Als Ferraris erbitterter Rennstrecken-Rivale aus den Sechzigerjahren ist die Cobra in Erinnerung geblieben. Was kaum jemand weiß: Für Shelby American und die Finanziers aus Detroit zählten auch die heimischen Erfolge im Drag Racing. Eine seltene Kurzstrecken-Cobra kommt nun in Florida unter den Hammer.
International kämpfte Ford in den Sechzigerjahren gegen Marken wie Ferrari, Jaguar und Aston Martin. Im eigenen Land hießen die Gegner jedoch Chevrolet und Chrysler, die es auf der Viertelmeile zu schlagen galt. Entsprechend arbeitete eine ganze Abteilung der Shelby American Inc. daran, Mustang und Cobra für den kräftezehrenden Spurt fit zu machen. Eines dieser sprintstarken Modelle war die Cobra Dragonsnake, die mit einer Übersetzung von 4.88:1 und einer Auswahl von Motoren bei verschiedenen Rennen der American Hod Rod Association (AHRA) und der National Hot Rod Association (NHRA) eingesetzt werden konnte. Soweit bekannt, wurden nur acht offizielle Exemplare gefertigt. Da sich die Klassenzugehörigkeit oft nach der Motorleistung des Wagens richtete, reiste manch einer der wohlhabenden Fahrer gleich mit vier 289er-Motoren in unterschiedlichen Ausbaustufen zu den Rennen. Die stärkste Variante mit Weber-Vergaser leistete 380 PS, sprintete die Viertelmeile in unter 12 Sekunden und erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von 187 km/h.
Das amerikanische Auktionshaus Mecum versteigert am 29. Januar in Kissimmee, Florida, eine echte Dragonsnake Cobra mit Chassis-Nummer CSX 2039. Die magentafarbene Renn-Cobra wurde zwischen 1964 und 1968 eingesetzt und gewann dabei zahllose Rennen, darunter vier National Titel in vier verschiedenen Klassen. Den Schätzpreis gibt Mecum auf Anfrage bekannt.
Text: Steve Wakefield (aus dem Englischen von Jan Baedeker)
Fotos: Mecum