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Investment-Tipp: Ferrari 550 Maranello

Vor knapp 15 Jahren, als Ferrari seine neue Berlinetta auf dem Nürburgring feierlich enthüllte, ging ein Raunen durch die Fachwelt der Sportwagenjournalisten. Der schöne Zweisitzer mit der langen Motorhaube nahm gekonnt Designelemente seiner Ahnen 250 GTO und Daytona auf und verband diese in einer modern-grazilen GT-Karosse. Ein Metall gewordener Traum namens „550 Maranello“.

Der natürlich mit einem V12 befeuerte Gran Turismo gewann seine Kraft aus 5.474 ccm Hubraum und war – ansprechend verpackt – vor dem Fahrer platziert. Per Transaxle-Prinzip wurden die 485 PS über ein Sechsgang-Getriebe an die Hinterachse geleitet. Ferrari hatte zudem zeitgemäße Technik-Features wie 4-Kanal-ABS, ASR, eine geschwindigkeitsabhängige Servolenkung und eine Klimaautomatik verbaut. Damit war der Ferrari 550 Maranello ein extrem souveräner Reisewagen, schnell und komfortabel zugleich.

Der Sportwagen erreichte die 100-km/h-Marke aus dem Stand in nur 4,5 Sekunden und ließ dem Luftwiderstand erst bei 320 km/h die Oberhand. Ein Gran Turismo zum Glücklich- und Altwerden – das dachten sich wohl auch die rund 3.600 Erstbesteller bis zum Jahr 2001.

Dann setzte Ferrari in Form des optisch und technisch leicht modifizierten 575M noch Einen drauf. Der Nachfolger sollte vor allem motorseitig noch vielversprechender sein als das Ursprungsmodell und bot abermals bessere Werte – bei bester thermischer Gesundheit seines auf 5.748 ccm angewachsenen Hubraums. Zudem erfreute das Ferrari-Werk seine große Fan- und (etwas kleinere, aber dafür ebenso getreue) Käuferschar im Herbst 2000 mit einer offenen Barchetta-Version.

Der nur 448 Mal gebaute Ferrari 550 Barchetta war naturgemäß aufgrund der Limitierung ein Spekulationsobjekt und versprach den wenigen Glücklichen, die bei der Zuteilung bedacht wurden, eine nette Rendite beim Weiterverkauf – seinem unzulänglichen Verdeck zum Trotz. Mein Investmenttipp ist jedoch nicht die offene Variante, sondern der Urtyp des 550. Heute finden sich reichlich dieser grandiosen Fahrmaschinen im Internet offeriert – derzeit mehr als einhundert an der Zahl. Man munkelt, dass manche Besitzer ihre Fahrzeuge erst gar nicht offiziell anbieten, um das Angebot bei derzeit eher bescheidenen Verkaufsaussichten nicht noch größer werden zu lassen. Die aktuellen Preise sind moderat für einen GT dieses Kalibers: Schon für unter 50.000 Euro finden sich Exemplare mit unfallfreier Historie und sauberen Service-Nachweisen. Bei etwa 75.000 Euro ist momentan das Ende der Fahnenstange erreicht (für die offene Version wird etwa das Doppelte verlangt).

Sicher ist dieser Investmenttipp eher perspektivisch zu verstehen, denn an einen baldigen Preisauftrieb mag zur Zeit selbst ein ausgesprochener Optimist nicht so recht glauben. Dennoch lautet mein Tipp: Gönnen Sie sich jetzt einen 550 Maranello, denn billiger wird er nicht mehr werden!

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Während einige Automobile einen regelrechten Preishöhenflug erleben, sind oder bleiben andere unterbewertet. In dieser Reihe stellt der Automobil- und Marktexperte Stephan Arensmeier (CLASSICON) Ihnen Fahrzeuge vor, die aus seiner persönlichen Sicht gute Chancen auf Wertsteigerung haben.

Text: Stephan Arensmeier
Fotos: Ferrari



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