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Jaguar Finest Club: Schottland mit Moet Hennessy

Viel Nebel, viele zottelige Schafe und schräge Dudelsackklänge – so das geläufige Bild von Schottland. Doch das Heimatland von Rob Roy und Sean Connery bietet weit mehr! Der Jaguar Finest Club lud zum exklusiven Erlebnistrip mit Moet Hennessy an die Nordspitze der britischen Insel. Classic Driver war bei der Reise mit automobilem Hintergrund dabei...

Jaguar Finest Club: Schottland mit Moet Hennessy Anfangs schienen sich noch alle erwarteten Clichés zu bestätigen. Nach der Landung auf dem Flughafen von Inverness, der Hauptstadt der schottischen Highlands, wurden die Insassen der kleinen Saab-Maschine durch eine Nebelwand von der Konsistenz eines keltischen Eintopfes in die kleine Wartehalle des Airports geführt. Ein schnauzbärtiger Zollbeamter bittet die teils verständnislos dreinblickenden Reisenden mit einem lauten „Come awa ben!“ in das Gebäude, während die Lautsprecher an der Decke die Flughafenhalle mit „Amazing Grace“ erfreuten. Wahrscheinlich war die Dudelsackhymne extra zu Ehren der amerikanischen Hochzeitsgäste von Madonna und Guy Richie, die sich vor zwei Jahren in den Highlands das „Ja-Wort“ gaben, aufgelegt und seitdem nicht mehr ausgeschaltet worden.

Jaguar Finest Club: Schottland mit Moet Hennessy Vor dem Terminal wartet bereits ein Jaguar XJ nebst Chauffeur. Auch dem einstündigen Weg in Richtung unseres Gästehauses kann man zwischen den Nebelschwaden die eine oder andere Bohrinsel erahnen, die aus der schwarzen Nordsee ragt. Der Fahrer stammt aus der Gegend um Inverness und erzählt – soviel glaube ich zu verstehen – über die Berge und Seen, die an uns vorüberziehen. Auf meine Frage nach dem „world’s most famous sea monster“, dass im nahe gelegenen Loch Ness beheimatet sein soll, bekomme ich allerdings nur ein raues Lachen zur Antwort. Well, well. Auch wenn es das kamerascheue Seeungeeheuer nicht geben sollte – Schottland hat auch ohne Nessie genug skurrile Sehenswürdigkeiten. Wie zum Beispiel die höchste Hecke der Welt.

Der Himmel ist mittlerweile pechschwarz. Unser Jaguar biegt von der Hauptstrasse auf einen Kiesweg ab, der von knorrigen Bäumen und einer Mauer aus Naturstein gesäumt wird. Nach wenigen Minuten beleuchten die Scheinwerfer das Glenmorangie House, in dem der Jaguar Finest Club die kleine Reisegruppe untergebracht hat. Das Haus im typischen Highland-Stil gebaut und eingerichtet und bietet den Gästen aus der ganzen Welt die Möglichkeit, ein paar Tage Ruhe und Geruhsamkeit zu genießen. Die Belegschaft hieß die sechsköpfige Reisegruppe herzlich wilkommen und lud auch gleich zum ersten Whiskey im Kaminzimmer. Es stellte sich heraus, dass alle Teilnehmer nicht zum ersten Mal mit dem Jaguar Club verreisten und die bisherigen Veranstaltungen einstimmig lobten.

Jaguar Finest Club: Schottland mit Moet Hennessy Nach einem schottischen Dinner und einem weiteren Glenmorangie Single Malt am prasselnden Kaminfeuer des gemütlichen „Buffalo Room“ war es an der Zeit, die Zimmer zu begutachten und die Betten zu testen. Die Flure und Räume des Glenmorangie House wirken übrigens nicht wie ein standardisiertes Hotel – man fühlt sich eher wie beim Besuch des Familiensitzes einer ehrwürdigen britischen Adelsfamilie. Auch die besonders herzliche und freundliche Betreuung der Gäste durch das Personal des Hauses trägt zur familiären Stimmung bei und in den Zimmern mit ihren kleinen Fenstern und dicken Bettdecken fühlt man sich sofort zu Hause – vor allem, wenn sich draußen vor den Scheiben die Bäume im Sturm biegen.

Jaguar Finest Club: Schottland mit Moet Hennessy Nachdem ich am nächsten Morgen in aller frühe die dicken Vorhänge zur Seite schiebe, wird mir erst bewusst, wo ich mich befinde. Vor mir liegen grüne Wiesen, eine Steilküste und dahinter die graublaue Nordsee. Ich ziehe mich schnell an und laufe aus dem Haus; eine von Natursteinen gesäumte Allee in Richtung Meer. Es ist frisch, um nicht zu sagen eiskalt. Mit zugeknöpfter Jacke stehe ich auf einem Felsen, und betrachte die Wellen, die unterhalb von mir auf dem Strand brechen. Um mich herum ist nichts außer einigen windschiefen Bäumen, kleinen Hecken und einigen schreienden Möven. Noch einmal hole ich tief Luft und gehe dann zum Haus zurück, um mich mit Kaffee und frischem Lachs auf Toast zu stärken.

Jaguar Finest Club: Schottland mit Moet Hennessy Einige Stunden später erreicht unsere kleine Jaguar-Kolonne die Glenmorangie Distillery – ein Naturstein-Anwesen mit kleinen weißen Fenstern. Auf der Führung durch die einzelnen Stationen der Produktion und Destillierung erfährt man, was einen guten Whiskey ausmacht. Wichtig ist die Qualität und der Mineralgehalt des Wassers – die Glenmorangie-Quelle liegt beispielsweise nur wenige Schritte von der Distillerie entfernt. Am stärksten wird der Geschmack eines Whiskeys allerdings von der Lagerung und Reifung im Fass beeinflusst. Je nach Holzart und Lagerungsdauer wird der Whiskey später heller, dunkler, leichter, weicher oder trockener. Das Eichenholz, das bei Glenmorangie verwendet wird, stammt aus Missouri. Je nachdem, ob in den Eichenfässern zuvor Sherry, American Bourbon oder Portwein gelagert wurde, bekommt auch der Whiskey nach einer gewissen Reifungszeit eine entsprechende Geschmacksnote. Besonders feine Zungen können sogar die Luft herausschmecken, die das Fass während der Reifung umgeben hat.

Jaguar Finest Club: Schottland mit Moet Hennessy Aufgewärmt von der ausgiebigen Whiskeyprobe kehren wir zum Gästehaus der Glenmorangie Distillery zurück, um einem einheimischen Falkner bei der Demonstration seiner Greifvögel zuzusehen. Der Mann, der eine wirklich innige Beziehung zu seinen Tieren pflegt, berichtet ausführlich, wie er selbst in den Highlands mit dem Falken auf Jagt geht. Währenddessen verschlingt der gewaltige Adler auf seinem Handschuh ein kleines gelbes Küken nach dem anderen. Ausgehungert von der beeindruckenden Vorstellung geht es zum traditionellen schottischen „Fish & Chips“ Abendessen mit Champagner. Anschließend besteht noch einmal die Möglichkeit, das neu erlernte Wissen am Whiskeysortiment des Hauses im Kaminzimmer zu vervollständigen.

Jaguar Finest Club: Schottland mit Moet Hennessy Und auch der nächste Tag beginnt – zur Freude meiner Kopfschmerzen - mit einer weiteren Whiskeyprobe, diesmal allerdings in der Glen Moray Distillery. Ich empfinde den zwölfjährigen Single Speyside Malt als besonders ansprechend. Nach einigen Fachsimpeleien mit den Angestellten aus der Destillerie, die aufgrund des leichten schottischen Sprachfärbung etwas schwierig ausfällt, hat die Gruppe die Möglichkeit, sich in der Brodie Countryfare mit regionalen Produkten wie Shortbread sowie Marmelade mit Whiskey, Brot mit Whiskey, Honig mit Whiskey, Bonbons mit Whiskey und Ähnlichem einzudecken.

Jaguar Finest Club: Schottland mit Moet Hennessy Da natürlich auch der automobile Teil der Reise nicht ins Hintertreffen geraten soll, führt der Weg weiter in das kleine, aber höchst interessante Moray Motor Museum. Nach einigen Gesprächen mit dem Museumsinhaber werden wir in den Keller des Hauses geführt, wo er eine Reparatur- und Restaurationswerkstatt betreibt. Neben diversen klassischen Aston Martin-Modellen, die für den Renneinsatz hergerichtet wurden, stand vor allem ein Jaguar E-Type Lightweight, von dem insgesamt nur 13 Exemplare gebaut wurden, im Interesse der Jaguar fahrenden Reisegruppe.

Jaguar Finest Club: Schottland mit Moet Hennessy Am Abend wurden die bereits geschulten Clubreisenden einer weiteren, ausgiebigen Whiskeyprobe unterzogen. Darauf folgte ein traditionelles Haggis-Dinner. Ich hatte mich bereits schlau gemacht und wusste, womit ich zu rechnen hatte. Dass schottische Nationalgericht enthält nämlich im Schafsmagen gekochte Hirschleber sowie Fleischreste und Hafermehl. Das ganze wird – wie auch sonst – mit Whiskey übergossen und schmeckt etwas intensiv. Aber mit genug Single Malt kann man sich mit dem Hackfleisch-Dish sogar anfreunden. Und das anschließende „Scottish Dancing“ im Kaminzimmer, zu dem extra ein „Piper“ – also Dudelsackspieler – aus einer benachbarten Ortschaft angereist war, bot Gelegenheit zum ausgiebigen Herumwirbeln nach hochschottischer Art.

Jaguar Finest Club: Schottland mit Moet Hennessy Der letzte Morgen an der Küste Nordschottlands wurde sportlich mit einem Bogen- und Tontaubenschieß-Wettbewerb begangen. Nachdem alle Pfeile verschossen waren wurden die Teilnehmer sehr herzlich von der freundlichen Belegschaft des Hauses persönlich verabschiedet. Im Jaguar ging es dann zurück zum Flughafen von Inverness, wo immer noch „Amazing Grace“ aus den Lautsprechern tönte. Vom Flugzeug aus konnte ich noch einmal auf die Silhouette der Highlands blicken. Hatte ich jetzt eine genauere Vorstellung vom Land der McLeods und Maclachlans? Der Kulisse von „Highlander“ oder „Braveheart“?

Jaguar Finest Club: Schottland mit Moet Hennessy Ich hatte auf jeden Fall eine Idee, was Schottland alles zu bieten hat. Die vier Tage waren rasend vergangen und man hatte unglaublich viel gesehen und erlebt. Im nachhinein sollten mir die Tage noch weitaus länger vorkommen. Und selbst als Freund von Individualreisen war ich mir von dem professionell ausgearbeiteten Programmablauf in keinem Moment eingezwängt vorgekommen. Ich bezweifle, dass es möglich ist, in so kurzer Zeit einen intensiveren Eindruck von einem Land und auch seinen Bewohnern zu bekommen. Dafür ein großes Lob an die beiden Damen, die für die Veranstaltungsplanung und Betreuung der Gäste verantwortlich waren. Man darf wohl gespannt sein, welches Ziel der Jaguar Finest Club seinen Mitgliedern als nächstes anbietet. Lohnenswert wird es mit Sicherheit sein.

Informationen zum Jaguar Finest Club erhalten Sie in unserer Reportage imGuide-Bereich.

Text: Jan Baedeker
Fotos: Isabelle Kaus / Jan Baedeker