Um den Absatz seiner Luxuskarossen anzukurbeln, lässt Maybach das Spitzenmodell „Zeppelin“ wieder aufleben. Getreu der Tradition werden der Maybach 57 Zeppelin und der Maybach 62 Zeppelin im Vergleich zu den Standardversionen noch luxuriöser, stärker, exklusiver und teurer sein. Einzig für den Zeppelin entwickelte Maybach sogar eine Beduftungsanlage. Ob diese frischen Wind ins schlaffe Flaggschiffsegel bläst, bleibt abzuwarten.
Nach verschiedenen Versuchen, den Absatz der Luxuskarossen 57 und 62 zu fördern – etwa durch die leistungsstarken Selbstfahrerversionen Maybach 57 S oder 62 S oder einer möglichen Landaulet-Variante – ist es erstmal still geworden um das Center of Excellence in Sindelfingen. Anlässlich des Genfer Autosalons im März setzt die Luxusmanufaktur nun wieder die Hebel in Bewegung und bedient sich einer alten Tradition. Das Spitzenmodell Maybach Zeppelin krönte die Marke erstmals in den 30er Jahren – mit luxuriöser Ausstattung, einem kraftvollen Antrieb und geringer Auflage. Die Zeppelin-Gene fließen nun auch in die aktuelle Modellreihe ein und sollen den Verkauf von immerhin 100 Karossen (limitiert) damit in Gang setzen.
Als Basis für den Zeppelin dienen die bereits leistungsgesteigerten Versionen Maybach 57 S beziehungsweise Maybach 62 S. Der 6,0-Liter-V12-Biturbomotor wurde einer erneuten Kraft-Kur unterzogen und leistet jetzt 640 PS, ein Plus von 28 PS, und gedrosselte 1000 Newtonmeter. Die Fahrleistungen dürften damit auf Sportwagenniveau liegen, bis dato gibt Maybach allerdings noch keine Werte preis.
Äußerlich gekennzeichnet sind die Maybach Zeppelin-Modelle durch eine exklusive Zweifarbenlackierung, die Schulterlinie trägt Rocky Mountains-Hellbraun, der Karosseriekörper Taiga-Schwarz. Hinzu kommen dunkelrote Heckleuchten, ein vertikaler Steg in der Endrohrblende, optimierte Rückspiegel (für weniger Windgeräusche) mit integriertem Blinker, neu designte 20-Zoll-Räder sowie einen Zeppelin-Schriftzug im Bogen unter der Kühlerfigur und am Heckdeckel.
Der Innenraum ist im zweifarbigen Leder – California-Beige und Stromboli-Schwarz – ausgekleidet. Die Sitze erhielten ein Rautenmuster mit schwarzen Kedernähten. Zierteile in schwarzem Klavierlack sowie echte Lammfelle im Fußraum gehören ebenfalls zur Serienausstattung. Auch im Interieur weisen Schriftzüge auf die limitierte Edition hin: Die Mittelkonsole vorn, die auf Wunsch für den Maybach Zeppelin 62 erhältliche Trennwand, die mitgelieferten Sektkelche, die Einstiegsschienen und der Schlüsselanhänger tragen den Namenszug.
Der ultimative Clou des Maybach Zeppelin ist die optionale Beduftungsanlage, die sich Maybach sogar patentieren lassen hat. Kernstück ist eine beleuchtete Acrylglaskugel auf der Fond-Mittelkonsole, welche die Passagiere mit einem Flakon ihrer Wahl bestücken können. Der individuelle Duft wird auf Knopfdruck durch eine pneumatische Dosierpumpe sanft im Innenraum verteilt. Die Beduftung kann der Fahrer zudem per Rändelrad feinfühlig regulieren. Bei Fahrzeugen mit Trennwand ist die Steuerung allein den Fond-Passagieren vorbehalten. Da sich die Nase an Gerüche gewöhnt und sie daher schnell nicht mehr wahrnimmt, schaltet die Anlage nach 10 Minuten Bestäubung automatisch ab. Der Duft setzt sich laut Maybach weder in der Kleidung noch im Polster fest.
Das Dufterlebnis gibt es zum Aufpreis von 4.700 Euro inklusive zweier exklusiver Düfte und dreier mundgeblasener Flakons. Wer sich diesen Luxus bei Grundpreisen von 483.000 Euro für den Maybach 57 Zeppelin und 563.000 Euro für den 62 Zeppelin nicht gönnt, ist selbst Schuld.
Text: Jan-Christian Richter
Fotos: Maybach
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