Mit der Einführung der neuen XF-Baureihe wird es ab kommenden Herbst auch ein neues Einstiegsmodell geben. Die neue Generation wird von einem 2,2 Liter Vierzylinder-Diesel angetrieben ist Teil einer ehrgeizigen Wachstumsstrategie der Briten.
„Wir wollen unser Angebot ausdehnen, um unseren Marktanteil zu steigern“, erklärt Markenchef Adrian Hallmark. Deshalb plant das Unternehmen in den kommenden Jahren, gezielt die Lücken im Modellprogramm zu schließen. Als ersten Schritt in Richtung Ausweitung des Angebots feiert der außen und innen überarbeitete XF auf der New York Motorshow am 21. April seine Weltpremiere.
Als neuen Antrieb präsentieren die Jaguar-Techniker dann einen 2,2-Liter-Vierzylinderdiesel, „weil wir meinen, dass wir neben unserem Dreiliter-V6 noch eine Alternative benötigen“, erklärt Hallmark. Unter der neu gestalteten Haube des XF sorgt eine deutsch-französische Kombination für Vortrieb. Stammt der Antrieb von Peugeot, steuert der deutsche Getriebespezialist ZF die serienmäßige Achtgang-Automatik bei, die über eine Start-Stopp-Automatik verfügt. Allerdings überarbeiteten die Jaguar-Techniker den Motor, um markentypische Dynamik- und Komfortwerte zu erreichen und hatten damit, das zeigte eine erste kurze Fahrt, durchaus Erfolg. Zu der guten Stimmung an Bord tragen auch die Maßnahmen zur Verringerung der Windgeräusche bei, die das Modell, so erklärt Jaguar wenigstens, zum Klassenbesten werden ließen.
Unter anderem entwickelten die Techniker in Coventry eine zusätzliche Schalldämmlage zwischen Motor und oberer Motorabdeckung, um die Geräusche der Injektoren zu dämmen und spendierten dem 139 kW/190 PS starken Aggregat eine eigens für Jaguar erdachte Ölwanne aus schalldämpfendem Material. Zusätzlich erhielt der vordere Steuergehäusedeckel eine innere Wabenstruktur, um abgestrahlte Geräusche zu reduzieren. So aufgerüstet bringt der Vierzylinder die Limousine angenehm leise auf Touren und dank eines Drehmoments von 450 Newtonmetern entwickelt er auch ausreichend Temperament.
Mit einem Verbrauch von 5,4 Litern ist der kleine XF zudem der sparsamste jemals gebaute Jaguar. Dazu trägt auch die Start-Stopp-Automatik bei, die nach Werksangaben beim Neustart um 40 Prozent schneller reagiert als Anlagen der Wettbewerber. Diese Kombination zahlt sich auch bei den Umweltwerten aus. Mit einem Kohlendioxidausstoß von 149 Gramm je Kilometer erreicht der Vierzylinder ebenfalls einen für Jaguar bisher unerreichten Wert. Im Herbst wird der XF mit diesem Motor auf den deutschen Markt rollen. Die Preisliste soll dann bei rund 44.000 Euro beginnen. Damit liegt das Modell um gut 5.000 Euro unter dem bisherigen Einstandspreis der Baureihe.
In den nächsten Jahren werden sich die Jaguar-Freunde aber wahrscheinlich auch an weiteres Neuland gewöhnen müssen. „Wir denken an neue Segmente, um weiteres Wachstum zu generieren“, erklärt Jaguar-Chef Hallmark. Dabei wird es sich wohl vor allem um eine Abrundung der Modellpalette nach unten handeln. Wann es so weit sein wird, hat man allerdings noch nicht entschieden.
Text: Walther Wuttke
Fotos: SP-X