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Gooding & Company Auktion in Pebble Beach 2005: Steve McQueens Ferrari wird versteigert

Gleich zweifach berühmt ist ein Ferrari der diesjährigen Gooding & Company Auktion in Pebble Beach: Der Ferrari 275 GTS/4 NART Spyder wurde 1967 Zweiter beim 12-Stunden-Rennen in Sebring und bekam außerdem eine Rolle als Steve McQueen Auto im Film „The Thomas Crown Affair“. Am 21. August kommt dieses berühmte Exemplar anlässlich des Concours d’Elegance unter den Hammer.

Le Mans-Gewinner und US-Importeur Luigi Chinetti bezeichnete den 275 GTS/4 NART Spyder damals als den ultimativen offenen Ferrari. Beim dem hier gezeigten Exemplar handelt es sich um einen Prototyp, der erste von nur zehn gebauten, mit der Chassisnummer 09437. Noch seltener macht ihn sein Aluminium-Körper, mit dem lediglich zwei NART Spyder ausgestattet wurden.

Gerade noch rechtzeitig wurde der Ferrari Ende 1966 fertig gestellt, um 1967 in den USA an dem 12-Stunden-Rennen von Sebring teilzunehmen. Hinterm Steuer saßen abwechselnd die Journalistin Denise McCluggage und Marianne „Pinkie“ Rollo. Bei diesem Rennen gingen sie als einziges Ferrari/NART-Team an den Start – nachdem der Hersteller zuvor einen Streit mit dem Sebring-Veranstalter Alec Ullman hatte. Beim einzigen Langstreckenrennen, das der NART Spyder jemals bezwingen sollte, sicherten sich die Ladies einen grandiosen zweiten Platz im Klassement hinter einem Shelby GT350.

Zum zweiten Mal berühmt wurde der NART Spyder im Film „The Thomas Crown Affair“, in dem Steve McQueen und Faye Dunaway die Hauptrollen spielten. Das leistungsstarke Cabriolet passte perfekt zum wohl gepflegten Charakter des risikoreichen Steve McQueen. Für den Film wurde der Ferrari allerdings in rot umlackiert – das grelle Gelb machte sich nicht gut vor der Kamera.

McQueen, dem sich zwischen den Dreharbeiten viel Zeit bot, den NART Spyder ausgiebig zu fahren, war überwältigt von dem Auto – so sehr, dass er sich seinen Eigenen bestellte, den Sechsten der zehn je gebauten Exemplare mit der Chassisnummer 10435.

Chinetti verkaufte den Prototyp an seinen guten Kunden Norman Silver, der ihn fast 20 Jahre lang fuhr. Der folgende Besitzer war Dano Davis. 1985 übernahm er das Auto und ließ es bei Shelton Ferrari komplett restaurieren und in seinem ursprünglichen Gelbton „Giallo Solare“ lackieren. In diesem Zustand gewann das Auto im Jahr 1987 den Best of Show Award beim Ferrari Club of America National Concours.

Der letzte Besitzer erwarb den NART Spyder 1996 und fuhr ihn bei einigen amerikanischen Rallyes. Dank sorgfältiger Reparaturen und pfleglicher Behandlung blieb sein perfekter Zustand bis heute nahezu erhalten.

Der 275 GTS/4 NART Spyder, Chassisnummer 09437, wird bei der Gooding & Co im originalen Gelbton, mit einem schwarzen Lederinterieur sowie Aluminium-Felgen – das Originaldesign vom Rennen in Sebring 1967 – versteigert. Den Schätzwert des Fahrzeugs erfahren Sie nur auf Anfrage direkt beim Auktionshaus.

Ein weiteres attraktives Lot der Auktion ist der 1950er Ferrari 166MM/195S Le Mans Berlinetta, Chassis 0060M. Er besitzt einen kürzeren, 2250 mm langen Radstand und einen 2,3 Liter V12-Motor mit 180 PS, der speziell für Wettkämpfe konzipiert wurde. Das Auto bringt eine eindrucksvolle Rennhistorie mit sich. Sein Schätzwert liegt bei 1.400.000 bis 1.900.000 Euro.

Die Auktion findet im Pebble Beach Equestrian Center am Sonntagnachmittag statt. Vorbesichtigungen sind vom 18. bis 21. August möglich.

Die komplette Auktionsliste sehen Sie hier. Für weitere Informationen klicken sich auf www.goodingco.com.

Text: Classic Driver
Fotos: Gooding & Company


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