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Dom Pérignon Luminous: Die Erleuchtung

Das belgische Avantgarde-Modehaus Maison Martin Margiela bereichert das traditionelle Paris mit einer dekadenten Verrücktheit: Es hat dem verstaubten Luxushotel „Maison des Centraliens“ ein neues, unwirkliches Makeover verpasst.

Im Mai feierte das auf den Namen „La Maison Champs Elysées“ getaufte Hotel seine Wiedereröffnung – und überraschte mit einem raffinierten Interieur: Das verschnörkelte Stadthaus, aus dem Second Empire stammend, war in ein surrealistisches Monument ganz à la Maison Martin Margiela verwandelt worden. Das ganze Hotel ist eine Hommage an die optische Täuschung: Stühle und Tische scheinen in der Luft zu schweben und mit einer ausgeklügelten Trompe l’oeil Tapete bezogen, sehen geschlossene Türen wie geöffnet aus. Ein Korridor ist vom Fußboden bis zur Decke mit einer Art Alufolie und Spiegeln dekoriert, die einen wie ein Astronaut in Kubricks „2001: A Space Odyssey“ vorkommen lassen. Die dominierende Farbe im ganzen Haus ist ein klinisches Weiß.

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Wenn man bedenkt, dass die klassischen Hotels in Paris normalerweise mit Himmelbetten und Louis-Quatorze-Tapeten ausgestattet sind, scheint es fast, als wollten die Belgier mit ihrem skurrilen Entwurf den Franzosen ein Leid antun. Doch es steht natürlich ein geschäftlicher Grund dahinter: Maison Martin Margiela – welches nicht mehr unter der Leitung des furchtlosen Martin Margiela steht – hat sich vor mehr als zwanzig Jahren mit ausgefallenen, dekonstruktivistischen Designs, die oftmals als Kritik an dem damaligen Hang zu opulenten Kleidern gedeutet wurde, an die Spitze der Modeszene katapultiert. Die Marke ist seither Kult und sehr beliebt bei Trendsettern – unter ihnen loyale Fans, die von Jay-Z bis zu Thom Yorke reichen.

Im Gegensatz zu den sonst eher pompös gehaltenen Pariser Hotels ist das „Maison des Centraliens“ damit vor allem: cool! Bernadette Chevallier, die den Neuaufbau des Hotel mitgesteuert hat, kommentiert: „Das Maison Champs Elysées fokussiert im Kontrast zu den traditionell-gehaltenen Hotels auf Diskretion. Es legt Wert auf Unbeschwertheit, Humor und Gelassenheit. Anders als die meisten Luxushotels, werden wir eher als renommiertes Boutique-Hotel angesehen, dass Fünf-Sterne-Einrichtung und Service mit der Vision eines Business Hotels zusammenfügt.“ Noch ungewöhnlicher: Es ist verhältnismäßig bezahlbar. Die Zimmer starten bei einem Preis von 203 Euro pro Nacht. Ein gleich großes Zimmer kann in einem Viersterne-Hotel in Paris leicht das Doppelte kosten.

Weitere Informationen finden Sie unter: www.lamaisonchampselysees.com.Text: J. Philip Rathgen
Video: Dom Pérignon