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Investment-Tipp: Alfa Romeo 2600

Unser neuester Investment-Tipp ist der Alfa Romeo 2600, dessen zahlreichen Karosserievarianten bis zur extravaganten Zagato-Version reichten. Markt-Experte Stephan Arensmeier erläutert, welche Modelle heutzutage interessante Investments darstellen.

Als Nachfolger der Baureihe 2000 präsentierte Alfa Romeo im Jahr 1961 das Modell „2600“, was zumindest karosserieseitig einer Wiederauferstehung der gerade zu Grabe getragenen Top-Modelle gleich kam. Bei gleicher Silhouette verriet nun ein breiter Lufteinlass auf der Motorhaube, dass sich nun ein größeres Aggregat unter Selbiger befand, das nach mehr Frischluftzuführung verlangte. Dem Wunsch der wohlhabenden Klientel entsprechend, die mit diesem Fahrzeug erreicht werden sollte, war der 2600 mit einem neuen Reihen-Sechszylinder ausgestattet, der aus seinem Namen gebenden Hubraum ordentliche 145 PS mobilisierte, die zu einer Spitze von knapp 200 km/h reichten.

Investment-Tipp: Alfa Romeo 2600 Investment-Tipp: Alfa Romeo 2600

Die Mixtur aus ansprechender Karosserie, üppiger Ausstattung, fortschrittlicher Technik und guten Fahrleistungen war dem Mailänder Hersteller gut gelungen, doch auch die relativ hohen Preise ließen einen größeren merkantilen Erfolg nicht zu: 2.257 Spider wurden bei Touring gefertigt und genau 6.999 Sprint-Modelle, die bei Bertone entstanden. Die meisten von ihnen sind in dem vergangenen halben Jahrhundert seit ihrer Produktion von Oxidation dahin gerafft worden. Die noch Verbliebenen werden nicht gerade heiß begehrt von der Schar derjenigen, die sich dem alten Blech verschrieben haben: Moderate Preise um 50.000 Euro werden aufgerufen für gute Exemplare des Spider. Dabei ist gerade die offene Version mit ihrem wohlproportionierten Blechkleid und der formalen Ähnlichkeit zum herrlichen Maserati 3500 Spider der gleichen Bauzeit (der das Fünffache kostet) prädestiniert für höhere Preisregionen.

Das gilt – abgemildert – auch für das zweitürige Coupé, das im gleichen Zustand etwa bei 60 Prozent des Marktpreises vom Spider liegt, fehlt ihm doch die Grandezza seines offenen Pendants und die Vollblut-Sportlichkeit seiner kleinen Derivate, die als „Bertone-GT“ ab 1963 mit ihren Vierzylindermotoren Automobilgeschichte geschrieben haben. Dennoch haben ihre aktuellen Marktpreise Potenzial, fänden sich nur genügend Connaisseure, die sich der Qualitäten dieses Modells erinnern: Serienmäßiges Fünfganggetriebe, ab 1963 Scheibenbremsen an beiden Achsen. Nicht ohne Grund war der Alfa Romeo 2600 Sprint zu seiner Bauzeit halb so teuer wie ein Ferrari.

Der Exot dieser Baureihe ist das Modell 2600 SZ aus dem Hause Zagato, das seit jeher für seine extravaganten und aerodynamisch optimierten Karosserien bekannt ist: Nur 105 Exemplare des sportiven Ablegers mit der eigenwilligen Frontpartie, der für bis zu 210 km/h gut war, entstanden in Handarbeit in der kleinen Werkstatt in den Jahren von 1965 bis 1967. Heute sind sie so selten, dass verlässliche Marktpreise kaum möglich sind, finden im seltenen Falle eines Besitzerwechsels hier doch automobile Kuriosität und automobiler Gourmet eher auf nicht öffentlichen Wegen zusammen.

Doch für welche Variante des 2600 Sie sich auch entscheiden sollten: Mit Hinblick auf den Motor haben Sie auf jeden Fall sechs Richtige! Ein Nachfolgemodell mit Sechszylindermotor gab es damals nicht – erst 1979 erschien wieder ein „großer Alfa".

Eine Auswahl an Alfa Romeo 2600 finden Sie im Classic Driver Automarkt, klicken Sie hier.

Während einige Automobile einen regelrechten Preishöhenflug erleben, sind oder bleiben andere unterbewertet. In dieser Reihe stellt der Automobil- und Marktexperte Stephan Arensmeier (CLASSICON) Ihnen Fahrzeuge vor, die aus seiner persönlichen Sicht gute Chancen auf Wertsteigerung haben.

Text: Stephan Arensmeier
Fotos: Alfa Romeo