Erste Informationen zum neuen „Megacity Vehicle“ von BMW: Der Elektro-Kleinstwagen soll 2013 als weltweit erstes Großserienauto mit einer Fahrgastzelle aus Carbon auf die Straße kommen. Die Leichtbauweise soll das Mehrgewicht der elektrischen Antriebstechnik ausgleichen.
Klaus Draeger, Mitglied des Vorstands für Entwicklung bei BMW, zeigt sich optimistisch. Immerhin haben die Bayern nach zahlreichen Hybrid- und Elektrostudien endlich ein vielverprechendes Serienprodukt in Planung. Der momentan nur als „Megacity Vehicle“ bekannte Cityflitzer soll dort anknüpfen, wo die Isetta 1962 aufgehört hat – nur eben mit einem Voll-Elektroantrieb. Ein revolutionäres Fahrzeug soll es werden, nicht nur, was den Antrieb angeht, sondern den gesamten Karosserie- und Fahrzeugbau. „Wir schlagen ein neues Kapitel im automobilen Leichtbau auf“, schwärmt Draeger, „denn wir kompensieren das für Elektrofahrzeuge typische Mehrgewicht von 250 bis 350 Kilogramm praktisch vollständig.“ Unter dem Titel „LifeDrive“ haben die Ingenieure eine komplett neue Fahrzeugarchitektur entwickelt, die sich den Anforderungen der Technik konsequent anpassen soll. Schlüssel zum Erfolg ist der Hightech-Werkstoff CFK.
Das „Megacity Vehicle“ – kurz MCV – besteht aus zwei getrennten, unabhängigen Modulen. Im „Drive“-Modul des Chassis befinden sich Motor, Batterie sowie Struktur- und Crash-Funktionen. Das „Life“-Modul besteht hauptsächlich aus einer leichten, aber äußerst stabilen Fahrgastzelle aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff. Laut BMW ist der Einsatz von CFK in der Serienproduktion auch einfacher, flexibler und energieärmer. Allerdings ist Carbon bisher nicht gerade günstig. Wie BMW diese Mehrkosten an den Kunden weitergibt, wird sich zeigen. Im Gegensatz zu anderen Herstellern, die ihre elektrischen Antriebseinheiten von diversen Zulieferern einkaufen, entwickelt BMW den E-Motor, die Batterie und die Leistungselektronik im Haus. So soll sichergestellt werden, dass später auch das MCV über die markentypische Leistungsstärke und Laufruhe verfügt.
Text: Jan Baedeker
Fotos: BMW
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