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Classic Driver: Der 20.000 Newsletter-Abonnent

Der Classic Driver Newsletter ClassicInside feierte kürzlich seinen 20.000 Abonnenten. Zu diesem besonderen Anlass stellen wir Ihnen unseren Jubiläums-Abonnenten einmal persönlich vor. Es ist ein Enthusiast, Liebhaber und Sammler italienischer Sportwagen. Wir haben ihn in Hamburg besucht und durften uns seine private Automobil-Sammlung exklusiv anschauen.

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Auf Dr. Dirk Hoffmann, Zahnarzt aus Hamburg, wuerde die Bezeichnung Classic Driver hervorragend zutreffen. Der geborene Hanseat mit Vorliebe für italienische Automobile besitzt neben einem Alfa Romeo GTA, seinem Familienwagen, auch noch zwei klassische Legenden. Einen Ferrari Dino 246 GT Typ M von 1971 und einen Alfa Romeo 1750 Spider Baujahr 1968. In hydraulischen Doppelgaragen parken die beiden Sportwagen topgepflegt übereinander. Für Classic Driver war Dr. Hoffmann bereit, die automobilen Schätze aus ihrem Versteck zu holen.

Classic Driver: Der 20.000 Newsletter-Abonnent Mit dem Ferrari Dino steht ein wirkliches Unikat auf dem eleganten Anwesen. Das Fahrzeug hat in den Papieren die „Ferrari S.P.A“ als Vorbesitzer eingetragen. Enzo Ferrari selbst soll seine eigene Entwicklung(Fahrgestell-Nr. 01278), gelegentlich gefahren sein - Dr. Hoffmann kaufte den Wagen mit der originalen gelben Lackierung, 1999. Der Zustand: 1A. Der Lack glänzt wie neu, das Leder riecht, als wäre es gerade vom Sattler bezogen worden - keine Schramme, kein Rost, nichts. Dabei wurde der Fokus auf Originaltreue gelegt. So sind beispielsweise die Blinker auf der Innenseite der Rückleuchten montiert. Nur die wenigsten Dinos besitzen noch diese „richtige“ Anordnung. Meistens wurde nach dem Export aus Italien der gelbe Blinker nach aussen versetzt. Auch original ist die Kennzeichen-Beleuchtung am Heck, die innen befestigt ist.

Vom Ferrari Dino 246 GT aus der M-Serie (1118 - 02130) wurden insgesamt 71 Stück gebaut. Allgemein war der Ferrari Dino immer dem Vorwurf ausgesetzt, der ungewöhnlichste Wagen zu sein, der in Maranello in den 70ern gebaut wurde. Traditionell hatten die Ferrari Zwölfzylinder-Motoren und waren auch größer als der wendige 246 GT mit seinem sechs Zylindern. Außerdem war die Maschine beim Dino in der hinteren Hälfte des Wagens angebracht. Seiner Zeit war der hübsche, kleine Dino der preiswerteste Ferrari, der jemals auf den Markt kam. Auf dem Fahrzeug war nirgendwo der Ferrari-Schriftzug oder das berühmte Markenzeichen zu sehen. Benannt war der Dino nach Enzo Ferraris Sohn Alfredino, der 1956 im Alter von 24 Jahren an einer Nieren-Krankheit gestorben war.

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Alain Bertraut von der Zeitung Moteurs sagte nach einem ausgiebigen Test mit dem 246 seinerzeit folgendes: „Der Dino ist zweifelsohne ein Sportwagen, sogar ein sehr schöner Sportwagen. Der Dino zeichnet sich durch eindeutigen Fahrspass aus und übertrifft alle Erwartungen.“ Eine tolle Kritik.

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Den 246 GT von Dr. Hoffmann testete bereits kein geringerer als der bekannte Autotester Paul Frere. Außerdem ist der Wagen in zahlreichen Büchern und Autozeitungen bereits abgelichtet. Ein schönes Detail ist versteckt. Hinter dem deutschen Zulassungskennzeichen verbirgt sich noch das originale Kennzeichen aus Modena. Leider sieht man es nicht, aber es macht den Wagen mit 240 Km/h Höchstgeschwindigkeit noch ein wenig attraktiver.

Mindestens so attraktiv ist der zweite Klassiker aus der Sammlung. Ein Alfa Romeo 1750 Spider von 1968. Der Nachfolger des 1600cc Duetto ist, wie sollte es anders sein, genauso so gepflegt und original wie der Ferrari. Auch bei diesem Auto könnte man anhand des Zustandes meinen, es wurde gerade aus der Fabrik geliefert. Zustand: 1A!

Dr. Hoffmann fuhr bereits als Student einen 2.0 Liter Spider. Die Liebe zu den offenen Italienern ist geblieben. Im Jahr 2002 kaufte er sich einen 1750 Spider. Das Fahrzeug mit drei Vorbesitzern wurde 1993 komplett restauriert, natürlich im original Lack. Ebenso original: Das 1750-Zeichen am Heck und die Alfa Romeo-Zeichen.

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Mit dem 1750er Duetto Motor erreicht der Wagen eine Höchstgeschwindigkeit von knapp 190 km/h. Wunderschöne Details, wie das mit Bootslack veredelte Lenkrad, runden diesen italienischen Traum ab.

Sicherlich ist dieser Spider einer der schönsten und gepflegtesten, die wir je gesehen haben. Trotzdem sind sowohl der Alfa als auch der Ferrari nicht „überrestauriert“. Sie spiegeln vielmehr die Vorstellung ihres Eigentümers wieder. Wunderschön und original.

Classic Driver: Der 20.000 Newsletter-Abonnent Für den täglichen Gebrauch besitzt Dr. Hoffmann etwas Alltagstauglicheres: Einen brandneuen Alfa Romeo 156 GTA. Der Neuling entspricht der Philosophie des Giulia Sprint GTA-Werbespruchs aus den 60ern: „Der Wagen, mit dem du zur Arbeit fährst, ist ein Champion.“

Anhand der puren Fakten gibt dieser Spruch durchaus Sinn. Angefeuert von einem V6-Motor mit 3,2 Liter Hubraum und 250 PS beschleunigt das Fahrzeug in 6,3 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Zugegeben kein Supersportwagen, aber eine sehr schnelle Limousine.

Ärger gab es allerdings immer wieder mit der Hinterachse. GTA-Fans wird das Problem bekannt sein. Dr. Hoffmann ärgert sich allerdings nicht über die „lockere“ Konstruktion, er denkt viel mehr über eine Erweiterung seiner Sammlung nach.

Ganz oben auf der Wunschliste steht der Klassiker eines ehemaligen Traktoren-Herstellers. Der Lamborghini Miura hat es ihm angetan...

Text: Philipp Stodtmeister
Fotos: Classic Driver