-Kevlar-Außenhaut über den neuen Motor, das Chassis und die Kraftübertragung bis hin zum Fahrwerk eine komplette Eigenentwicklung von Porsche darstellt, offiziell begonnen.

Angetrieben wird der Prototyp von einem neu entwickelten 90-Grad-V8-Langstrecken-Rennmotor, der mit einem vom Regelement vorgeschriebenen Luftmengenbegrenzer ausgestattet ist und aus 3,4 Litern Hubraum eine Leistung von 480 PS holt. Das Aggregat zeichnet sich durch ein geringes Gewicht sowie einen besonders tief liegenden Schwerpunkt aus. Der Vierventiler verfügt über eine Trockensumpfschmierung und Einzeldrosselklappen.

Das sequentielle Sechsgang-Klauengetriebe mit einer Dreischeiben-Kohlefaser-Kupplung ist als mittragendes Teil in das Chassis integriert und wird über Schalter am Lenkrad betätigt. Wie bereits der Porsche Carrera GT verfügt auch der neue Sport-Prototyp über ein Kohlefaser-Monocoque. An diese hochsteife und leichtgewichtige Struktur sind Doppeldreieckslenker für die vordere und hintere Radaufhängung, die mit einstellbaren Federn, Querstabilisatoren und Stoßdämpfern ausgestattet sind, installiert worden.

Die beim Motorsport-Einsatz notwendige Verzögerung gewährleistet eine Bremsanlage mit Doppel-Hauptbremszylindern, variabler Bremskraftverteilung und innenbelüfteten Kohlefaser-Scheiben, die an der Vorderachse einen Durchmesser von 380 Millimetern aufweisen und an der Hinterachse 355 Millimeter groß sind. Als fester, von Beginn an mit einbezogener Entwicklungspartner liefert Michelin die Rennreifen für den neuen Prototypen von Porsche.

Dem ALMS-Reglement für 2006 entsprechend wiegt der neue Porsche LMP2 nur 750 Kilogramm. Dieses minimale Gewicht wurde durch ein intelligentes, hoch integriertes Leichtbau-Konzept erreicht. Da der Prototyp später auch im Kundensport zum Einsatz kommen soll, hatten die Entwicklungsingenieure die Vorgabe, auf den umfangreichen Einsatz exotischer und damit sehr teurer Materialien zu verzichten.

Penske Motorsports, Inc., wird den neuen Prototypen von Porsche in seiner ersten vollen Rennsaison exklusiv als einziges Team fahren. Nach jetziger Planung wird das Penske-Team das neu entwickelte Fahrzeug zunächst bei zwei Testrennen in der ALMS-Rennsaison 2005 einsetzen: am 1. Oktober beim „Petit Le Mans“-Rennen in Road Atlanta und am 16. Oktober im letzten ALMS-Lauf dieses Jahres in Laguna Seca. In der anschließenden Saison 2006 geht der Rennwagen dann von Beginn an bei sämtlichen Rennen an den Start.

Text: Porsche / Jan Richter
Fotos: Porsche


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