
Der „Berglöwe“ hat es wieder einmal geschafft. Herbert Stenger (54) ist Sieger der Internationalen Deutschen Bergmeisterschaft. Nach dem Endlauf Mitte Oktober in Mickhausen bei Augsburg führt der „Bayern Blitz“-Rennstallchef (auf BMW CN Sport Produktionswagen / Eigenbau) mit 306 Punkten vor Uwe Lang auf Osella PA20 BMW (274 Punkte) und Pierre André Meroz auf BMW C3 Sport Junior Prototyp (227 Punkte).
Seine „Equipe Stenger“ beherrscht das Bergrenngeschehen, denn auch die beiden Platzierten gehören dem bayerischen Rennstall des alten Meisters an.
Schon seit einigen Wochen stand fest, dass die Meisterschaftsplätze für Tourenwagen und Rennsportfahrzeuge an Norbert Handa und Stenger vergeben waren. Dennoch geriet der letzte Lauf am 12./13. Oktober – perfekt vom 50. Jubiläum feiernden MSC Bobingen organisiert – zum packenden Ereignis, trotz ungünstiger Wetterverhältnisse. Über 12.000 Zuschauer und mehrere TV-Sender verfolgten das Geschehen.
An den Start gingen sechs Formel 3000-Boliden. Herbert Stenger lieferte sich mit seinen Teamkollegen Lang und Meroz sowie den übrigen Piloten einen packenden Kampf um den Gesamtsieg und im Top Finale.
Obwohl Stenger vor keinem Rennen die Piste testen durfte, wurde er schon im ersten offiziellen Trainingslauf ein wahrer Zauberer und bis zum dritten Qualifikationslauf immer schneller. Schließlich schaffte er sogar mit einer Zehntel Sekunde Vorsprung den Sieg im Qualifikationsrennen und holte 30 Maxpunkte. Für den ersten Top Finallauf riskierte Stenger mehr als alle anderen und mehr als normalerweise: Er setzte trotz feuchter Piste auf Slicks und war damit nur vier Hundertstel langsamer, als sein Gegenspieler Uwe Lang auf Osella PA 20.
Für den zweiten Top Lauf war somit klar, wenn die Strecke noch etwas mehr abtrocknet und die Konkurrenz erst im zweiten Lauf Slicks montiert, wird Stenger den kleinen Vorteil in einen Sieg umsetzen – und so kam es auch.
Mit einem neuen C-Rekord auf der noch feuchten Waldpassage fuhr der Sommerkahler 1,5 Sekunden schneller, als der bestehende Streckenrekord aus 2001, der im Trockenen gefahren wurde. Damit holte er sich souverän den Divisionssieg in der DM-Wertung und weitere zehn Zusatzpunkte. In der Tageswertung musste Stenger nur die zwei F3000-Piloten Bossy /F und Regal /F knapp vorlassen. Die Gesichter der CN-, C3- und anderen Formel3000-Piloten jedoch waren lang, nachdem es im Training noch nach einer Niederlage für Stenger ausgesehen hatte. Hier wurde wieder einmal die Erfahrung und Routine des „Berglöwen“ klar ersichtlich, denn wer gewinnen will, muss an ihm vorbei fahren und das ist in dieser Saison keinem gelungen.
Auch der Gastfahrer Pierre Andrè Meroz aus der Schweiz belegte einen guten 5. Platz und ist damit Dritter in der Gesamtwertung der Int. Deutschen Bergmeisterschaft
Punkte-Endstand in der Int. Deutschen Bergmeisterschaft:
1. Herbert Stenger Sommerkahl: | 306 Punkte mit BMW CN Sport Produktionswagen Eigenbau. |
2. Uwe Lang Schweinfurt: | 274 Punkte mit Osella PA 20 BMW. |
3. Pierre Andrè Meroz Blonay/CH: | 227 Punkte mit BMW C3 Sport Junior Prototyp, Hersteller: Equipe Stenger Alle 3 Fahrer sind vom „Team Bayern Blitz“ und somit das erfolgreichste Motorsportteam Europas. |
Text: Bernd Quaas / Fotos: Quaas / Archiv Stenger
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