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AvD-Oldtimer-Grand-Prix 2007

Der AvD rief zum 35. Oldtimer-Grand-Prix auf dem Nürburgring und 65.000 begeisterte Freunde des historischen Motorsports kamen. Den Zuschauern wurde auch in diesem Jahr genau das geboten, was den Grand Prix so besonders macht – viel Abwechslung.

Zum ersten Mal in der Geschichte der Veranstaltung mußte ein kompletter Renntag, aufgrund schlechten Wetters abgesagt werden. In Anbetracht des dichten Nebels mit Sichtweiten von teilweise unter 20 Metern, die einzig richtige Entscheidung. Somit mußten sich die Teilnehmer, die mit über 650 Rennwagen aus ganz Europa angereist waren, bis zum Samstagmorgen gedulden. Allerdings konnten die Rennen vom Freitag nicht wiederholt werden. Dies traf vor Allem die Teams des beliebten Historic Marathons sehr hart.

AvD-Oldtimer-Grand-Prix 2007 AvD-Oldtimer-Grand-Prix 2007

Als sei nichts gewesen präsentierte sich die wetterlaunische Eifel am Samstag und Sonntag von ihrer sonnigen Seite und alle Rennen konnten stattfinden. Den Anfang machte das Training für den AvD-Reihnland-Pfalz-Preis für GT-Rennwagen bis Baujahr 1965. Um den Zeitplan einigermaßen halten zu können, starteten die Piloten bereits um 8:30. Das erste Wertungsrennen wurde um 9:00 Uhr gestartet. Mittlerweile füllten sich das Fahrerlager und die Ränge an der Strecke mit Menschen, so daß der Formel Junior FIA-Lauf schon viele Zuschauer verzeichnen konnte.

AvD-Oldtimer-Grand-Prix 2007 AvD-Oldtimer-Grand-Prix 2007

Beim Start des Historic Grand Prix, an dem historische Rennwagen bis Baujahr 1960 teilnehmen konnten, ging auch ein waschechter Profi an den Start. Frank Stippler, der in dieser Saison für Audi in der schwedischen Tourenwagen-Meisterschaft fährt konnte, sein Debüt hinter dem Steuer eines ganz besonderen Racers feiern. Der 32-jährige ging mit dem 50 Jahre alten Maserati 250F an den Start. Mit genau dem Fahrzeug, hinter dessen Volant schon der Rennfahrer Jean Behra gesessen hatte. Das Fahrgefühl beschrieb Stippler so: „Der Maserati beschleunigt fast wie ein modernes Auto, aber das Brems- und Lenkverhalten ist abenteuerlich". Trotz dieser Unzulänglichkeiten konnte sich der junge Fahrer den zweiten Platz in diesem Rennlauf sichern. Den ersten Platz belegte ebenfalls ein Maserati Formel 1-Wagen: ein Maserati 250F unter Max Werner



Dieser Doppelsieg von Maserati beim Historic Grand Prix ist recht erfreulich, sollte doch die diesjährige Veranstaltung an das 50-jährige Jubiläum des Sieges von Juan Manuel Fangio für Maserati auf dem Nürburgring erinnern. Daher war es eine große Ehre, dass der originale Fangio-Maserati ebenfalls mit am Start war.



Die Zahl 50 hatte ohnehin einen besonderen Stellenwert bei der 35. Ausgabe des Oldtimer-Grand-Prix auf dem Nürburgring. Denn nicht nur der legendäre Fangio-Sieg jährte sich, sondern auch bei Jaguar gab es einiges zu feiern. Seit nunmehr 50 Jahren ist Jaguar offiziell in Deutschland vertreten – dank Peter Lindner, der 1957 von Wiesbaden aus den Vertrieb steuerte und ausbaute. Das Renommee der Marke Jaguar profitierte dabei nicht allein vom Verkaufsgeschick Lindners, sondern auch von dessen Passion für den Rennsport. Er startete auf einer Mk II 3,8 Liter-Limousine und einem E-Type „Lighteight“. Ebenfalls 1957 erschien mit dem XK 150 der stärkste Vertreter der 1951 mit dem XK 120 aus der Taufe gehobenen Serie. Aus diesem Anlaß lud Jaguar den legendären Testfahrer Norman Dewis ein, der trotz seiner 87 Lenze viele Anekdoten im Jaguar-VIP-Zelt zum Besten gab. Zusammen mit Paul Skilleter hat Dewis gerade sein Buch „Norman Dewis of Jaguar – Developing the Legend“ herausgebracht.



Doch nicht nur auf der Strecke konnte man die seltenen Klassiker betrachten, auch einige Händler nutzten das passende Umfeld und präsentierten einiges aus ihrem Bestand. So auch Classic Driver Händler E. Thiesen. Absolutes Highlight am Stand war der De Tomaso Pantera Gruppe 4 Rennwagen. Das Ex-Werks-Rennfahrzeug gilt mit 90 Siegen in 11 Jahren als der erfolgreichste De Tomaso aller Zeiten! Von insgesamt 12 De Tomaso Gruppe 4-Rennwagen wurde nur dieser werksseitig eingesetzt. In seinen aktiven Jahren von 1972-1977 wurde er unter anderem von Rennfahrern wie Clay Regazzoni, Mike Parkes, Mario Casoni und Odoardo Govoni pilotiert.



Abschließend ist zu sagen, dass der Automobilclub von Deutschland als Veranstalter erneut gezeigt hat, wie ein perfektes Race-Weekend aussehen muß – getreu dem Motto „The cars are the stars!“. Mit Spannung warten wir auf die ersten Informationen zum 36. AvD-Oldtimer Grand-Prix 2008.

Alle Ergebnisse der Rennläufe finden Sie unter www.ogpracing.de

Text: J. Philip Rathgen
Fotos: Nanette Schärf

Diese und weitere Fotos des 35. AvD-Oldtimer-Grand-Prix können direkt bei der Fotografin Nanette Schärf unter www.nanetteschaerf.com bestellt werden.


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