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East Coast Classic Rally 2003

Mittwoch, 3. September 2003, 8.30 Uhr, Hornsby, Australien – Auf dem Parkdeck der Hornsby Mall glänzen 70 klassische und moderne Automobile in der strahlenden Sonne eines herrlichen australischen Frühlingsmorgen und warten darauf, die Startlinie der fünftägigen East Coast Classic Rally zu passieren. 2003 soll das bisher erfolgreichste Jahr der noch relativ jungen Rally werden.

Obwohl die East Coast Classic Rally erst vier Jahre besteht, teilt sie Philosophie, Regelungen und Wettbewerber (unter anderem den zweimaligen Barthurst 1000 Gewinner John Goss, der 1985 mit dem deutschen Rennfahrer Armin Hahne zusammmen arbeitete) mit anderen großen Rallyes wie der Targa Tasmania oder Classic Adelaide. Sie ist eine von insgesamt vier Rallyes in Australien und die einzige in New South Wales.

Dieses Jahr wurde die Rallye das erste Mal fuer Autos ab dem Baujahr 1982 geöffnet, um auch Besitzern von neueren Wagen die Möglichkeit dieses einzigartigen Erlebnisses zu bieten. Daraus ergibt sich folgende Einteilung: Gruppe 1: Classic cars – competition und touring Gruppe 2: Modern cars – competition und touring In der Kategorie Competition wird das Rennen auf Zeit gefahren, während in der Kategorie Touring nach einer festgelegten Höchstdurchschnittsgeschwindigkeit gefahren wird.

Nachdem sich das Wochenende zuvor alle teilnehmenden Fahrer und Autos gemaess der Vorschriften überprüfen lassen mussten, stand dem Startschuss am Mittwoch zum sogenannten Prolog nichts mehr im Weg. Mit der Sonne auf dem Dach und dem Duft von 70 Motoren in der Nase führte die Route durch die wunderschönen Ku-Ring-Gai Chaise und Marramarra Nationalparks nach Parramatta, um dort den ersten Tag mit der Vergabe der Routenbücher für die folgenden Strecken zu beschließen und Kraft zu sammeln.

Pünktlich um 8.30 Uhr des folgenden Tages verließen die Teilnehmer in Begleitung vieler Schaulustiger den Ort in Richtung Eastern Creek Raceway. Auf dieser bekannten Rennstrecke mussten drei Runden auf Zeit absolviert werden. Weiter ging es dann westlich durch die atemberaubende Landschaft der Blue Mountains ueber Penrith und Lithgow nach Bathurst, der ältesten Stadt im Landesinneren von Australien und Ort des berühmten MtPanorama Circuit, Treffpunkt der bekanntesten australischen Rennen, wie des Bathurst 1000. Mit einem Galadinner für alle Teilnehmer, Organisatoren und Helfer klang die erste Etappe aus.

East Coast Classic Rally 2003 Am folgenden Tag erwartete die Teilnehmer unter anderem drei verschiedene Rennstrecken auf dem MtPanorama Circuit, der dieses Jahr erstmalig fuer die Wettbewerber zugänglich war. Auch am Samstag drehten die Motorsport-Fans auf dem berühmten Hügel ihre Runden, doch sollte der Tag noch andere Herrlichkeiten bieten. Zum Morning Tea traf man sich in Carcoar, einem kleinen, aber wunderschönen Goldgraeberdorf, südwestlich von Bathurst. Zum Abschluss der Rallye am nächsten Tag hatten die Organisatoren ein weiteres As im Aermel. Im Olympic Park Sydney durften die Teilnehmer ein letztes Mal aufs Gaspedal treten und ihr fahrerisches Können auf einer Strecke rund um den Tennis Centre unter dem Jubel der Zuschauer beweisen.

Mit einem australischen Barbeque und der Preisverleihung im Tennis Centre des Olympic Park Sydney schloss die vierte und bisher erfolgreichste East Coast Classic Rally 2003.

East Coast Classic Rally 2003 East Coast Classic Rally 2003

Den ersten Platz der Classic Competition konnten Douglas Briese aus Melbourne mit Beifahrer Martin Shepherd in ihrem Renault 5 Turbo von 1981 für sich gewinnen, dicht gefolgt von Alf Bargwanna/Michael Ryan mit einem Torana XU1 von 1972. Den dritten Platz belegten Kevin und Richard Whitehead in ihrem Datsun 240Z von 1973.

Der Start in Seefeld ( 9.7.) am nächsten Morgen war unbeschreiblich, mitanzusehen wie die Wagen in Startaufstellung gingen, letzte Hand angelegt wurde, der Verkehr gestoppt wurde, das alles in Verbindung mit dem Geräusch und dem Geruch der Motoren wird unvergessen bleiben. Über malerische Pässe und durch spektakuläre Landschaften, vorbei an RT's und CH's bewegte sich der Tross Richtung Graubünden, wo er im Suvretta House schon erwartet wurde. Die Etappe war etwas kürzer, was es erlaubte, auch die angenehmen Seiten des Hotels, Schwimmbad, Sauna usw. kennen zu lernen. Der abendliche Aperitif und das anschliessende Dinner ließen keine Wünsche mehr offen.

Obwohl Rallyspezialist Warwick Rooklyn mit Beifahrerin Linda Long ihren Mitsubishi Evo 7 von 2001 bis an die Grenze brachte, konnten sie in der Kategorie Modern Competition Tony Quinn aus Brisbane mit Beifahrer Keith Wenn in einem Porsche Turbo von 2001 den ersten Platz nicht streitig machen und landeten auf dem zweiten Platz. Den dritten Platz belegten Martin Higgins/Peter Burrey mit einem Mitsubishi Evo 6 von 2000.

Am Donnerstagmorgen (10.07) wurde man fast schon etwas melancholisch, sollte doch heute die letzte Etappe Richtung Luzern/Vierwaldstättersee gestartet werden. Man braucht es fast schon nicht mehr zu erwähnen, die Landschaft war atemberaubend und zum Mittagessen wurde uns vom Gasthof Stausee ein besonders „hexiges“ Willkommen bereitet - ganz Innerthal war auf den Beinen um uns gebührend zu empfangen.

In der Kategorie Classic Touring belegten Byram Johnston/Nathan Johnston in ihrem Porsche 911 RS von 1973. Einen zweiten Platz belegte das Vater-und-Sohn-Team Warren und Max Riddell in einem Volvo 242Gt von 1980. Einen souveraenen dritten Platz belegten Frank Bors/Robert Cameron mit ihrem Ford Galaxie von 1966. Den ersten Platz in der Modern Touring Kategorie konnten Michael Gaynor mit Beifahrer Tony Esplin in einem Ferrari F355 Berlinetta fuer sich gewinnen, während ein Mini Cooper S von 2002 mit Matthew Freeburn und Matthew Twymble als Fahrer den zweiten Platz belegten. Den dritten Platz machten Sydney Low und Beifahrer Tony Pennell in einem Ferrari 550 Maranello aus.

„Das war die bisher erfolgreichste Rallye“, meint Event Direktor John Flower, „wir koennen rundum zufrieden sein.“ Nun geht es wieder ans Organisieren und Planen, damit die nächste Drive Safely East Coast Classic Rally wieder ein voller Erfolg wird.

Text: Swantje Diekstall
Fotos: East Coast Classic Rally