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Louis Vuitton Classic Awards 2010/11: Talbot-Lago und Jaguar ausgezeichnet

Er ist eine der glamourösesten Auszeichnungen für Automobildesign – der Louis Vuitton Classic Award. Nun wurden die Trophäen zum fünften Mal in Paris vergeben. Der Concours-Award für den schönsten Klassiker ging an einen Talbot-Lago Super Sport T150C „Goutte d’Eau“ von 1938, als Concept Car wurde der Jaguar C-X75 ausgezeichnet.

Seit 2005 verleiht der französische Traditions-Malletier und Mode-Gigant Louis Vuitton die gleichnamigen Classic Awards in zwei automobilen Kategorien: Mit dem Concours Award wird der Klassiker ausgezeichnet, der im Vorjahr bei einem der wichtigen Concours d’Elegance den Titel „Best of Show“ gewonnen hat. Der Concept-Preis ehrt den Prototypen des vergangenen Jahres, der nach Ansicht der Jury über das größte Potential verfügt, in vierzig Jahren den ersten Preis bei einem Concours zu gewinnen. Nachdem der Award im vergangenen Jahr in der Münchener BMW Welt vergeben wurde, fand die Preisverleihung in diesem Jahr im luxuriösen Restaurant Le Pré Catalan im Pariser Bois de Boulogne statt.

Louis Vuitton Classic Awards 2010/11: Talbot-Lago und Jaguar ausgezeichnet Louis Vuitton Classic Awards 2010/11: Talbot-Lago und Jaguar ausgezeichnet

Die Preisrichter um den Jury-Vorsitzenden und Award-Initiator Christian Philippsen – darunter bekannte Designer wie Chris Bangle, Ian Cameron, Frank Stephenson, Gorden Wagener und Matteo Fioravanti – hatten es nicht leicht. Schließlich waren im vergangenen Jahr zwischen Amelia Island, Pebble Beach und Schloß Bensberg zahlreiche einzigartige Klassiker mit dem Titel „Best of Show“ ausgezeichnet worden. Zu den Wettbewerbern zählten etwa ein Maserati Tipo 61 Birdcage, ein Delage D8 S und ein Bugatti 57C mit Gangloff-Karosserie. Letztlich einigte sich die Expertenrunde auf den Gewinner des Concorso d’Eleganza Villa d’Este 2010 – ein wunderbares Talbot-Lago Super Sport T150C Aerodynamic Coupé, das seine tropfenförmige „Goutte d’Eau“-Karosserie im Jahr 1938 bei Figoni & Falaschi erhalten hatte. Laut Christian Philippsen revolutionierte Joseph Figonis fließender Entwurf das Automobildesign zu einer Zeit, als die meisten Karosserien noch deutlich kubenförmiger waren.

Die Tatsache, dass der Talbot-Lago bei den 24 Stunden von Le Mans angetreten ist, trug ebenfalls zur Wahl durch die Jury bei. Oscar Davis, Automobil-Sammler aus New York und Besitzer des Talbot-Lago, nahm den Louis Vuitton Classic Concours Award in Paris persönlich entgegen. Der Preis für die beste Konzeptstudie des vergangenen Jahres erhielt derweil der im September 2010 in Paris enthüllte Jaguar C-X75, mit dem die britische Traditionsmarke ihr 75. Jubiläum beging. Als Inspiration für die dramatische Sportwagenstudie, die mit Radnaben-Elektroantrieb und Mikro-Gasturbinen auf bis zu 330 km/h beschleunigen soll, dienten die C-Type- und D-Type-Rennwagen der 1950er Jahre – aber vor allem der 1966 gebaute Jaguar XJ13 Le Mans Prototyp. Jaguar-Designchef Ian Callum nahm den Louis Vuitton Classic Concept Award entgegen und bemerkte, eine Serienproduktion des prämierten Prototypen sei nicht ausgeschlossen.

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Beiden Siegern wird das Privileg zuteil, im nächsten Jahr als Mitglieder der Jury über die Preisträger der Louis Vuitton Classics Awards 2011/2012 abzustimmen.

Text: Jan Baedeker
Fotos: Louis Vuitton