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Bonhams versteigert T-Rex „Samson“ in Las Vegas

Das britische Auktionshaus Bonhams & Butterfields lädt zur naturhistorischen Herbstauktion nach Las Vegas. Im Zentrum der Versteigerung am 3. Oktober 2009 steht das seltene Skelett eines 66 Millionen Jahre alten Tyrannosaurus rex namens „Samson“. Unter den insgesamt 50 Fossilien findet sich zudem das gewaltige Gebiss eines prähistorischen Riesenhais sowie ein vollständiges Wollhaarmammut.

Dass Bonhams & Butterfields für ihre diesjährige „Natural History“-Auktion erstmals das Hotel-Casino-Resort „The Venetian“ in Las Vegas ausgewählt haben, sagt viel aus über die Wünsche der Käufer nach Zerstreuung und Entertainment in wirtschaftlich schwierigen Zeiten. Frei nach dem Motto: The Show must go on! Tatsächlich ist das am Sunset Strip gelegene Miniatur-Venedig mit seinen Kanälen und singenden Gondolieri eine recht absurde Kulisse, wenn es um den Verkauf prähistorischer Monstrositäten geht. Immerhin hatte hier bis vor kurzem auch das von Rem Koolhaas entworfene Guggenheim Hermitage Museum seinen Sitz, was dem Ort wiederum eine gewissen Seriosität verleiht.

Das absolute Highlight der Versteigerung ist eines der am besten erhaltenen Skelette eines Tyrannosaurus rex. Vor allem der Schädel ist in außergewöhnlich gutem Zustand, das Skelett selbst ist mit 170 Knochen etwa zu 55 Prozent erhalten – für Ausgrabungen aus dieser Zeit eine gute Bilanz. Der von seinen Entdeckern auf den Namen „Samson“ getaufte, etwa 12 Meter lange Raubsaurier hatte vor 66 Millionen Jahren am oberen Ende der Nahrungskette gestanden und hatte im heutigen South Dakota für Angst und Schrecken gesorgt. Oder wie es im Auktionskatalog bildmalerisch heißt: „Mit seinen messerscharfen Zähnen konnte Samson die Nackenwirbel jedes zeitgenössischen Dinosauriers problemlos knacken.“ Bonhams & Butterfields erwarten, für den T-Rex mehrere Millionen Dollar einzunehmen. Genauere Zahlen gibt es vorerst nicht.

Bonhams versteigert T-Rex „Samson“ in Las Vegas Bonhams versteigert T-Rex „Samson“ in Las Vegas

Mit einem ansehnlichen Schätzpreis zwischen 900.000 und 1,2 Millionen US-Dollar (etwa 616.000 – 822.000 Euro) kommt auch das weltgrößte Haigebiss unter den Hammer. Der Kiefer mit 180 Zähnen gehörte zu Lebzeiten einem Mitglied der Spezies Carcharocles megalodon, die mitunter die Größe eines Schulbusses erreichen konnte. Der Kiefer wurde von Vito Bertucci, einem bekannten Taucher und Haizahn-Jäger, präpariert. Für nur 375.000 bis 475.000 US-Dollar (etwa 257.000 – 325.000 Euro) kann man derweil in den Besitz eines sehr gut erhaltenen und wunderbar präparierten Edmontosaurus kommen, der zu 90 Prozent vollständig ist. Nur als Paar werden dagegen die Skelette der beiden Einiosaurier „Xenia“ und „Ben“ verkauft, die zusammen 500.000 bis 600.000 US-Dollar (etwa 342.000 – 411.000 Euro) bringen sollen.

Unter den insgesamt 50 Fossilien findet sich zudem das Skelett eines Wollhaarmammuts, das während der letzten Eiszeit durch die Schneewüsten Ost-Sibiriens zog. Obwohl das Mammut aus dem Permafrost-Boden geborgen wurde, gab es keine Überreste von Gewebe oder Fell – wahrscheinlich war das Tier bereits verwest, bevor es unter dem Schnee für immer begraben wurde. Der Schätzpreis liegt zwischen 150.000 und 200.000 US-Dollar (etwa 103.000 bis 137.000 Euro).

Weitere Informationen zur Bonhams & Butterfields „Natural History“-Auktion am 3. Oktober 2009 in Las Vegas finden Sie unter www.bonhams.com.

Text: Jan Baedeker
Fotos: Bonhams



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