Es ist wieder soweit! Die Uhren wurden vorgestellt, der Himmel ist blau und die Welt ist frühlingshaft friedlich. Wir befinden uns an einem schönen Fleck im Westen der Grafschaft Sussex – genauer gesagt auf dem herrschaftlichen Landsitz in Goodwood. Dort, wo der Rasen nicht einfach grün ist, sondern die Farbe „British Racing Green“ trägt. Wir folgten einer Einladung des Hausherren Lord March, der uns seine Pläne für das diesjährige Festival of Speed vorstellte.
Wie gewohnt ist das Programm dieser Veranstaltung eine dem Generationskonflikt trotzende Mischung aus alt und neu. Auf dem Festival of Speed treffen neue Supersportwagen auf die automobilen Veteranen aus den Kindertagen des Motorsports. Ein buntes Stelldichein aus F1-, Le Mans- und historischen Rennwagen.
In diesem Jahr hat die Goodwood Road Racing Gesellschaft die Veranstaltung unter das Motto „Racing for Glory – 100 Jahre Grand Prix“ gestellt. Der erste Grand Prix wurde 1906 in Frankreich (genauer in Le Mans) veranstaltet. Heute, 100 Jahre später, haben es sich die Festival-Organisatoren zum Ziel gemacht, so viele bedeutende Autos und Piloten wie möglich zusammenzubringen, um dieses Jubiläum gemeinsam auf der Rennstrecke zu feiern. Das bis jetzt gemeldete Starterfeld ist eine bunter Reigen der Motorsportgeschichte. An den Start gehen werden ein Mercedes Baujahr 1906, Bugatti und Alfa Romeo aus den Zwanziger Jahren, die Mercedes-Benz Silberpfeile und Auto Union-Rennwagen, Vanwall, Ferrari und Maserati, BRM, Lotus und Cooper und so weiter. Komplettiert wird dies mit den modernen Formel 1-Teams. Und – wie auch bei den vergangenen Festivals – werden viele aktuelle Rennpiloten vor Ort sein.
Weitere Jubiläen, die gefeiert werden, sind das 100 Jährige Bestehen des berühmten Straßenrennens Targa Florio und die 40 Jahr Feier der TransAm- und CanAm-Rennserien. Aus diesem Anlass werden unter anderem ein Boss 302 Mustang und ein Plymouth Barracuda zu bewundern sein und die beiden zweisitzigen Prototypen eines Lola T70 Spyder und eines McLaren M8s. Porsche hat versprochen, den 1.000 PS starken 917/30, den Derek Bell gefahren ist, mitzubringen.
Das Renault-Team, das letztes Jahr sehr erfolgreich an der Formel 1 teilgenommen hat, zeichnet sich dieses Mal für die Gestaltung der jedes Jahr wechselnden Festival-of-Speed-Skulptur vor Schloss Goodwood verantwortlich. Die Einbindung von Autoherstellern war immer eine Herzensangelegenheit und eine maßgebliche Voraussetzung für den großen Erfolg des Goodwood Festivals. Deshalb werden auch dieses Jahr die eingeladenen Hersteller ihre Museumstüren öffnen und ihre Schmuckstücke auf den Weg nach England schicken.
Auch dieses Jahr findet der Supercar Run statt. Dieser feste Bestandteil des Festival of Speeds zeigt, was die Supersportwagen der neuesten Generation leisten können. Zu den Leistungsträgern gehört 2006 auch der Ferrari F599 GTB, der das erste Mal in Großbritannien gezeigt wird. Bugatti wird den Veyron in den Ring schicken, Audi hoffentlich das neuen R8 und Prodrive wird mit dem ersten voll funktionsfähigen P2 Konzeptauto an den Start gehen.
Auf dem zwölften Cartier „Style et Luxe“-Wettbewerb wird ein „Pebble-Beach“-Gewinner präsentiert. Der einzigartige „Round Door Rolls-Royce“ mit einer Karosserie aus den Händen des Belgiers Henri Jonckheere. Zur diesjährigen Jury hat Lord March auch die Autofans George Lucas und David Linley berufen.
![]() Lamborghini Miura P400S Jota Replica, Baujahr 1966 |
![]() Bugatti und Maserati - 'Les Grandes Marques' |
![]() AC Cobra Mk II, Baujahr 1966 |
![]() Valentine Lindsay und Jaguar D-Type, Baujahr 1955 |
![]() Sir Stirling Moss vereint mit einem Aston Martin DBR1 |
![]() Justin Law in einem Lister Jaguar Costin Coupe |
Das Goodwood Festival of Speed findet vom 7. bis 9. Juli 2006 statt. Weitere Informationen finden Sie unter www.goodwood.co.uk.
Text: Steve Wakefield
Fotos: Classic Driver
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