Erstmals in der Automobil-Geschichte enthüllte die italienische Sportwagenschmiede ein neues Modell in Amerika. Die Premiere des neuen Ferrari 612 Scaglietti im Zuge der NAIAS in Detroit ist kein Zufall - vor genau 50 Jahren erreichte der erste Ferrari GT die Vereinigten Staaten. Heute sind die USA der wichtigste Absatzmarkt für Ferrari und auch der Erfolg des neuen Zwölfzylindermodells wird sich nicht unwesentlich an den Absatzzahlen in Nordamerika messen.

Die Enthüllung des Ferrari 612 Scaglietti ist übrigens nicht die einzige Aktion, die Ferrari anlässlich des 50 jährigen Jubiläums geplant hat. In jedem Ferrarimodell, das 2004 in den USA verkauft wird, ist eine Plakette angebracht, die auf die langjährige Exporttradition verweist. Zudem wird Ferrari im August beim Concours d’Elegance im kalifornischen Pebble Beach als Sondermarke vertreten sein.

Der Ferrari 612 Scaglietti ist das Nachfolgemodell des erfolgreichen Ferrari 456 GT, der seit 1992 produziert worden war. Das viersitzige Reisecoupé ist mit einem 540 PS starken 5,7-Liter-V12-Triebwerk ausgestattet, das eine Spitzengeschwindigkeit jenseits der 315 km/h erlaubt. Die Typenbezeichnung Scaglietti bezieht sich auf den berühmten Modeneser Karosseriebauer Sergio Scaglietti, der für Ferrari in den 50ern und 60ern zahlreiche unvergessliche Formen erschaffen hatte. Die Auslieferung an die weltweiten Händler folgt im Laufe des Frühjahrs. Der Preis wird bei etwa 210.000 Euro liegen.

Nordamerika ist übrigens nicht die einzige Supermacht, die sich an den kurvenreichen Automobilen aus Maranello erfreuen darf: Bis Ende 2004 will Ferrari den Vertrieb ihrer roten Sportwagen auch in China und Russland weiter ankurbeln.

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Text: Jan Baedeker
Fotos: Ferrari