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Britisches Doppel: Jaguar & Range Rover



40 Jahre Range Rover, 75 Jahre Jaguar: 2010 folgte bei den Briten ein Automobiljubiläum auf das nächste. Classic Driver ist mit dem aktuellen Range Rover im Gelände bei Wülfrath und dem neuen Jaguar XKR auf der Formel-1-Rennstrecke des Nürburgrings auf Spurensuche gegangen. Und dabei dem Mythos beider Marken auf die Schliche gekommen.

Mitten hinein. In den Steinbruch: Wülfrath, das deutsche Land Rover Experience Center. Hier ist der aktuelle Range Rover in seinem Element. Ob extreme Gefällestrecken, Steigungen, Doppelkuppen, Wasserdurchfahrten oder Verschränkungspassagen: Der wie ein Monolith wirkende Brite meistert jede Hürde und Schikane mit Bravour und Gelassenheit. Sie meinen, von einem Geländewagen darf man das getrost erwarten? Richtig. Doch ist es schlicht bemerkenswert, wie sich die schon bei der Premiere perfekt scheinende Baureihe L322 in den vergangenen Jahren weiter entwickelt hat. In Kombination mit tadellosen Fahreigenschaften auf Asphalt, die zur nächsten Station nach Schloß Loersfeld bei Kerpen führen, spielt der Range seine Allround-Stärken fabelhaft aus. Er ist erfahrbar beides: Geländelegende und souveräne Reise-Sänfte. Das geniale Luftfederfahrwerk mit Einzelradaufhängung ist dabei das verbindende Element.

Die Kombination aus überlegenen Allrad-Eigenschaften und hohem Straßen-Komfort zeichnet seit jeher die kantigen Range Rover Modelle aus. Das in seiner Grundform bewusst reduziert gezeichnete Auto ist nach vier Jahrzehnten Produktionszeitraum ein weltweit anerkannter Klassiker. Am 17. Juni 2010 feierte der Range Rover seinen 40. Geburtstag. Er begründete seinerzeit die Klasse der Luxus-Geländewagen und setzte einen Meilenstein in der Entwicklung der heute weit verbreiteten „Sports Utility Vehicle“ (SUV).

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Im Lauf der 40 Jahre präsentierte Range Rover drei Modellgenerationen seines Markenflaggschiffs. Die Geschichte nahm 1970 mit der heute „Classic“ genannten Erstauflage ihren Ausgangspunkt. Sie wurde, in einer Vielzahl von Varianten und ständig weiter entwickelt, mehr als 25 Jahre lang produziert. Zum 40. Geburtstag des Range Rover erhält das Sondermodell „Autobiography Black“ seinen großen Auftritt. Außerdem wurde Anfang Juli das bisher kleinste und effizienteste Modell in der Markengeschichte enthüllt: der Evoque. Das Range-Coupé kommt 2011 auf den Markt.

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Nicht weniger Faszination bietet ein anderes Coupé der britischen Schwestermarke Jaguar. Und doch ist dieses Fahrzeug ganz anders: der neue Jaguar XKR. Schon auf der Fahrt zum Nürburgring über bundesdeutsche Autobahnen demonstriert der 510 PS starke Sportwagen seine Tugenden: Ein turbinenhafter Durchzug konzertiert mit satter Straßenlage und präzisem Fahrverhalten. Im Cockpit genießt die Besatzung die famose Klangentfaltung des Kompressor-V8. Auch die auffallend sorgfältige Verarbeitung und der gelungene Materialmix mit reichlich Leder als Hauptzugabe schmeicheln den Sinnen. Schnell steht unser Fazit fest: endlich wieder ein Jaguar mit dem Schlüssel zum direktem Endorphin-Ausschank.

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Noch eine Spur gepfefferter geht das Jubiläumsmodell, der XKR 75, zur Sache. Der passend zu 75 Jahre Jaguar auf 75 Exemplare – darunter 30 für Deutschland – limitierte Vollblüter bündelt nicht nur motorseitig und aerodynamisch alle kraftfördernden Maßnahmen des XKR mit Speed Pack. Neben der auf 280 km/h angehobenen Höchstgeschwindigkeit steigt auch das Leistungsniveau des Aggregats. Der Kompressor-V8 leistet nochmals 20 PS mehr und bietet nun maximal 530 PS Leistung. Das Drehmoment des 5,0-Liter Triebwerks steigt von 625 Nm auf 655 Nm. Das Sondermodell spurtet in nur 4,6 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h. Der stärkste XKR aller Zeiten ist ab 124.900 Euro erhältlich.

Zusätzlich lanciert das britische Unternehmen im Herbst 2010 noch zwei ebenfalls auf je 75 Exemplare limitierte Spezialausgaben seiner sportlichen XF-Limousine. Der XF Grace basiert auf dem 240 PS starken V6-Diesel mit reichhaltiger Portfolio-Ausstattung und wendet sich an Freunde einer gediegenen und komfortablen Fortbewegung. Der XF Pace dagegen spricht sportlichere Naturen an. Sein 275 PS starker Diesel „S“-Motor sowie das sportlicher abgestimmte Fahrwerk mit adaptivem Dämpfungssystem und 20-Zoll-Felgen fördern eine zügige Gangart. Was kosten die Sondermodelle? Die Preise liegen bei 70.400 Euro für den XF Grace und 72.800 Euro für den XF Pace.

Jaguar – das ist eine Marke, die fasziniert. Sei es nun bei legendären Klassikern wie beispielsweise dem E-Type, bei Youngtimern oder auch bei den neuen Fahrzeugen. Am 21. September des Jahres 1935 stellte der Firmengründer William Lyons in London im Mayfair Hotel den legendären Jaguar SS 100 vor – das erste Modell der bereits 1922 gegründeten Swallow Sidecar Company mit der Zusatzbezeichnung „Jaguar“. Mit dem S.S. Jaguar assoziierten Kenner bald Kraft und Geschmeidigkeit zu einem attraktiven Preis. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde das Gütesiegel „Jaguar“ dann zur Bezeichnung des gesamten Unternehmens erhoben. Bei der zügigen Fahrt über die Rennstrecke des Ringes mit dem aktuellen XKR wird deutlich, dass diese Auszeichnung bis heute seine Richtigkeit hat. Jaguar ist endlich wieder auf Ideallinie unterwegs.

Aktuelle Jaguar- und Range Rover-Modelle stehen bei Royal Motors Kempen in Köln zum Verkauf. Einen Vorgeschmack auf das Angebot an britischen Sportwagen und Allradfahrzeugen finden Sie im Classic Driver Automarkt.

Text & Fotos: Mathias Paulokat / Jaguar Land Rover


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