Am vergangenen Wochenende wurde in Schwetzingen der Laufsteg zum 4. Internationalen Concours d’Elegance der Oldtimer-Gala eröffnet. Insgesamt 180 hochkarätigen Klassikern bot der berühmte Barockgarten Schwetzingens bei herrlichem Spätsommerwetter die perfekte Kulisse für eine extravagante Show. Classic Driver war bei diesem Spektakel vor Ort und mischte sich unter die rund 12.000 Besucher, um die schönsten Eindrücke dieser Veranstaltung festzuhalten.

Bei strahlendem Sonnenschein drängten sich über das gesamte Wochenende Scharen an Menschen durch den Schlosspark des Kurfürsten Karl Theodor, der mit seinem Hang zu schönen Künsten sicherlich große Freude an der Veranstaltung gehabt hätte. Der Samstagabend war den geladenen Gästen und Teilnehmern gewidmet. Zur Einstimmung des Abends fand ein Konzert im Rokoko-Theater statt, zu dessen Einlass die Herrschaften durch eine Kunstausstellung geführt wurden. Eines der Highlights der Ausstellung stellte Wachswerk-Special Guest, Hans Bauer (Wax-Cloning) mit seinen Wachshandgüssen dar. An seinem Stand konnten die Gäste – garantiert ohne anschließende Brandwunden – ihre Hand in Wachs verewigen lassen.

Den Abschluss des Abends bot in Anschluss des Gala-Dinners die geheimnisvolle Modenschau der „Lady Déesse“ – eine Hommage an die gleichnamige Göttin aus Frankreich und deren heimlicher Liaison mit einem stolzen Amerikaner aus dem Hause Ford, Fairlane war sein Name. Pate standen hierzu der spektakuläre Renntransporter vom Team Classic Driver und dessen Rennbolide, der Ford Fairlane. Nicht alles ging bei der Erstaufführung „reibungslos über die Bühne“, doch die Truppe von KJ Tech Services retteten mit tatkräftigem Einsatz die Show. Eine Premiere, bei der nichts schief läuft, ist eben eine schlechte Premiere...

Auch der Sonntag lockte mit strahlender Sonne zahlreiche Gäste in den Schlossgarten. Ihnen wurde ein einzigartiger Anblick aus feinster Automobilbaukunst geboten. Immer wieder traf man im „Garten Eden“ auf Raritäten wie einen Talbot Lago ‚Teardrop Coupé’ aus dem Jahr 1939 oder das Riley 2 ½ Liter Coupé RMB Köng von 1949 (Gewinner der Klasse K). Die extravagante Karosserie des RMB stammt von Karosserie Walter Köng aus Basel und vereint Stromlinie und klassische Linienführung, Aero-Design, Luxus und Komfort.

Auffallend war auch das Pegaso Z 102 Coupé Cupola von 1953, mit dem der AvD Präsident Fürst von Metternich zu Rekordfahrten und im 24h-Rennen von Le Mans an den Start gegangen war. Der Wagen steht heute im Museum Rosso-Bianco in Aschaffenburg. Eine weitere Seltenheit war das Simca Aronde 9 Coupé Facel, Baujahr 1951, so etwas wie die kleine Schwester des Facel Bentley, der 2003 beim Concours zu bewundern war. Besonders faszinierend bei den Facels ist die Innenausstattung. Wer es nicht weiß, vermutet echtes Wurzelholz hinter den Armaturen. Doch weit gefehlt – bei Facel wurde nie Holz eingebaut, stattdessen wurden die Armaturen in Wurzelholzoptik täuschend echt bemalt.

Die abschließende Siegerparade auf dem grünen Teppich offerierte den Anwesenden an diesem Tag eine große Show der Emotionen. Der wichtigste Preis „Best of Show“ wurde 2005 an das graugrüne Mercedes-Benz 320 Cabriolet A aus dem Jahre 1938 überreicht. Die komplette Siegerliste finden Sie hier

Eine Sondershow des Concours war zu seinem 50 jährigen Bestehen dem Citroen DS gewidmet. Das Ausstellungsstück war hierbei natürlich der neun Meter lange Renntransporter vom Team Classic Driver. Auf seinen Flanken prangte in großen Lettern die Aufschrift Wachswerk, der Kunstservice von Nanette Schärf und KJ Tech Services. Die Wachswerke der „1.Wachswerk hoch n“-Edition waren in der Kunstausstellung zu bewundern, ebenso wie weitere Wachswerk-Unikate der Fotokünstlerin. Ihre eigene Sondershow zum Thema Lamborghini wurde dem Team des Rennfahrers Norman Simon gewidmet. Darüber hinaus war ein weiteres Sammelwerk aus Kleinformaten zum Thema Aston Martin on Race Peter Kox gewidmet und als Leihgabe im Pavillon von Auto Kroymans zu bewundern.

Fazit: Ein ereignisreiches Wochenende im Lustgarten des Kurfürsten, bei dem es unendlich viel zu entdecken gab. Obwohl der Concours bereits in seiner 4. Runde stand, konnte er sich noch selbst übertreffen. Der stolze Fürst hätte die Party nicht besser organisieren können.

Text: Classic Driver
Bilder: Nanette Schärf / K.Floto