Ferrarissima: 130 ausgewählte Sportwagen der legendären Marke aus Maranello gaben beim „Tribute Ferrari“ mit einem offiziellen Vorlauf den Einstand zur diesjährigen Mille Miglia. Tribute Ferrari - eine rollende Retrospektive von 1958 bis heute. Classic Driver dokumentiert den fulminanten Aufgalopp der „Cavallini Rampanti“ auf der Viale Venezia in Brescia.
„Bella Macchina!“ Diesen leidenschaftlichen Ausruf hörte man am Donnerstag, den 6. Mai 2010, wieder und immer wieder auf der Viale Venezia in Brescia. Grund hierfür war nicht nur der Start der Mille Miglia 2010 mit ihren insgesamt 375 klassischen Fahrzeugen und Teams, sondern erstmals auch die Abfahrt von 130 Ferrari Klassikern. Ein gelungenes Vorprogramm: Pünktlich um 18.15 Uhr starteten die ersten Sportwagen, eine gute Stunde vor dem offiziellen Start der Mille Miglia.
Unter den Fahrzeugen fanden sich herausragende Exemplare wie ein Ferrari 250 Le Mans, mehrere 250 Lusso, ein begehrenswerter 288 GTO, einige F40 und auch neue Modelle wie der F430 Scuderia, der Fiorano oder das aktuellste Modell, der 458 Italia. Auch der Supersportwagen Enzo durfte beim Aufgalopp nicht fehlen. Genauso wenig allerdings wie zahlreiche „kleine“ Ferrari vom Schlage eines Dino oder 308 GTB. Tatsächlich dokumentierte das gut zusammengestellte Fahrzeugfeld die beeindruckende Vielfalt der Marke und auch die Schaffenskraft ihres Gründers Enzo Ferrari.
Ein ähnlich vielfältiges Aufgebot hochwertiger Sportwagen aus Maranello findet sich sonst nur bei großen Ferrari Treffen wie beispielsweise den enthusiastischen Ferrari Racing Days. Die Teilnehmer des Tribute-Laufs der Mille Miglia rekrutierten sich im Wesentlichen aus den nationalen Ferrari-Clubs. Auffallend dabei war auch die große Anzahl deutscher Teilnehmer. Kein Wunder, ist die Ferrari-Szene doch auch nördlich der Alpen sehr aktiv. Und Farbkombinationen von tief dunklem Grün mit rehbraunem Interieur, gesehen bei einem 458 Italia aus dem Kölner Raum, zeugen von dem ausgesprochen guten Geschmack der Eigentümer.
Die Veranstalter des Tribute Ferrari wählten das Startjahr 1958 nicht ohne Grund. Im Jahr 1957 fand die letzte historische Mille Miglia statt, an der auch Ferrari Renn- und Sportwagen teilnahmen. Diese Modelle wiederum fuhren am 6. Mai 2010 ganz offiziell ab 19.30 Uhr über die Startrampe der Mille hinaus zur Nachtetappe nach Bologna. Somit gab es zwischen dem Tribute und der Mille selbst keinerlei Überschneidungen bei den gezeigten Fahrzeugen.
Die Marke Ferrari selbst war zum Ende der historischen Mille Miglia übrigens sehr erfolgreich. Nachdem im denkwürdigen Jahr 1955 Moss und Jenkinson auf dem Mercedes-Benz 300 SLR den Sieg in einem wahrhaftigen Parforce-Ritt errangen, gewann ein Jahr später Eugenio Castellotti auf einem Ferarri 290 MM Spider Scaglietti das Rennen quer durch Italien. Und auch im Jahr 1957 ging der Pokal an Ferrari: Pietro Taruffi siegte letztmals auf einem Ferrari 315 S Spider Pinin Farina.
Weitere Informationen über die historische Teilnahme von Ferrari an der Mille Miglia lesen Sie in unserer aktuellen Reportage über das Mille Miglia Museum in Brescia.
Text & Fotos: Mathias Paulokat
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