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Audi Sport Quattro: Alarmstufe rot

1983 drückten die Konkurrenten in der Rallye-Gruppe B mächtig auf das Medallienkonto der vom Erfolg verwöhnten Ingolstädter. Der Audi Sport Quattro sollte es wieder richten.

In der Sportabteilung von Audi gingen 1982 die Alarmglocken an. Immer mächtiger wurde die Konkurrenz in der Gruppe B durch Peugeot und andere Mittelmotorautos, die vor allem eines waren: stark und wendig. Audi konstruierte aus dem vorhandenen „langen“ Quattro in Windeseile den kurzen Audi Sport Quattro. Gebaut bei Baur in Stuttgart und versehen mit allem, was das Technikregal hergab, kamen auch über 200 Privatleute und Freunde des Hauses in den Genuss von Kevlar-Karosserie, Allradantrieb und 306 Turbo-PS.

Leistung für eilige Einsätze war also genug vorhanden, und damit es während der Fahrt in dem feuerroten Spielmobil nicht zu warm wurde, ersannen die Audi-Marketingstrategen das Komfortpaket über das auch unser Fotoauto verfügt. Bei ihm gönnte man sich den Luxus schneller Frischluftzufuhr mittels elektrischen Fensterhebern. Daneben boten Recaro-Sitze in edlem Leder/Alcantara Bezug sowie eine hochwertige Hifi-Anlage genug Komfort für lange Strecken. Das am Ende die für den Rallyeeinsatz gedachten Fahrzeuge schneller standen, als Audi lieb war, lag an der ausufernden PS-Schlacht in der Gruppe B. Denn dort herrschte, nach mehreren tödlichen Unfällen: Alarmstufe rot.

Entsprechend zogen sich die Hersteller zurück. Geblieben sind Zeugen einer Rallye-Ära, wie der hier zum Verkauf stehende Wagen aus dem Jahr 1985, denen die Sammler eine zunehmende Bedeutung beimessen. Auch insoweit herrscht Alarmstufe rot und eiliges Handeln ist erforderlich.

Fotos: Hexagon Classics